So ein Mist

Heute abend waren wir in Stephens King neuem Horrorfilm The Mist. Zu deutsch: Der Nebel.
Um es vornewegzunehmen, der Film war einfach Mist. Damit ihr nicht in die Verlegenheit ihn in Zukunft im Kino anzuschauen, erzähle ich euch den Plot.

Unwetter, Haus wird beschädigt, Strom aus. Am nächsten Morgen alles erstmal vorüber, Papa und Sohn fahren in den Ort um Lebensmittel zu kaufen, über den See kommt langsam Nebel.

Im Laden plötzlich kommt ein Typ blutverschmiert hereingerannt und ruft: Das ist etwas im Nebel und es ist grausam, er hat es aber nicht sehen können.
Vorerst schließen sich alle im Laden ein und warten. Die meisten sind skeptisch. Nach einem kurzem Gemetzel hinten im Lagerraum mit Riesenfangarmen, die sich unter der Liefertür durchschieben gibt es schon das erste Opfer. Allgemeine Unglaubigkeit bei den Nichtaugenzeugen, Verdacht auf Ketchup und schlechter Streich wird laut.

Im weiteren Verlauf wird ein bisschen Menschsein hochgekocht, eigentlich eine schöne Fallstudien von Krisenmanagement. Kleiner Laden, viele Leute, man weiß nicht, man sieht nichts draußen und jeder weiß es besser.
Eine fanatische Bibelpredigerin, die vorest noch als irre abgespeist wird, stachelt die Leute gegeneinander auf und liest wahnsinne Prophezeiungen aus der Bibel vor und geht jedem auf den Geist.
Nacht kommen dann gigantische Heuschrecken ans Fenster die von gigantischeren Fledermäusen gejagt werden, die als sie erstmal durch die Scheibe sind, natürlich auch Menschen töten.
Nachdem diverse Gefahren abgewehrt sind und sich die fanatischen vagen Prophezeiungen mehr oder weniger erfüllen ("Ihr habt euch gegen Gott gewendet") lyncht der Mob anwesendes (unbeteiligtes) Militär, als diese durchsickern lassen, dass es laut Gerüchten oben auf dem Berg ein geheimes Projekt gibt.
Die "Guten" entschließen sich mit dem Auto zu fliehen, da ein vernüftiges humanes Auskommen nicht möglich ist. In einem Abschlussgemezel wird die Predigerin nach einer kranken Weltuntergangspredigt erschossen, da sie die Guten am Fliehen gehindert hat.

Natürlich schafft es nur eine Gruppe zum Auto. Vater, Sohn, fremde Frau und Renterehepaar. Nach langer Flucht ist das Benzin alle, der Nebel aber noch nicht, die Kreaturen sind schon in Hörweite. Selbstmord wird erwogen, allerdings gibt es nur 4 Kugeln für 5 Leute. Also erschießt Vater alle anderen und will sich selbst dem Viechern opfern.
Bis dahin war der Film okay. Ein apokalyptisches Ende hätte ich voll akzeptiert, es kam aber schlimmer.
Vater nervlich völlig zerstört steht vor dem Auto und wartet auf sein Schicksal. Kommt plötzlich ein Panzer durch den Nebel, der sich auch natürlich sofort lichtete. Hinterher Flammwerfertruppen die das mutierte Getier abfackelt, GIs mit Gasmasken. Das zweite Auto im Konvoi ist ein Flüchtlingstransport, hinten auf der Ladefläche die im Laden verbliebenen Leute, die Jünger der erschossenen Hetzerin - gerettet - womit sich die letzte Prophezeiung erfüllt hätte.

Die Guten waren eigentlich die Bösen, die Bösen waren eigentlich die Guten. Der Vater dreht völlig durch und steht schreiend am Straßenrand. Ende.

Das ganze war ein kranker Hetzfilm gegen "Ungläubige". Bis kurz vor Schluss hat man sich gefreut, dass hier blinder Fanatismus mal deratig schrecklich dargestellt wird, um ihn in der letzten Minute des Films zu rehabilitieren...
Kaum zu glauben, dass ich 7 Dollar ausgegeben habe, um so eine Propaganda zu sehen! Und natürlich waren auch die Retter zum Schluss die US-Army, die ja angeblich den Mist verzapft hat. Also ein ganz amerikanisches Ende.

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