Die Freiheit 130 zu fahren

DIe USA und Deutschland haben etwa gemeinsam, nämlich etwas Unrationales als Freiheit zu bezeichnen.

Die Amerikaner dürfen sich im Baumarkt ne Flinte kaufen und damit durch die Stadt marschieren. Der Fakt, dass die Waffenhäufigkeit und Verfügbarkeit mit der Mordrate irgendwie zu tun haben könnte, wird gekonnt ignoriert. In einigen Großstädten (Wichita, Kansas 500.000 EW) wird jede Woche jemand zusammengeschossen. Immerhin hat man aber die Freiheit eine Waffe mit sich mitzuführen und sich zu verteidigen. Da fühlt man sich gleich viel sicherer, oder?
Jedenfalls schüttelt man da als Europäer den Kopf.

Wir Deutschen betrachten es als Grundrecht auf unserern Superautobahnen so schnell fahren zu dürfen, wie wir können. Dabei gibt es tausend gute Gründe, wenn das nicht so wäre.
Dass das gar nicht so schlimm ist und vielleicht genau so auch sinnvoll ist, zeigen uns schließlich die restlichen Länder auf dieser Erde.

Andererseits ist das mit der Freiheit so eine Sache. Auf ner kürzlichen Autobahnfahrt über Ostern nach Thürigen, überwiegend über nagelneue, 3-spurige Autobahnen, fiel mir auf, dass viele überhaupt nicht schnell fahren. Selbst mit 130 hat man regelmäßig überholt, und nur selten mal saust jemand man links vorbei. Wieso?

Verzwickte Sache mit der Freiheit. In der DDR dufte man nicht schnell, und die Pappe hat ja auch nicht mehr gebracht. Als man dann durfte, hoppelte man von Betonplatte zu Betonplatte. Jetzt haben wir alles: Wir dürfen, haben schnelle Autos und die besten Autobahnen weit und breit. Und was ist? Freiwillig 130. Ob es wohl an den Benzinpreisen liegt?

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