Wellen, Beach Girls und Co

Heute war Tag 3 in Monterey und ich bin immer noch schwer beeindruckt von diesem Fleckchen Erde. Keine Ahnung warum das so ist, vielleicht weil ich gedachte habe ich fahre eben mal ne Woche nach Kalifornien, das kann soviel anders als anderswo nicht sein. Wahrscheinlich auch, weil mein hier studierender Gastgeber zwar von seiner Schule, aber weniger (oder eher gar nicht) von der Landschaft geschwärmt hat.
Ständig stoße ich auf Dinge, die ich nicht unbedingt erwartet habe.

Es klingt etwas surreal, aber man erhält schnell den Eindruck, dass diese Menschen sich hier im Dauerurlaub im Traumzauberland befinden. Die Hafenstädte und Dörfchen, die Strandpromenaden, Golfplätze ohne Ende, das Meer, glückliche schlanke Jogger, Wellensurfer mit Rastas und Cuba-Halstüchern, blühende Mandelbäumchen, Palmen und Kakteen - und wir haben Februar!

Die letzten beiden Tage waren aufregend und erlebnisreich. Deswegen natürlich hier jetzt die Zusammenfassung mit Fotos:

Freitag morgen bin ich mit einem kleinem Kutter zum Walebeobachten gefahren. Für 20 Dollar fuhren wir für 2 Stunden raus aufs offene Meer und wurden dort ordentlich durchgeschaukelt und durchgepustet. In so einem Wellental konnten doch glatt die anderen Boote von der Konkurenz komplett "verschwinden".
Nach nur kurzer Zeit hatte unser Captain auch schon eine Gruppe Grauwale erspäht, die gerade auf dem Weg von Alaska nach Mexiko sind und deswegen momentan leicht anzutreffen sind. Eine Gruppe Delfine gesellte sich später dazu.
Das ganze war schon ein interessantes Erlebnis, wobei von den Tieren nicht so aufregend viel zu sehen ist. Zum einem ist die anstandsgebotene Entfernung hoch, außerdem sieht man außer der Fontäne, einem sich kurz aus dem Wasser erhebenden Hügel und gelegentlich der Schwanzflosse vor dem finalem Abtauchen nicht viel. Auf große Sprünge und dergleichen hatten die Wale so kurz vorm Wochenende eben leider keine Lust mehr. Man starrt also minutenlang auf das Wasser, Fotoapparat in der linken Hand, die Rechte krallte sich, bereits gefühlstaub, an die Reeling und hofft darauf, dass der Kapitain ein gutes Händchen dafür hat, das Boot dahin zu steuern, wo 5 Minunten später die Wale wieder auftauchen.
Von den Unmengen Foto sind vielleicht drei Wale oder Fontänen zu sehen, wobei diese durch das Gewackel des Schiffs entwender zu Hälfte abgeschnitten, unscharf oder völlig schief sind...



Richtig geärgert habe ich mich über ein Filmchen, welches ich vom Boot aus von der Küste gedreht habe und mir da - Volltreffer! - ein Wal ins Bild geschwommen war: Es war komplett unscharf.

Nach einem Mittag beim Chinesen (Gruß nach Michigan: besser als Thai Kitchen und Co!) schwang ich mich aufs des Gastgebers Fahrrad und fuhr die Monterey-Halbinsel an der Küste entlang ab. Da gibt es eine küstennahe Privat-Straße, den 17 Mile Drive, die man mit PKW gegen Maut befahren kann, mit Fahrrad kostenos. Sie führt entlang wilder Strände, teuren hippen Häusern und Resorts und mindestens fünf Golfplätzen.

Die Strandpromenade in Pacific Grove - eine Alljahres-Sommerfrisch. Keine Ahnung was da alles blüht... das meiste davon kenn ich nämlich nicht:



So romantisch, wie diese wilde Küste sein mag - sie läd nicht zum Baden ein:



Und wenn man sich die Wellen anschaut, die unter einem lautem Donnern ans Land toben, könnte man sogar schon von Ausladung sprechen:



Gegenüber dann glückeliche Jogger und staubgesaugte Golfplätze. (Der Überweg auf der Straße ist wirklich für die Golfwägelchen!)



In den kleinen Siedlungen direkt am Wasser stehen dann nur noch ausgefallene Häuser, die durch auffällige Architektur (meistens durch Naturbaustoffe unauffällig) oder gigantische Größe auffallen. Da weiß man sofort - wer hier wohnt guckt nicht aufs Geld.



Den Tag drei samt Bildern gibts dann doch nicht mehr heute. Muss ins Bett, die müden Knochen ausruhen und den Sonnebrand auskurieren :-)

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