Montag, 10. September 2007

Demo-Derby mit Pferden

Der Abendplan für Samstag sah ursprünglich ein Demo-Derby vor, wo ich mit Markus hinfahren wollte. (Demo-Derby: Man rammt sich mit alten Autos so lange, bis nur noch eins fahren kann, dessen Fahrer dann Sieger ist).
Wir fragten unsere Neuankömmlinge (wir sind jetzt schon 4 von 8 "neuen" deutschen Praktikanten), ob sie mitkommen wollten. Sie waren aber gerade auf einem Kleinstadtfest in der Nähe und meinten, dort gebe es auch ein Demo-Derby, wo wir nicht so weit fahren müssten. Also Planänderung, Abfahrtszeit verschoben und nach Charlotte gefahren.
Auf dem Messeplatz angekommen fanden sich dort aber eher Leute mit Cowboyhut und Viehänger. Ich werde unserem neuen Olli den Unterschied zwischen Demoderby und Rodeo bei Gelegenheit nochmal erklären müssen... An diesem Abends jedenfalls ging das nicht mehr, denn sie waren vorher schon nach Hause gefahren :)

Wir waren dann beim Rodeo. War auch cool! Disziplinen wir im Fernsehen.
Auf wilden Bullen reiten. Auf wilden Pferden reiten. Junge Stiere, vom gallopierendem Pferd springend, auf den Boden ringen. Inklusive Moderator (auf Pferd) und dem lebensrettenden "Stier-Clown".
Angesichts der Tatsache, dass diese Disziplinen alle einen historischen und vor allem praktischen Hintergrund haben, ist die Einordnung als kulturelles Erbe (wenn auch nicht Kulturerbe... ;)) nicht abwegig.

Das ganze hat Unterhaltungswert für die ganze Familie, sofern man die Wahnsinnigen, die das tun, nicht bemitleidet. Insgesamt war die Veranstaltung eine echt amerikanische Erfahrung. Vorneweg mit Flaggen, Nationalhymne und pathetisch, patriotischer Ansprache. Wer bis dahin noch nicht wusste was das Wort "redneck" bedeutet, hat spätestens dort die Live-Definition bekommen.

Erwähnenswert ist vielleicht noch dass zwar Burger, Hotdogs, Cola und alles andere erhältlich war, aber wie so oft Bier und Rauchen verboten ist. Das soll mal erstmal einer mit einer derartigen Veranstaltung in Deutschland durchkriegen!

Lansing by Bike

Samstag bin ich mit Markus in die Stadt geradelt. Er auf seinem hier erworbenen Rennrad, ich auf ner Schüssel einer Kollegin.
Das Wetter: Sonne pur, klare trockene Luft, 24 Grad... so müssen Wochenenden sein!
Ich hab hier von einem River Trail gelesen, einem Fuß- und Radweg am Fluss mitten durch die Stadt. Diesen fanden wir auch schnell und folgtem ihm. Er führt meist verschlungen direkt am Ufer entlang, weiter stadteinwärts dann auch mal auf Bretterwegen obendrüber... schon cool.
Anfangs fuhren wir noch durch Morast und wilde Wiesen, später dann "Parks", also kurzgemähte Picknick- und Grillplätze mit Parkplatz nebenan. Inklusive Reiher und anderen Wasservögeln, auch Schildkröten (30cm) haben wir gesehen. Ich weiß jetzt auch, wo die vielen Wildgänse herkommen, die immer knapp über unser Haus fliegen.

Naja, anhand der Beschreibung was man "in der Stadt" sehen kann, merkt man schon wie Lansing aussieht. Lansing ist sein eigener Vorort. Meilenweit ausgestreckte und dünnbesiedelte Straßen. In Highway-nähe gelegentlich mit Walmarts und Tankstellen dichter bebaut. Selbst das Regierungsviertel (Lansing ist Landeshauptstadt!) ist ein Witz. (Siehe Karte, Link dazu in der Spalte links). Rings um das großzügig angelegte Viertel mit Capitol, Gerichtsgebäuden, Verwaltungstrankten und Vietnam-Denkmal befinden sich auch nur Vorort: Einzelne Häuser, 1-2 Geschosse, viel Grün. Auf der Karte (Link dahin ist jetzt links im Menü) sieht man das recht eindrucksvoll.

Der Downtown-Distrikt mit seinen Möchtegernhochäusern ist ganze 6 Blöcke groß um am Wochenende total verwaist. Hier kann man Weltuntergangsfilme ganz ohne Straßensperrung drehen. Öde!

Glücklicherweise gibts noch den Oldtown-District, was in etwa der Main-Street entspricht. Das ist die historische Straße im typischen Besiendlungsstil der 1850er. Zum Glücke gehört Lansing zu den Gemeinden die in den letzten Jahren erkannt haben, dass es besser ist diese ursprünglich verwaiste Gegend wiederzuebeleben als sie wegzuplanieren. Jetzt finden sich hier Pubs, Gallerien, Cafe. Man sieht sogar Menschen rumlaufen, richtige Fußwege gibts hier nämlich auch.
Auf jeden Fall müssen wir da mal Abends hin, sieht sehr gemütlich aus.

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