Welcome to the Hood

Sonntag war ich in Detroit. Ein Kollege hatte Besuch aus Deutschland der umherreiste und im Auto war noch ein Platz. Eigentliches Ziel war das dortige Henry Ford Museum ("greatest history attraction in the US"), das jedoch schon geschlossen hatte. Wir zogen also Plan B vor und fuhren Downtwon.
Der Weg fuehrte durch 50km Vorort, vorbei an der 8 Mile Road. Diese Gegend hatte wohl ohne Veraenderungen fuer den gleichnamigen Film als Kulisse gedient.

Unendlich ausgebreitete, heruntergewirtschaftete Wohnviertel, zerschlissene Strassen, Dreck. Manchmal bewohnt, manchmal auf 200 Meter links und rechts leer und verwahrlost. Gansterrapper, die sich permanent mit einer Hand die Baggypants halten muessen, damit sie nicht herunterrutschen. Alte schwarze Ladies, die in EInkaufswagen Sachen durch die Gegend schieben. Irgendwie schien auch auf jedem Sender dort Eminem zu laufen.
Ja, wir waren durch den armen Sueden eingefahren. 99% Schwarze Bevoelkerung, 26% unter der Armutsgrenze.
Noerdlich davon: 18% Schwarze, 2,5-faches Einkommen, 6% unter der Armutsgrenze.
30 Minunten Gansterrap live, oh Mann, die Leute dort beneide ich nicht....

Downtown war dann doch ein ganz nettes Erlebnis. Es war Sonntag, also kein Berufsverkehr, dafuer aber ein bisschen Jahrmarkt, Musik und viele Menschen unterwegs (ich meine jetzt ohne Auto, das ist naemlich selten!). Wir Weissen waren zwar immer noch die deutliche Minderheit, aber zumindest nicht mehr die Einzigen.
Wir schlenderten durch die Staende und promenierten an der Riverfront, wo man ueber den Fluss in etwa 200 m Entfernung Kanada sehen kann. Wir versuchten dann noch in dem riesigen GM-Tower irgendwie nach oben zu kommen, was grundsaetzlich scheiterte. In den Nebentuermen gings nur mit speziellem Chip und im Marriot-Hotel mogelten wir uns zwar auf Etage 68, allerdings hat der Flur dort keine Fenster nach aussen und die dortige Putzfrau wollte uns unsere herzliche Bitte einen Blick durch ein Zimmerfenster zu schauen unverstaendlicherweise nicht gewaehren....

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