Gestatten, Flärke

Seit Samstag habe ich einen neuen Mitbewohner in meinem Zimmer. Er heißt Flärke, kommt aus Schweden und sorgt dafür, dass nicht so viel Zeug auf meinem Fußboden herumliegt. Genau, es handelt sich um ein IKEA-Regal.
Nachdem das (hier unbenannte) Institut Stellung bezogen hat und im Gegensatz zu mir nicht der Meinung ist, dass die zur Verfügung gestellten Wohnungen die wichtigste Möbilierung aufweisen sollte, habe ich mir nun selbst ein Regal gekauft.
Ok, die bisherigen Studenten haben es die letzten Jahren auch ohne Regal ausgehalten, aber für ein paar Monate Aufenthalt wollte ich mir den Luxus gönnen. Da hier in den WGs auch dringend Gläser und andere Küchenutensilien gebraucht werden, bot sich ein Ausflug zu IKEA an.

Seit ein paar Jahren gibt es ja tatsächlich IKEA auch in den USA, wenn auch nur in den ganz großen Ballungszentren, wie auch Detroit. Das wäre dann aber auch schon der einzige IKEA weit und breit. Das Angebot ist nahezu identisch, die Preise entsprechend den Werten in Euro. Damit ist IKEA hier die totale Ausnahme was Wohnungsausstattung angeht. Erstens haben Amerikaner einen sehr rustikalen, konservativ verkitschten Einrichtungsstil, zweitens kosten die Möbel sehr viel Geld.
Die Konsequenz ist natürlich, dass es im IKEA deswegen zugeht wie bei der Eröffnung des ersten McDonalds in Ostberlin. Es ist rammelvoll, staunende Gesichter, Kaufrausch. Amerikaner sind allerdings zu artig und eitel die Bleistifte tütenweise einzupacken.
Die Hotdogs kosten nur 50ct, allerdings gibts es nur Ketchup und Senf, keine Röstzwiebeln und saure Gurken. Dafür sitzen oben im Restaurant die Geizigen und Armen und essen Köttbullar für ganz wenig Geld.

Es ist faszinierend, wie IKEA wie zum Beispiel auch Aldi sein Konzept stur umsetzt. Die Märkte sehen exakt so aus wie in Deutschland. Vertraute Einteilung, vertraute Gerüche, vertraute Farben. Spätestens als ich vor dem IVAR-Regal stand war mir klar: Es gibt doch eine gewisse Kontinuität auf dieser Welt. Gut so!

Seit vorhin nun ist Flärke aufgebaut. Für 20 Dollar bekam ich ein 1,8m hohes Regal, Pressholz, Birkeimitat, Papprückwand. Und nichts muss mehr auf dem Boden liegen.

(Auto)mobil
American Dream
Finanzen
Musik
Reisen, Ausflüge
Tägliches
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren