Auf der Suche nach den Beach Boys

Meine gestrige Reise war ein Ortswechsel, wie er gegensätzlicher kaum sein könnte.

Nach Abschlussfeier mit Kollegen, nächtlichem Packen und ein paar Stunden Schlag ging es sehr zeitig nach Grand Rapids, von wo aus mein Flug nach Chicago ging. Ein Kollege fuhr mich freundlicherweise auf den spiegelglatten Straße hin, da es tatsächlich wie vorhergesagt über Nacht wieder viel geschneit hatte.



Auf dem Miniflughafen wollte ich tatsächlich in das falsche Flugzeug einsteigen. Mein Flug ging 9:45 nach Chicago und zwar mit einem Codeshare-Flug, also einem Flug der von einer Tochtergesellschaft von United Airlines durchgeführt wird. Es ist dann oft üblich, dass der Flug auch keine Flugnummer von United Airlines hat, sondern von der oft unbekannten Regionalgesellschaft.
Nach langem Warten am Checkin-Schalter und der Sicherheitsschleuse ging ich dann zu Gate B3. Das war der einzige Flug der 9:45 nach Chicago ging und die Gesellschaft American Spirit kannte man vom Namen her auch nicht. Passt also, dachte ich. Beim Boarden flug der Irrtum auf, das war nicht mein Flug.
Was war los: Mein Flug stand an der Abflugtafel nicht dran, weshalb man (und viele anderen Fluggäste) auch nicht das richtige Gate finden konnte. Da es aber nur 2 United-Gates gab, ging die Sache doch glimpflich aus.

Der Flug war eine einzige Geografiestunde.
Über dem Lake Michigan, von wo man beide Ufer (Michigan und Illinois) sieht, konnte man die Wolkenbildung am Ostufer richtig live sehen. Nach Chicago dann überquerte man für 2 Stunden die Great Plains. Flaches Land, Felder bis zum Horizont und überall vereinzelt ein paar Famen dazwischengestreut (Das sind die kleinen scharzen Punkte ).



Nach den Great Plains geht es abrupt in die Rockies über, was sich durch ein paar achterbahnähnliche Luftbewegungen bemerktbar machte. Auch dort noch alles voller Schnee und strahlend blauer Himmel. Später dann gab es Wolken bis kurz vor die Westküste. Den San-Andreas-Graben mit der ganzen Landwirtschaft und den Bewässerungsgräben konnte man schön sehen. Offenbar war hier schon anderes Wetter:



Auf dem Flughafen dann zwei Überaschungen. Die Unangenehme: Angeblich wäre es Vertragsbestandteil, dass ich die erste Tankfüllung kaufe, und das Auto "dafür leer zurückbringen" kann. Interessantes Abzockmodell. Ich frage mich, wie oft Leute mit leerem Tank kurz vor der Mietstation liegen bleiben.
Die Angenehme: . Es gibt keine, wie von mir gebuchten, Economy-Autos mehr, ich darf mich also aus der nächsthöheren Kompaktklasse eins aussuchen. Und bingo, dabei war ein Toyota Prius, der erfolreiche Hybrid-Flitzer. Verbrauch liegt irgendwo deutlich unter 6l/100km, da kommt es auf eine halbe Tankfüllung mehr oder weniger nicht an.

Gegen halb vier Ortszeit ging es dann los. Alleine Fahren und Navigieren ist schon so ein Ding, auch wenn ich mir vorher die Straßennummern und Richtungen alle gemerkt hatte. Bevor ich noch aus dem Flughafengelände raus war, hatte ich mich dank der 5-etagigen Auf-und Abfahrkonstruktionen verfahren. Ich kam in einem kleinen Ort raus und bin dort dann nach Himmelsrichtugen gefahren. Immer nach Westen und 10 Minunten später kam ich tatsächlich auf der gesuchten Autobahn raus. Von dort bog ich dann auf eine kleine Bergstraße Richtung Pazifik ab, wo ich dann für die folgenden anderthalb Stunden die malerische Küstenstraße nach Süden gefahren bin.



Aus dem Staunen und für Fotostopps anhalten bin ich überhaupt nicht mehr herausgekommen. Palmen. Kiwiplantagen. Pfirsiche, Hartlaubgewächse, warmer Wind, soviele Latinos. Alle fahren genau Tempolimit und ständig begegnem einem Toyota Prius.

An einer einsamen Bar am Meer verzehrte ich bei Sonnenuntergang meinen Abendbrot-Hamburger für 11 Dollar und erreichte dann gegen sieben abends Monterey. Da ein Wiedersehen mit einem Freund noch gefeiert werden musste, ging es auch noch in eine Bar, wobei sich die 3 Stunden Zeitverschiebung zu meinem Ungusten nach den vorherigen kurzen Nächten bemerkbar gemacht haben.

Heute morgen hab ich erstmal wohlverdient ausgschlafen. Der Blick aus dem Fenster war überraschend, da ja gestern alles dunkel war:



Willkommen im Kalifornien :)

So, ich geh jetzt auf Entdeckungsreise in die Stadt. Bis später.

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