In die Höhle des Löwen
Freitag überwand ich mich endlich mal auf dem Campus zur Musikfakultät zu fahren. Die haben ne Menge Bands und Orchester, und da würd ich ja auch gerne tätig werden.
Die einfache Variante nennt sich Campusband und ist ein 120-köpfiges Blasorchester für die, die das nur zum Spass betreiben. So wie ich. Jeder kann mitmachen. Allerdings sagen mir meine bisherigen Erfahrungen, dass man mit 120 Blasinstrumenten keine Musik mehr macht sondern höchstens Krach.
Die anderen, besseren Blasorchester mit sinnvoller Besetzungsstärke proben 3-5 Mal die Woche, und das verbietet sich mir schließlich auch, will ja eigetnlich Diplomarbeit schreiben.
Die kompliziertere Variante sind die Gruppen der Jazz-Abteilung. Da gibts Bigbands, Combos, Oktetts usw. und vor allem Leute, die Jazz richtig echt studieren und mich in Grund und Boden blasen können. Aber versuchen kostet nix.
Nun fand ich an diesem Freitag heraus, dass die Vorspiele dafür gleich an jenem Abend waren. Ich trug mich in die Liste ein und fragte mich, wie irre man sein muss, ohne Vorbereitung (und nach langer Spielpause) sich aus der Kalten an der Musikhochschule für ein Orchester zu bewerben.
Abends gegen 7 kam ich zurück, worauf ich einen Zettel (persönlich an mich) fand, der mir mitteilte, dass die Vorspiele verschoben wurden. Ich sollte mir eine neue Zeit am Sonntag suchen und mich bei den anderen Instrumenten eintragen. Das Problem daran war, dass die Listen komplett voll waren und sich bereits Leute hinten an geschrieben hatten. DIe nächste freie Zeit war 9:40 abends.
Heute, am Sonntag, machte ich mich nun auf, zu Hause warmgespielt und pünktlich. Mental war ich darauf vorbereitet, dass ich der Letzte des Tages sein werde, der vor übermüdeten Professoren herumstümpert und rausgeschmissen wird.
Tatsächlich waren aber im "Warteraum" noch mindestens 20 Leute, mit und ohne Instrumeten und alles sehr unübersichtlich.
Ich suchte mir dann einen Trompeter, unterhielt mich mit ihm und quetschte ihn über die Modalitäten aus. Dabei fand ich heraus, dass wir im Zeitplan 2 Stunden hinterher waren und jeder ein Stück vorbereitet haben sollte (was ich natürlich nicht hatte) und dass die Meisten hier im Raum Jazz als Hauptfach belegen.
Etwas Zuversicht machte sich dann aber breit als ich erfuhr, dass es durchaus immer mal wieder Externe gegeben hat und gerade dieses Jahr besonders wenig Trompeten da sind.
Zwei Bassisten, zwischen den ich zu sitzen kam, machten diese aber sofort wieder zunichte. Sie unterhielten sich über gefühlte 500 Jazzmusiker, von denen ich bestenfalls Miles Davis, John Coltrane und Dizzy Gelispie schon mal gehört hatte und sogar wusste,welche Instrumenten sie spielen, allerdings nicht getroffen hatte. Weiter unterhielten sie sich über den Bass der er sich jetzt bald kaufen wird, und dass er nur 65.000 kosten wird, und dass der Satz Saiten für 650 Dollar das Geld voll wert sind. (Meine Trompete hat nicht mal einen vierstelligen Betrag gekostet).
So gesehen unterscheiden sich die Musikstudenten nicht viel von denen in Deutschland.
Der Trompeter war aber bodenständig und voll korrekt (War ja auch ein Trompeter).
Irgendwann kurz vor Mitternacht kam ich als vorletzter dann dran. Mittlerweile hatte sich an die 50 Leute versammelt, die die Zusammenstellungen ähnlich wie die UEFA-Cup-Auslosung mitm Spannung erwarteten. Im Saal saßen 3 schwarze Professoren, als wären sie gerade vom Blues-Brother-Dreh gekommen. Ich spielte meine Einleitung aus It don't mean a thing, die ich mittlerweile rückwärts konnte. Dann sollte ich vom Blatt spielen. Es handelte sich um (meines Erachtens) willkürlich zusammengewürfelte Noten, die maximal synkopiert und disharmoniert waren (und zudem meine Höhe überschritten). Nach 4 Takten hatten sie offenbar genug und ich konnte wieder gehen. Rausgeschmissen hat mich zumindest niemand. Morgen fahr ich mal vorbei und schaue wohin mich mein Glück verschlagen hatte, denn das Main-Event wollte ich nicht mehr abwarten. Vielleicht komm ich ja auf die Auswechselbank für Trompeter:)
Die einfache Variante nennt sich Campusband und ist ein 120-köpfiges Blasorchester für die, die das nur zum Spass betreiben. So wie ich. Jeder kann mitmachen. Allerdings sagen mir meine bisherigen Erfahrungen, dass man mit 120 Blasinstrumenten keine Musik mehr macht sondern höchstens Krach.
Die anderen, besseren Blasorchester mit sinnvoller Besetzungsstärke proben 3-5 Mal die Woche, und das verbietet sich mir schließlich auch, will ja eigetnlich Diplomarbeit schreiben.
Die kompliziertere Variante sind die Gruppen der Jazz-Abteilung. Da gibts Bigbands, Combos, Oktetts usw. und vor allem Leute, die Jazz richtig echt studieren und mich in Grund und Boden blasen können. Aber versuchen kostet nix.
Nun fand ich an diesem Freitag heraus, dass die Vorspiele dafür gleich an jenem Abend waren. Ich trug mich in die Liste ein und fragte mich, wie irre man sein muss, ohne Vorbereitung (und nach langer Spielpause) sich aus der Kalten an der Musikhochschule für ein Orchester zu bewerben.
Abends gegen 7 kam ich zurück, worauf ich einen Zettel (persönlich an mich) fand, der mir mitteilte, dass die Vorspiele verschoben wurden. Ich sollte mir eine neue Zeit am Sonntag suchen und mich bei den anderen Instrumenten eintragen. Das Problem daran war, dass die Listen komplett voll waren und sich bereits Leute hinten an geschrieben hatten. DIe nächste freie Zeit war 9:40 abends.
Heute, am Sonntag, machte ich mich nun auf, zu Hause warmgespielt und pünktlich. Mental war ich darauf vorbereitet, dass ich der Letzte des Tages sein werde, der vor übermüdeten Professoren herumstümpert und rausgeschmissen wird.
Tatsächlich waren aber im "Warteraum" noch mindestens 20 Leute, mit und ohne Instrumeten und alles sehr unübersichtlich.
Ich suchte mir dann einen Trompeter, unterhielt mich mit ihm und quetschte ihn über die Modalitäten aus. Dabei fand ich heraus, dass wir im Zeitplan 2 Stunden hinterher waren und jeder ein Stück vorbereitet haben sollte (was ich natürlich nicht hatte) und dass die Meisten hier im Raum Jazz als Hauptfach belegen.
Etwas Zuversicht machte sich dann aber breit als ich erfuhr, dass es durchaus immer mal wieder Externe gegeben hat und gerade dieses Jahr besonders wenig Trompeten da sind.
Zwei Bassisten, zwischen den ich zu sitzen kam, machten diese aber sofort wieder zunichte. Sie unterhielten sich über gefühlte 500 Jazzmusiker, von denen ich bestenfalls Miles Davis, John Coltrane und Dizzy Gelispie schon mal gehört hatte und sogar wusste,welche Instrumenten sie spielen, allerdings nicht getroffen hatte. Weiter unterhielten sie sich über den Bass der er sich jetzt bald kaufen wird, und dass er nur 65.000 kosten wird, und dass der Satz Saiten für 650 Dollar das Geld voll wert sind. (Meine Trompete hat nicht mal einen vierstelligen Betrag gekostet).
So gesehen unterscheiden sich die Musikstudenten nicht viel von denen in Deutschland.
Der Trompeter war aber bodenständig und voll korrekt (War ja auch ein Trompeter).
Irgendwann kurz vor Mitternacht kam ich als vorletzter dann dran. Mittlerweile hatte sich an die 50 Leute versammelt, die die Zusammenstellungen ähnlich wie die UEFA-Cup-Auslosung mitm Spannung erwarteten. Im Saal saßen 3 schwarze Professoren, als wären sie gerade vom Blues-Brother-Dreh gekommen. Ich spielte meine Einleitung aus It don't mean a thing, die ich mittlerweile rückwärts konnte. Dann sollte ich vom Blatt spielen. Es handelte sich um (meines Erachtens) willkürlich zusammengewürfelte Noten, die maximal synkopiert und disharmoniert waren (und zudem meine Höhe überschritten). Nach 4 Takten hatten sie offenbar genug und ich konnte wieder gehen. Rausgeschmissen hat mich zumindest niemand. Morgen fahr ich mal vorbei und schaue wohin mich mein Glück verschlagen hatte, denn das Main-Event wollte ich nicht mehr abwarten. Vielleicht komm ich ja auf die Auswechselbank für Trompeter:)
nullnullschneider - 27. Aug, 06:08