Dienstag, 16. Oktober 2007

Cotscast

So ähnlich hieß glaube ich mein Internetanbieter..
Hier die neusten Stories. Als ich den Vertrag von meinem Vorbewohner hatte auf mich umschreiben lassen (Mitte September), wurde uns klipp und klar gesagt, dass der im vorraus bezahlte Zeitraum abläuft (Ende September), bevor ich dann als neuer Kunde eigdie Rechnungen auf mich ausgestellt werden. Im Gegenzug hatte ich mit Fritjof vereinbart, dass ich seine Hälfte Strom für diesen Monat bezahlte.
Was passiert natürlich? Ich bekomme eine Rechnung ab Mitte des Monats und Fritjof per Post an die alte Adresse(!), 3 Wochen nach Abreise, einen Scheck für den ungenutzten Monatsrest.
Fest steht, dass dieser Scheck niemanden nützt. Ersten nicht dem eignetlichen Empfänger in Deutschland, zweitens nicht mir, ist ja personengebunden. Also hin zu Comcast, Problem vorgetragen. Stellt euch vor, es kommt jemand mit einem fremden Scheck zu euch und will euch klar machen, dass ihm das Geld zusteht. Aber probieren kostet nichts. Mildred will sich drum kümmern, erklärt mir aber, dass das immer so sei, wenn man ein Neukunde wird. Ich erkläre dass ich kein Neukunde sei, sondern wie vorgeschlagen den Vertrag übernommen habe. So stünde es bei ihr aber nicht im Computer.
Da war wohl wieder dieser Esstehtsoimsystemdakannichleiderüberhauptnichtsmachen-Geist involviert, der hier heimtückisch und regelmäßig IT-Systeme manipuliert. Meingott, und diese Nation nennt sich Weltmacht :)

Mildred bietet an mich zurückzurufen. Meine Telefonnummer hab ich im Auto, will sie schnell holen. Es ist 5 vor 5 Uhr, Ladenschluss 6 Uhr. Sonst! Heute wäre aber Meeting, unangekündigt, sie machen eher zu und ich käme nicht mehr rein. Ich drehe mich um und sehe, dass ein Sicherheits-Bimbo an der Tür steht und mir zugrinst.
Ich: Ich brauch doch nur 30 Sekunden, mein Auto steht direkt vor der Tür.
Sie: Er wird sie nicht mehr reinlassen.
Bimbo, Gespräch verfolgend, guckt wichtig.
Ich: Na dann sagen Sie ihm doch, dass er mich wieder reinlassen soll.
Sie: Das darf ich nicht.
Ich (von den Comcast Internstrukturen schockiert) zu Bimbo: Ich geh nur schnell mal was aus dem Auto holen.
Bimbo (das Spiel mit Spaß verfolgend): Ich kann sie nicht mehr reinlassen.
Ich (angepisst): Sie sehen doch, dass ich hier bereits bedient werde. Soll ich jetzt deswegen hier unverrichteter Dinge weggehen?
Bimbo (genüsslich): Ich kann sie nicht mehr hereinlassen, ich habe meine Anweisungen

Ich war so geschockt von dieser sinnlosen, arroganten Kundenabwehr von Dumm-Wie-Brot-Bimbo, dass es mir die Sprache verschlagen hat. An dieser Stelle sollte man eigentlich viel öfters die I want to talk to the manager right now Karte ausspielen.
Ein derartiges Gehabe wäre in Deutschland fast undenkbar, das Säbelrasseln deswegen meist auch arrogant und überheblich.
In dieser Kunden-ohne-Platinum-Karte-sind-der-letzte-Dreck-Gesellschaft werd ich es mir in Zukunft angewöhnen müssen.

Ich habe meine Nummer dann aufgeschrieben und dem Bimbo vor der Tür gegeben, der sie bei Mildred auf dem Platz legen sollte. Angerufen hat mich heute niemand.

Übrigens bricht meine Modemverbindung regelmäßig zusammen. Einfach so. Als Abhilfe bisher krabble ich dann unters Sofa, ziehe den Netzstecker des Modems, stöpsle wieder ein und hab dann ne 50:50 Wahrscheinlichkeit, dass es wieder verbindet. Der Sinn einer Kabellosverbindung wird damit etwas in Frage gestellt, aber ich hab keinen Bock auf Comcast-Mitarbeiter. So weit sind sie schon.

Ein letzte Story habe ich noch: Chase. Letzte Woche waren zwei der neuen in der Filiale und wollten Konto eröffnen, ging nicht. Man brächte angeblich 3 verschiedene IDs und ohne Anschriftennachweis und Sozialversicherungsnummer geht sowieso nichts. Ist natürlich Unfung, denn anders hab ich mein Konto auch nicht eröffnet. Jedenfalls mussten die beiden wieder abziehen. Heute war Olliver in der Filiale, wo eine Aushilfe einer anderen Filiale da war, aber eine mit Ahnung. Sie eröffnete das Konto in 15 Minunten (statt der üblichen 45...60), brauchte keine Nummern und tausend Ausweise und war sogar in der Lage zu erklären, wie das Online-Banking funktioniert.

Spätherbst in 3 Tagen

Kaum schreib ich ein paar Tage nicht, bekomme ich Beschwerden. Nunja, ich nehme es als Kompliment :)
Was war los? Parties, Konzerte nach Feierabend. Außerdem war ja Wochenende und die waren bisher noch nicht zum Erholen oder Rumhängen da.

Bis auf letzten Sonntag. Ich habe lange überlegt ob ich es den mit meinem Gewissen vereinbaren kann, euch zu erzählen, dass Sonntag vor einer Woche, Anfang Oktober, noch bei 30 Grad (ja, Celcius...) wieder am Lake Michigan lag am Sandstrand lag. Wie die milde Brise mir ums Gesicht wehte und die Sonnenstrahlen an meiner Spätsommerbräune arbeiteten. Wie wir an einem einsamen Strand kalte Cola und Snickers-Riegel aus der Kühlbox holten, Frisbee spielten, draußen im Lake Michigan schwammen und hinterher Sandburgen bauten.
Aber ja, ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren.

Zum Trost sei erwähnt, dass Mitte der Woche der Spätherbst hereinbrach. Die einsetztende Laubfärbung wurde von Morgenneben und nahezu Nachtfrösten wirkungsvoll unterstützt. Bei 8 Grad Höchsttemperatur habe ich sogar die ersten beiden völlig verregneten Tage hier in Michigan seit 10 Wochen erlebt.

Leider fiel diesem kühlen Wetter meine Wochenendplanung zum Opfer. Vorgesehen war meinerseits ein 2 Tagesausflug nach Ohio mit dem Hauptziel Cedar Point. Das ist der meiste, beste und vielste Achterbahnpark wo gibt. 17 Achterbahnen, bis 100 Meter hoch, 140kmh Geschwindigkeit und ach was weiss ich für Superlative. Auf jeden Fall will ich dahin. Ich muss dahin!
Da dieser Park im Sommer völlig überlaufen ist, war der Samstag optimal. Feucht, ohne Regen, kalt. Ist zumal das vorletzte geöffnete Wochenende gewesen. Es gab doch aber tatsächlich niemanden meiner sieben Mitstreiter, die zu motivieren waren. Die letzten beiden Weggefährten erklärten mir Freitag Spätabend dass wenn es so kalt ist, und wenn die Karten so teuer, was dann wäre wenn es regnet, und so schnelle Sachen mögen sie nicht so.... Weicheier
Ich ertränkte mir den Abendfrust mit einem leckerem Caipi (desse Hauptrohstoff ich mir extra bestellen musste, da hier kein Mensch Cachaca kennt und trinkt, dabei sie die Limetten und der Zucker sehr billig ;) und einer Folge Stromberg. Übrigens ist der hochpreisig verkaufte Pitu in Europa Abwaschwasser dagegen, was man hier für wenig Geld bekommt. Mhh.. lecker

Der Samstag endete nach Pancakefrühstück und einem sehr schönem Herbstspaziergang (die meisten waren aber doch Shoppen) unerwartet mit einem Gelange in der 4er WG. Alle Praktikanten waren da, zwei deutsche AuPairs inklusive. Der ursprüngliche Plan auf eine Party zu gehen scheiterte an der allgemeinen Trägheit sowie der Tatsache, dass niemand von einer Party wusste, auf der man sich (wie immer unverschämterweise) einschleusen konnte. Stattdessen wurde die Flasche Cachaca wirkungsvoll dem Allgemeinbefinden geopfert. Folgende Spiele enthielten Sätze wie Hummelpummel eins mit vier Hummeln ruft Hummelpummel acht mit zwei Hummeln oder auch Der Scheitschleißer Weise schleißt wohgeschlissene Schleißenscheite. Noch Fragen?
In allem ein sehr gelungener Abend, da man mit den Leuten hier wirklich viel Spass haben kann.

(Auto)mobil
American Dream
Finanzen
Musik
Reisen, Ausflüge
Tägliches
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren