Mittwoch, 19. September 2007

Schwiegermutter

Eine Studie aus dem Wall Street Journal, erste Seite.
Verglichen wurde der Gewinn von 75.000 daenischen Unternehmen in den zwei Jahren nach dem Tod eines Familienmitgliedes des Vorstandes mit den zwei Jahren vor dem Tod.
Die Zahlen:
Kind -20%
Ehepartner -14%
Eltern -7%
Schwiegermutter +7%

Mieterrechte

Ich glaube die gibt es hier nicht, ganz besonders nicht wie in Deutschland.
Wer hier einziehen will, muss sein gesamtes Leben offen legen. Verganenen drei Arbeitgeber, verganenen drei Vermieter. Kriminalakte etc. Wer seine Miete nicht spätestens nach 15 Tagen Gnadenfrist zahlt, wird vor die Türe gesetzt. Ratzbatz.
Mietverträge gehen immer nur ein Jahr und müssen dann verlängert werden. Außerdem gibt es routinemäßig unangemeldete Inspektionen wo der Zustand der Wohnung vom Vermieter geprüft wird. Jüngst hing in den anderen beiden Fraunhofer-Apartements ein Zettel, dass der Vermieter prüft ob die Stadtverordnung eingehalten wird.
Schon krass, ne Stadtverordnung für MEIN Zimmer. Und ich weiß nichtmal, was in der Verordnung drin steht :)

Online-Banking im Mittelalter

Vor 3 Tagen kam unsere Energierechnung. Die Kollegen von den Stadtwerken sind recht schnell, dass musste Fritjof schonmal erfahren. Nach den 10 Tagen Zahlungsziel kommt eine finale Rechnung mit 5% Aufschlag sowie eine Mitteilung, dass der Anschluss ab sofort abgeschaltet werden darf. (Wohlgemerkt, es gibt keine zweite Deadline.)

Bezahlt werden die Rechnungen entweder mit klassischem Papierscheck, den man mit der Post hinschickt, oder man bezahlt in Bar am Drive-Up-Window (Ja, das ist ein Schalter in der Stadt, wo man mit dem Auto vorfahren kann.)
Offenbar bin ich der erste Fraunhofer-Student der auf die revolutionäre Idee gekommen ist da mit dem Auto nicht hinzufahren. Erstens bekommen wir nur so eine Starterscheckheft mit 5 Schecks drin, zweitens verbummelt das jeder in der ersten Woche, weil er als Europäer nichts damit anzufangen weiß.

Stichwort: Onlinebanking. Was mir zu meinem Glück fehlt ist eine BLZ, Kontonummer und ein paar TANs. Also zur Filiale gefahren.
Ich: Kann ich Onlinebanking machen?
Schalterfrau: Ja, das geht natürlich. (Oh, eine Auskunft :))
Ich: Wie geht das? Kostet das was?
Supervisor: Ist glaube ich kostenlos. Habs aber selbst noch nie gemacht.
Ich: Können sie das bitte herausfinden?
Filialleiterin: Erklärt mir dann wie es geht

Es ist unglaublich. Ich logge mich normal mit meinem Nickname ein. Im Menü Transfers gibt es eine Option wo ich Empfänger anlegen kann. Und zwar mit Namen, Anschrift, Telefonnummer. Wenn ich das gemacht habe, kann ich einen Transfer an diesen Empfänger durchführen. Dazu brauche ich keine TAN oder so, geht alles direkt mit dem selbstgewählten Login und Passwort!
Wenn ich den Auftrag aufgelöst habe, stellt die Chase-Bank einen Scheck aus (Ja, in Papier) und schickt ihn für mich mit der Post an die Stadtbehörde. Zur Vereinfachung der Buchung dient eine Kundenkontonummer welche es bei den Stadtwerken für unsere Wohnung gibt und mit auf dem Scheck angegeben werden kann. Das ganze dauert dann bis zu 5 Tagen bis der Scheck tatsächlich bei den Stadtwerken ist. Vorrausgesetzt der Brief geht nicht verloren ;)

Ich wollte es auch kaum erst fassen, aber so funktioniert hier online-Banking. Immerhin spare ich mir Porto und das Scheckschreiben.

"Kunden"service

Es reicht. Dank der Chase-Bank gibt es sofort eine neue Kategorie: Finanzen. (Ich erwarte noch einige Blogeinträge:)

Man kann machen was man will, man wird verarscht. Treffenderweise sind die Mitarbeiter in meiner Filiale um die Ecke sehr freundlich und nett, können bloss meistens nichts machen. So wie fast überall.

Mein Problem: Ich habe zwei Kreditkarten, beide funktionieren nicht.
Meine deutsche Karte ist relativ unbrauchbar, da man beim Bestellen immer Rechnungsadresse und Lieferadresse angeben muss. In 99% der Fälle sind die Formulare so ausgelegt, dass eine US-Adresse eingegeben werden muss, inklusive Bundestaat und PLZ, die auch überprüft werden.
Es kann ja sein, dass die Amerikaner die Kreditkarte erfunden haben, aber im Jahre 2007 nach Christus anzunehmen, dass es keine Kreditkarten außerhalb der US gibt, ist schon ein wenig vermessen.

Meine zweite Kreditkarte ist eine US-Debit-Kreditkarte, also eine Art EC-Karte, die man wie eine Kreditkarte einsetzt. Mit der hatte ich bisher auch kein Glück. Die Bestellung wurde zurückgewiesen, ich solle meine Daten prüfen und neu eingeben. Das tat ich dreimal erfolglos und belies es dann dabei.
Abends stellte ich eher zufällig fest, dass die Firma den Betrag DREIMAL auf meinem Konto vorrausverfügt hatte. Das Geld ist damit nicht runter, aber ich kann es auch nicht mehr abheben, da ich bei der Bank keinen echten Kredit bekomme. Das war genau vor dem langen Wochenende, wo ich Benzingeld fürs campen brauchte. Habs dann bei Markus gepumpt.
Die Vorrausverfügung war dann ca. 5 Tage später "schon" aufgehoben.

Bin also zur Bank und hab von meinen Problemen erzählt. Die (Schalterfrau->Supervisor->) Filialleiterin meinte dann, dass sie die Daten nicht einsehen können, das könne nur die austellende Gesellschaft. Deren Hotline steht auf der Rückseite der Karte.

Auf Arbeit dann mal angerufen. Computerstimme. Ein gefühlt 10-stufiges Menü. Your Call may be recorded for quality evaluation purposes. Nein, ich will nicht auf spanisch umstellen. Kreditkartennummer eingegeben. Unfortunately .... .... busy, approximate waiting time is 3 minutes. 6 Minunten gewartet. Dann endlich. Ryan ist dran und fragt mich nach meinem Namen und meiner Kreditkartennummer. Somebody will be right with you. Klick, weitergestellt worden. Your call may be recorded.... Kreditkartennummer eingegben. Im Hauptmenü gelandet, wieder hochgearbeitet. 3 Minunten Wartezeit. Endlich dann. Ein Mitarbeiter fragt mich nach Namen und Nummer. Ich kläre ihn darüber auf, dass ich hier nicht anrufe um 5 Leuten meine Kreditkartennummer zu geben sondern eine Frage habe. Es tut ihm leid, er stellt mich ins zum Creditcard Departement durch, wo ich nach 10 Untermenüs schon geglaubt hatte gewesen zu sein. Eine Frau antwortet, hat von nix Ahnung und spricht kaum Englisch und will meine Kreditkartennummer. Sie gibt mir aber eine Telefonnummer, eine Durchwahl verspricht sie, für den Fall, dass was nicht klappt. Und stellt mich weiter: Hauptmenü.... Your call may be monitored....
Ich lege auf und rufe die neue Nummer an: Das exakt gleiche Hauptmenü, nur eben anders zu erreichen.

Tja, morgen werd ich zur Chase-Bank fahren und die mal bei ihrer eigenen Hotline anrufen lassen.

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