Montag, 18. Februar 2008

Wenn Geld keine Rolle spielt...

kauft man sich für ein paar Milliönchen ein Sommeräuschen in Carmel-by-the-Sea und fliegt da übers Wochenende hin.
Dieses kleine Nest ist das Disneyland für die richtig Reichen. Galerien und Restaurants gibt es zu genüge, die Häuser übertreffen sich an architektonischen Absurditäten und es gab hier auf machen Straßen mehr schnieke Autos (Maserati, Corvette, Porsche, Jaguar) als auf der Detroiter Automesse. Allerdings wird deutlich, dass die Künstler- und Promielite diesen Hype verursacht und nicht börsenerfolgreiche Bonzen: Alles ist harmonisch, stilvoll und landschaftsharmonisch angelegt, was man von den sonstigen palastähnlichen Prunkpalästen auf gemähtem Golfrasen und künstlicher Anhöhe, welchen ich bisher in diesem Land begegnet bin, selten behaupten kann.
Das ganze spiegelt sich auch in der Auswahl der Restaurants und Läden wieder. Man wird in der Umgebung (einschließlich Monterey) keinen WALMART, McDonalds oder große Walgreen-Apotheke finden. Stattdessen findet man sündhaft teure Bio-Supermärkte, deren Lebensmittelangebot bisherig Gesehenes in den Schatten stellt.
In den "normalen" Orten (in denen die Angestellten wohnen, die in Monterey und Carmel kellnern und putzen) sieht es dann auch wieder "normal-amerikanisch" aus. Malls, Home Depot, Pizza Hut, Dollar General.






An der Strandpromenade:



Den zweiten Teil des Tages haben wir in Santa Cruz verbracht und uns dort die Innenstadt, Hafenmole und Strandpromenade angeschaut, wo es einen kleinen Vergnügungspark gibt, mit teilweise historischen Fahrgeschäften gibt (Achterbahn von 1924). Ansonsten gab es natürlich tausend andere Möglichkeiten Geld auszugeben, aber keinen Spaß zu haben:



Erwähnenswert sind dann noch die vielen Seelöwen, die dort faul im Gebälk der hölzernen Hafenmole rumlungern und einen Riesenlärm veranstalten können.



Morgen vormittag gehts dann nach San Francisco ins Hostel, welches (sofern noch frei) nahe der Golden Gate Bridge liegt. Dazu steht aber erst einmal eine Stadtdurchquerung (ohne Autobahn und Beifahrer) an... das wird bestimmt lustig :-)

Noch mehr Wellen, ....

Samstag dann hab ich meinen studierwütigen Gastgeber seinen Büchern entrissen und wir sind die Küstenstraße weiter in den Süden gefahren. Dort durchfährt man dann die Küstenlandschaft Big Sur, ein wildes, mit Künstlern und Promis dünn besiedeltes Bergland, welches steil in den Pazifik abfällt. Angeblich befindet sich dort einer der schönsten Küstenstraßen der Welt - was man auch gerne glauben möchte.

Viele Abschnitte werden von Kalifornien als State Parks verwaltet, sodass diese einerseits geschützt aber auch für die Bevölkerung im erträglichen Maße erschlossen werden.
An zwei solchen State Parks haben wir Halt gemacht und sind abseits der mit dem Auto zu befahrenden Scienic Drives und View Points im Hinterland gewandert, was wie so oft eine sehr eindrucksvolle und einsame Erfahrung war.

Unser erster Pfad schlängelte sich noch recht eben an der Küste entlang. Und wenn wir schon von Künstlern und Promis sprechen:



Im Hintergrund liegt übrigens der Ort Carmel by the Sea, eine Promi-Hochburg, in der Clint Eastwood einmal Bürgermeister war.

Und noch einmal der Beweis: Ich war hier!



An der Küste beherrschend sind die großen Wellen, die am Strand meterhoch auflaufen und sich unter permanentem Donnern brechen. Wenn sich dann noch Felsen in den Weg stellen, ist viel Lärm, Gischt und Spray garantiert.



Etwas weiter treten die Berge näher an den Ozean und der Highway schlängelt sich über Berge und Tal spektakulär Richtung Süden. Autofahren macht hier Spaß:



Unsere zweite kleine Wanderung führte uns dann steil an auf die Berge. Der übliche sich tagsüber bildende Küstennebel ließ nicht mehr viel Aussicht übrig, aber die Vegetation änderte sich hinter jeder Wegbiegung. Nachträglich hab ich noch gelesen, dass diese Bergzüge unter dem Einfluss vom Meer einzigartige Mikroklimate ausbilden. Man findet unter anderem Kakteen, natürliche Koniferenwälder, olivenhainähnliche verknorrte Bäume und dichte Mischwälder in den Talniederungen, wo auch recht imposant große Bäume standen. Überhaupt ist die Vegetation meist undbekannt und die Gerüche fremd, man glaubt durch einen botanischen Garten zu laufen.



Nach kurzer Recherche kann ich diese unverhofft angetroffenen Bäume auch bennenen: Coast Redwood, oder auch bekannt als Küstenmammutbaum!

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