Freitag, 18. Januar 2008

Es gibt kein Bier im Meijer VI

Das Finale. (Ist schon eine ganze Weile überfällig, wurde aber nach dem Ende der Geschichte gefragt, also hier ist sie.)

Auf unseren Beschwerdebrief kam keine Antwort. Auf eine folgende Beschwerde-Email über den Manager (an das Headquarter) bekam ich eine Antwort-Email zurück. Und zwar von dem Manager.

Der Brief im Wortlaut. Besonders abstruse Sätze hab ich mir mal erlaubt zu markieren.

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Dear Stefan and friends,
Thank you for taking time out of your day to give us feed back on your unpleasant shopping experience here at Meijer. I am sorry that you feel that you were wrongfully denied the sale of alcoholic beverage. We are taking strong stand on the sale of alcohol at this location.

The following is the acceptable forms of identification as follows:

State issued official driver license.
State issued official ID card.
Federal Government Military ID card.
U.S. Passport.

The following is unacceptable forms of Identification as follows:

Birth Certificates.
Credit Cards.
Student ID cards.
Social Security Cards.
Temporary Drivers License ( No Photo).
Visa’s.

In the future if you and your friends could have the ID’s above that Meijer finds acceptable we will be happy to make the sale of alcohol to you and your friends. I will make sure that my leadership is up on the proper Id for the sale of alcohol. Once again thank you for your time on this concern

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Was bitteschön hat es mit strong leadership zu tun, Ausländern keinen Alkohl zu verkaufen? Wieso kann man da bitte drauf stolz sein?

Mit anderen Worten: Mein deutscher Pass mit US-Visa, welches mich soweit ausreichend ausweist als dass die Grenzbeamten ihm Vertrauen schenken, UND einem Dokument, dass mich weiterhin befähigt in dieses Land einzureisen, mich darin aufzuhalten und als freier Mensch walten und zu schaffen, wird von einem Supermarktsleiter abgelehnt, weil er dessen Authentizität anzweifelt.
Und ja, wir waren auch in einem anderen Meijer und haben dort den gleichen Spass nochmal gehabt. Spass war es deswegen, weil ein extrem unhöflicher Kassenbereichsleiter uns ständig neue Sachen aufgetischt hat, sodass es geradezu dannach schrie, dass wir dort ein Fass aufmachen, worauf dann doch plötzlich der Manager geholt wurde.
(Kurz vorher wurde uns auch "der Manager" präsentiert, der beim zweiten Mal aber doch jemand ganz anderes war und im schicken Anzug daherkam).

Der erklärte und (endlich mal kompetent und sachlich!) dass Meijer keine Lust hat "ungewöhnliche" Ausweise auf Authentizität zu prüfen. Und selbst so ein Filialleiter hat nicht den Mumm die Verantwortung zu übernehmen und zu sagen: Okay, ich nehme an, euer Ausweis ist echt, ihr seid älter als 21. Das macht er nichtmal, wenn wir hinter den Kassen einen aufsehenserregenden Auflauf erzeugen, weil neben uns (5 Personen), einem Sakkotyp noch weitere 4 Meijer Mitarbeiter angeregt diskutieren und wir lautstark das Wort Diskriminierung in den Raum werfen.
"Das ist so die Anweisung von oben". So ist das mit der Tellerwäschgesellschaft in Wirklichkeit. Alle sind nur Handlanger, sogar die Filialleiter in Anzügen.

Einzige Abwandlung diesmal, die im Brief von dem anderen Filialleiter nicht ganz korrekt war: US-Visa werden unter Umständen akzeptiert. (Als würde von den ganzen 5-Dollar-Aushilfskräften alle die Sicherheitsmerkmale eines US-Visas kennen... haha. Die Leute haben doch noch nichtmal einen US-Pass gesehen geschweige den besessen!)
Wenn jemand unsicher ist bei einem US Visa, hat jeder Verkäufer das Recht den Verkauf abzusagen. Selbst der Manager wollte sich nicht einmal dafür verbürgen, dass wenn wir das nächst Mal mit Pass und Visa aufkreuzen, er uns Bier verkauft.

Resultat: Ausländer ohne US-Visa können bei Meijer keinen Alkohol kaufen.
Auf meine Frage hin, warum es für so einen großen Laden wie Meijer nicht möglich ist, wenigsten ein Exemplar der vom State of Michigan offiziell herausgegebenen "Ausweis-Kataloge" da zu haben, in dem nämlich fast alle Ausweise dieser Welt mit Bild und Sicherheitsmerkmalen aufgelistet sind; ein Katalog, der in jeder Spelunke oder Schnappsladen einmal vorhanden ist, bekam ich zur Antwort: Das ist von Meijer so nicht vorgesehen.

Ein schwarzer Kollege im Institut verfolte diese Story genauso ungläubig wie wir und bestätigte mir einmal mehr (er kommt aus Maryland), dass in Michigan alles ein bisschen bekloppt und diskrimminierend ist. Für den Fall, dass ich dort länger wohnen würde, hätt ich mir gerne mal den Spass gemacht und mal die Zeitungen etc. auf den Fall angesetzt und bei verschiedenen Bürgerrechtsgruppen angefragt.
Meijer hat nämlich da sowieso ein ganz angekraztes Image.

Suchbilder

Wer findet den Fehler?
(Gefunden in meinem Lieblingsmarkt Meijer)




Das ist der Hinterhofparkplatz hinter dem Musikgebäude. Was ist hier verboten? (Bild anklicken für Foto in voller Größe)



Zusatzfrage: Was ist an dem Bild ungewöhnlich?

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