Reverse Culture Shock

Deutschland hat mich wieder. Diesmal durfte ich mich zwischendurch den Flughafen in Atlanta anschauen, der mit einer der größten in Nordamerika ist. Es ist schon eindrucksvoll, wenn acht Monitore alleie mit den Abflügen einer Fluggesellschaft gefüllt sind. Trotz der großen Weitläufig ist alles sehr übersichtlich und (zumindest mit einer gewissen Flugerfahrung) intuitiv zu finden. Meine zeitige Reservierung bescherte mir den gewünschten Fensterplatz, von dem ich bei klarem Himmel direkt Manhatten, bei Nacht, unter mir liegen sehen konnte, als wir über New York flogen - prächtig dieses Lichtermeer. Zwischen England und Frankreich fielen mir die unzähligen Lichter auf, die anfangs dazu verleiten zu denken, dass man noch gar nicht über dem Meer ist. Beim näheren Betrachten entpuppten sich diese Lichter als unzählige Ölplattformen, die von noch mehr Schiffen umgeben waren.

Als meine innere Uhr langsam auf zu-Bett-gehen zeigte, spuckte mich das Flugzeug bei Tageslicht im vernebelten Düsseldorf aus, wo mir sieben Stunden Transferzeit bevorstanden.
Bei der Bundespolizei fiel mir aber erst einmal, dass es nicht wie in den USA eine Einreisediskriminierung gibt. Also eine lange langsam Schlange "Non-Citizen" und eine kurze Schlange "Citizen". Stattdessen gab es alle Schalter für alle, mit einer großen Traube als Schlange, wo jeder schob und in die Lücken sprang, wo es nur ging.
Und da ging er schon los, der Kulturschock. Auch bei der vierten Rückkehr ins Heimatland hat mich die Europäigkeit erschlagen. Man dekalibriert eben schnell.
Grummlige Leute, kein Danke, kein Bitte, kein Abstand in der Schlange, wenn denn überhaupt eine geformt wird. Getränke gibts ohne Eis und Wasser nur mit Sprudel.
Dafür hab ich mich bei einem Ausflug in die Düsseldorfer Innenstadt bei drei verschiedenen Bäckerein an den Brötchen und Backwaren ergötzt und gelabt. Es hat eben alles so seine Vor- und Nachteile.

Jetzt sitz ich im Düsseldorfer Flughafen und lächle über die Provinzialität des "Internationalen" Flughafens. Im übrigens ist hier alles wie auch in Berlin sehr unübersichtlich, jeder Flug wird einzeln ausgerufen und die Sicherheitsschleusen sind spürbar auf geringere Menschenmassen ausgelegt. Die Vor- ud Nachlaufstrecken zum Schuhe etc, ablegen und Laptop auspacken sind nur winzig :)

Jetzt werd ich mich aber erstmal darum kümmern, dass ich ne Mütze Schlaf bekomme. Diese Zeitzonenreisen bringen ab 24 Stunden Reisezeit aufwärts immer so eine gewisse Müdigkeit mit sich.

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