Tägliches

Sonntag, 6. April 2008

Unamerikanische Werbung

Wenn ihr in Dresden mit den Öffentlichen unterwegs seid, habt ihr sicherlich schon einmal, vielleicht eher unbewusst, die Werbung fürs Handyticket wahrgenommen, die besonders an den Haltestellen immer mit den Fahrplänen zusammen hängt.
Ist ganz neu und ganz toll und natürlich ganz einfach. Man muss sich nur registrieren, dann die Software dazu auf sein Handy laden, die Software aktuell halten, sein Handy immer dabei haben, und geladen natürlich und man muss ab besten noch seine Kreditkartendaten bei der DVB hinterlegt haben.
Und schon kann man zzgl. der Telefonkosten sein Ticket aufs Handy laden, ohne erst zu einem schrecklich kompliziertem Ticketautomaten oder unfreundlichen Fahrer zu gehen.
Weil diese Technologie so erfolgreich ist, gibt es deutschlandweit auch schon 10.000 angemeldete Nutzer.
Nungut, ich bin eher der konservativen Meinung, dass man mit dem Handy telefoniert, aber ich hatte mit 12 ja auch noch kein Handy. Zu dieser neuen Technik hat meine Generation deswegen auch überhaupt keinen Bezug mehr...

Eigentlich wollte ich aber darauf hinaus:



In der DVB Werbung steckt doch tatsächlich jemand sein Klapphandy in einen Knippsautomaten. Ich frage mich wie viele Leute in Dresden schon herausgefunden haben, dass der Schlitz dazu zu schmal ist.

Abgesehen davon, dass ich diese Werbung doof finde, wäre sie in den USA überhautp nicht möglich. Auf dem Banner wäre nämlich kaum noch Platz für das Bild, da 3/4 der Fläche mit Haftungsausschlüssen und Warnhinweisen bedeckt wäre.

Dieses Foto stellt einen Zusammenhang symbolisch dar. Es ist nicht als Aufforderung zu verstehen, ein Handy in einen Entwerteautomaten zu stecken. Handy können Schaden nehmen, wenn sie in den Entwerteautomaten eingeführt werden. Stecken sie ihr Handy NICHT in den Entwerteautomaten. Sollten sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, kann die DVB für unmittelbare Schäden am Geräte sowie daraus resultierenden Folgeschäden nicht haftbar gemacht werden. Entstehen Schäden am Entwerteautomaten, werden sie in voller Höhe zur Veranwortung gezogen. Muss ein Straßenbahnzug aufgrund eines defekten Entwerteautomatens stillgelegt werden, entstehen Ausfallkosten von 1000 EUR/h zu Ihren Lasten. Zur Identifizierung von Schäden verursachenden Handyindenschlitzschiebern, wird diese Bahn kameraüberwacht. Die aufgezeichneten Bilder werden bis zu 2 Jahren gespeichert und von externen Detekteien ausgewertet. Es werden auch ohne Verdachtsmoment Daten zu Übungs- und Ausbildungszwecken ausgewertet und Regierungsbehörden zur Terrorismusbekämpfung bereitgestellt. Aufgezeichnete Bewegungsmuster und Verhaltenmuster von Fahrgästen dürfen ohne weitere Zustimmung an Marketingfirmen verkauft werden. Fotografische Aufzeichnungen von Fahrgästen dürfen auch ohne weitere Zustimmung für interne und externe Werbung der DVB verwendet werden. Mit dem Annäherung an eine Haltestelle auf 50 Meter Umkreis erklären sie sich stillschweigend mit diesen Regeln einverstanden. Fragen zu Datenschutzbedenken können sie Montags und Freitags von 8-10 Uhr vormittags unter Angabe vom Kreditkartennummer und Rückrufnummer unter der Nummer 0900 19372937 auf den Anrufbeantworter sprechen.

Mittwoch, 2. April 2008

Die Freiheit 130 zu fahren

DIe USA und Deutschland haben etwa gemeinsam, nämlich etwas Unrationales als Freiheit zu bezeichnen.

Die Amerikaner dürfen sich im Baumarkt ne Flinte kaufen und damit durch die Stadt marschieren. Der Fakt, dass die Waffenhäufigkeit und Verfügbarkeit mit der Mordrate irgendwie zu tun haben könnte, wird gekonnt ignoriert. In einigen Großstädten (Wichita, Kansas 500.000 EW) wird jede Woche jemand zusammengeschossen. Immerhin hat man aber die Freiheit eine Waffe mit sich mitzuführen und sich zu verteidigen. Da fühlt man sich gleich viel sicherer, oder?
Jedenfalls schüttelt man da als Europäer den Kopf.

Wir Deutschen betrachten es als Grundrecht auf unserern Superautobahnen so schnell fahren zu dürfen, wie wir können. Dabei gibt es tausend gute Gründe, wenn das nicht so wäre.
Dass das gar nicht so schlimm ist und vielleicht genau so auch sinnvoll ist, zeigen uns schließlich die restlichen Länder auf dieser Erde.

Andererseits ist das mit der Freiheit so eine Sache. Auf ner kürzlichen Autobahnfahrt über Ostern nach Thürigen, überwiegend über nagelneue, 3-spurige Autobahnen, fiel mir auf, dass viele überhaupt nicht schnell fahren. Selbst mit 130 hat man regelmäßig überholt, und nur selten mal saust jemand man links vorbei. Wieso?

Verzwickte Sache mit der Freiheit. In der DDR dufte man nicht schnell, und die Pappe hat ja auch nicht mehr gebracht. Als man dann durfte, hoppelte man von Betonplatte zu Betonplatte. Jetzt haben wir alles: Wir dürfen, haben schnelle Autos und die besten Autobahnen weit und breit. Und was ist? Freiwillig 130. Ob es wohl an den Benzinpreisen liegt?

Mittwoch, 27. Februar 2008

Nichts, nichtser, Kansas

Momentan bin ich im tiefen einsamen Kansas und habe gerade so einen "Great Plains-Flash". Je mehr man woanders in diesem Land gewesen ist, desto mehr fallen einem die Eigenarten hier auf. Damit meine ich nicht nur die nicht vorhandene Landschaft, sondern vielmehr die Menschen. Frisuren, Kleidung, Sprache, Prioritäten, Kleinstadtleben: irgendwie passt man doch nicht ins Muster, auch wenn man hier über ein Jahr gewohnt hat.
Michigan ist ja per Definition auch noch im mittleren Westen, und trotzdem schon ganz anders. Da muss man eigentlich nur mal in einen WALMART gehen. In Michigan war das ein Laden zweiter Klasse für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs. Hier ist WALMART das Monopol, ein Laden der alles hat, besseres Sortiment und Preise gibt es bestenfalls eine Stunde weiter im nächsten WALMART. WALMART ist gesellschaftsfähig. Man kauft dort Möbel, Geschirr, Jagdausrüstung, Sonnenbrillen, Medikamente, Kleidung und Lebensmittel und zum Geburtstag verschenkt man Gutscheine für WALMART.

Was mach ich hier nun? Ich wohne bei guten Freunden auf ner Ziegenfarm, kümmere mich tagsüber um Ziegenbabies und erhole mich von Kalifornien :) Das Internet ist leider sehr langsam (20k-Modem), weshalb es bisher auch noch keine weiteren Blog-Einträge in die Welt jenseits dieses Telefonanschlusses geschafft haben.
Und um gleich vorzuwarnen, das wird in den März rein auch so bleiben. Dann nämlich sollte ich wieder auf der Heimterde aufgeschlagen sein und High-Speed-Zugang zur "echten" Welt haben.

Bis dahin mit analogen Grüßen...

Dienstag, 12. Februar 2008

Arktische Wochenendaktivitäten

Es ist kurz vor knapp. Die Koffer sind schon mal probegepackt. Auf Arbeit hab ich mein Abschlusspräsentation gehalten und morgen werd ich auf meinem Computer noch etwas aufräumen.
Morgen abend dann schmeißen eine Kollegin und ich eine Abschlussfete, was dann meine letzte Amtshandlung hier sein dürfte.

Am Samstag war ich letztmalig noch mit meinem Auto unterwegs, und zwar Shoppen um noch ein paar Dollars auszugeben. Sie sind nirgends soviel Wert wie hier, wer weiß ob die Banken in Deutschland Dollar überhaupt noch nehmen...
Die Versicherung ist jetzt abgelaufen und mein treuer Geo wartet auf seinen Nachbesitzer. Das Nummernschild ist schon im Koffer.

Sonntag wollten wir Skilanglaufen gehen, da ja mal wieder Schnee lag. Das ganze hatte ich mit anderen schon einmal die Woche zuvor unternommen. In einem Park der Landkreisverwaltung kann man sich preiswert (gute Fischer-)Ausrüstung mieten und hat dann wieder mal die ganzen Rundwege nur für sich.
Jaja, die Amerikaner und ihre öffentlichen Einrichtungen. Das Angebot an öffentlichen kulturellen, sportlichen und sozialen Angeboten ist zwar nicht so breit wie in Deutschland, aber dafür meist preiswert oder kostenlos und zudem einfach zugänglich. Nur nutzt es keiner.

Die Teilnehmerzahl schrumpfte schnell, als wir ein Blick auf das Thermometer geworfen haben (welches dem Aufrufen der Website www.weather.com entspricht). Die Temperaturen waren von Tauwetter auf Minus 20 abgestürzt, zudem wehte ein straffer Wind, sodass die gefühlte Temperatur bei Minus 30 lag. Immer waren wir aber trotzdem zu fünft für unsere Tour.
Ja, es war kühl, besonders im Gesicht. Aber die knackige Kälte und die Anfahrt zum Park waren es Wert.






Bisher hat der strenge Frost gehalten, es sind immer noch Minus 17. In den Autos ist innen und außen alles voller Eisblumen und uns frieren regelmäßig die Türen zu. (Mein Zimmerfenster ist auch seit zwei Tagen wieder festgefroren.)

Übermorgen gehts dann endlich los. In Kalifornien scheint nächste Woche nur die Sonne, das Thermometer arbeitet an der 20 Grad Marke.... Juhu!
Ich hoffe nur, dass ich es bis dahin schaffe. Für Michigan und Chicago (mein Umsteigeflughafen) sind promt von Dienstag auf Mittwoch wieder 15 Zentimeter Schnee vorhergesagt. Würde mich nicht wundern, wenn wieder das ganz normale Chaos ausbricht.

Donnerstag, 7. Februar 2008

24 Stunden Unterschied

Ach war das heute wieder schön!

Gestern hab ich auf dem Weg zur Arbeit noch versucht den Zustand der Straßen zu dokumentieren. Mit jedem Wetterumschwung tun sich hier neue Krater im Asphalt auf, dass man einen Medizinball darin verstecken kann.
Auf jeden Fall sind die Löcher von derartiger Größe, dass man sie sich unbedingt merken muss. Ein Kollege hat diesen Winter schon einen Reifen eingebüßt.

Naja, für einen groben Eindruck muss das hier reichen:



Abends dann wollte ich die Frontscheibe abdecken, da gefrierender Regen angesagt wurde. Dabei stellten Markus und ich fest, dass unsere Abdeckplane nicht mehr im Auto ist... ? Einer von uns muss sie wohl mal drauf gemacht haben und am nächsten Morgen nicht vermisst haben.
Aber wie bitteschön kommt so eine Plane weg? Sollte etwa jemand .....? Armes Michigan.

Der Morgen begann aber so und so mit Frühsport - wie mal Eiskratzen, und zwar richtig:



Als wir dann überzeugt waren, dass der Schneeregen, in Schnee übergehend schon vorbei war, ging es richtig los. Es hat in den 9 Stunden die wir auf Arbeit waren üppige 30 Zentimeter geschneit.



Die Rückfahrt nach Hause war wieder spannend. So spannend, dass wir die Lebensmitteleinkaufstour auf den kleinen Laden beschränkt haben, der fast auf dem Weg lag.
Die Spannung bestand zum Beispiel darin: Schaffen wir es über den Mittelstreifen, oder bleiben wir stecken?



Ich muss ingesamt mal sagen, der Winter lässt sich nicht lumpen, auch wenn es zwischendurch immer mal wieder mild wird und der Schnee nicht durchgängig liegt.
Jenseits des Lake Michigans in Wisconsin gabs örtlich über einen halben Meter Schnee (und das ganz ohne Berge). Geschlossene Flughäfen und Chaos inklusive.
Gleiches Wettersystem hat weiter im Süden auch die für die Jahreszeit untypischen schweren Tornados mit über 50 Toten hervorgebracht, die es ja auch in die deutschen Nachrichten geschafft haben.

Fürs Geld bekommt man hier definitiv mehr Wetter als in Deutschland. Das sollte bei der nächsten Kanzlerwahl mal thematisiert werden.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Das Ende naht

In exakt einer Woche reise ich ab. Bye bye Lansing. Das eine Auge weint, das andere Auge lacht.

Der erste, weil ich hier mein erstes Auto und meine erste Wohnung zurücklasse. Weil ich hier sehr angenehme Kollegen habe und man im Sommer hier noch so viel unternehmen könnte. Weil ich mich auf Arbeit mit sinnvollen Dingen beschäftige und mich dort voll austoben kann.
Weil ich es in 6,5 Monaten nicht geschafft habe die 2 Stunden rüber nach Kanada zu fahren. Und nicht die 5 Stunden, um mir die angeblich recht unspektakulären, aber Muss-Man-Mal-Gesehen-Haben Niagara-Fälle anzusehen. Oder die Weltstadt Toronto, die gleich um die Ecke liegt. Schade!

Das zweite, weil ich ja hier zwar abreise aber noch lange nicht in Deutschland ankomme :) Ein kleines Urlaubchen in Kalifornien ist geplant. San Fransico, Pazifik, Yosemite, Golden Gate Bridge.
Nach einer Woche geht es dann weiter zu einem weiteren Wochenstop in Kansas. Von dort dann endlich nach Deutschland, wo es nahezu non-stop mit Maria und Freunden nach Österreich geht. Dann endlich komme ich in Dresden "richtig" an, worauf meine Allerliebste zwei Tage später sich für mehrere Monate hinter den Polarkreis verkriecht. Angeblich Praktikum in Schweden... Achja, das Leben ist hart.

Mittlerweile beschäftige ich mich mit Kontoauflösung, Autostilllegung, Abschlussparty und ähnlichen Dingen, die irgenwie auf das bittere Ende hinauslaufen.

Und das Blog? Mal sehen. Schaut rein. Keine Ahnung. Ich hab aus Spaß vor einer Woche mal einen Zähler eingebaut und festgestellt, dass ich täglich über 20 Besucher habe!
Huch, wer ist das den alles? - dachte ich mir.

Und genau das würde ich gerne wissen. Bitte schreibt mir, wer und wo das Blog lest.
Wer keine Emailadresse von mir hat, kann an bcgsr (at) gmx.net schreiben.
Bitte bitte alle! Ich werde in ein paar Tagen mal sagen von wo aus das Blog alles gelesen wird.

Sonntag, 3. Februar 2008

Das Fenster zum Hof

Vor meinem Fenster gibts leider keinen richtigen Hof, sondern nur einen üppigen Parkplatz. Dahinter liegt die Dunckel Road, ein 5-spuriger Autobahnzubringer, auf dem es immer recht geschäftigt zugeht und der im Sommer die Entscheidung mit offenen Fenster zu schlafen nicht leicht gemacht hat.
Schräg links liegt die Kreuzung mit der Jolly Road, an der es zwei Tankstellen gibt, wo sich nachts um drei immer ein paar Idioten finden, die dort mit quietschenden Reifen losfahren.

Erwähnenswert wäre noch, dass die Dunckel Road über einen an sich seltenen, aber nahezu ungenutzten Fahradweg verfügt, der (un)sinnvollerweise genau an der Autobahnauffahrt endet.

Anhand meines Fensterpanoramas sieht man, dass man außer viel Autos nicht viel sehen kann. Aber immerhin, hier eine Auswahl:

Mein Feind, der Schnee
Es klang ja gestern schon einmal an, dass hier Schnee rigoros bekämpft wird. Während in den wärmeren Gegenden im Winter der Mein-Rasen-ist-kürzer-Wahnsinn einfach aufhört, wird hier weiter im Norden mit Ich-hab-schneller-den-Schnee-weggeräumt weitergespielt.

Das ist auch der Grund warum hier nach einem Schneefall hunderte von Pickups mit Schneeschiebern Parkplätze, Tankstellen und Einfahrten räumen, bevor man nur ein städtisches Räumfahrzeug auf der Straße gesehen hat.
Wichtig beim Räumen ist auch hier wieder: Es muss groß sein und Benzin verbrauchen.

Genauso wird auf unserem Parkplatz von Dovers Crossing dann auch geräumt. Die Fahrspur wird als erstes geschoben, was an sich ja löblich ist und einem zumindest garantiert, bis vor zur Straße zu kommen, ohne im Schnee stecken zu bleiben. Nicht geschoben werden zu diesem Zeitpunkt die Fußwege, sodass man durch hohen Schnee zum Auto stapft. (klassische Prioritätenverteilung!)
Die Fußwege sind dann am späten Nachmittag oder nächsten Morgen dran und werden mit einem kleinem allradgertriebenem 4-Wheeler geschoben. Hinterher wird natürlich großzügig gesalzt.
Wenn die erste Schlacht geschlagen ist geht es am nächsten Morgen in Phase zwei:
Sind dann die ersten Auto weggefahren, werden im Zweistundentakt die leeren Parkbuchten freigeschoben.



Zum Glück hab ich ein altes Auto. Es macht mich unruhig, wenn der Hausmeister mit so einem Gefährt auf dem Parkplatz die lächerlichen Schneereste vom Asphalt krazt.

Später am Tag kommt dann das absolut notwendige Feintuning, da werden die Schneeberge von den Parkplatzbegrenzungssteinen wieder auf den Fußweg geschoben.



Am Tag drei spätestens sind sämtliche Verkehrsflächen beräumt - versprochen!

Die kompetenten Gastarbeiter
Vor ein ganz paar Wochen ist unser Nachbar ja ausgezogen worden, seitdem steht die Wohnung leer. Zwischenzeitlich waren da an einem Tag Leute zur Müllberäumung da, später Maler und zum Schluss die Teppichverleger. Die Teppichleute waren ganze drei Tage da und sprachen auffällig mexikanisch.
Ob sie in Deutschland noch lange in dieser Branche arbeiten würden, wenn man mit Straßenschuhen auf nassem Asphalt den Teppich zuschneidet, mag ich zu bezweifeln.



Noch zu sehen auf diesem Foto: Das blaue Auto mit abgeklebter Tür. Das Auto befindet sich seit meiner Ankunft in diesem Zustand. Da die Beifahrertür nicht mehr geöffnet werden kann, steigt das Pärchen immer beide auf der Fahrerseite ein. Schließlich wollen beide vorne sitzen :)

Nicht mehr zu sehen auf diesem Foto: Der Schnee. Das Bild entstand circa vier Tage noch obigem Fotos. Der Temperaturwechsel von minus sechszehn auf plus sechzehn hat neben dem Salz maßgeblich dazu beigetragen.

Sie haben das Recht ....
Die Ecke hier scheint für Polizeikontrollen prädestiniert zu sein, da wir hier regelmäßig erleben, wie Autos angehalten werden. Sowas wird hier ja geschickt im Szene gesetzt, indem der Polizist sein Auto samt den geschätzt 50 blinkenden Leuchtdioden verkehrsunfreundlich hinter dem Verdächtigtem abstellt.

Nach Westernmanier gibt es nur das direkte Duell mit gleichen Mitteln. Auto gegen Auto. Fahrer gegen Fahrer.
Der Polizist kann einem vom Auto aus (gegebenenfalls mit Radar) erwischen und muss unmittelbar dannach den Sünder stellen.
Starrenkasten, Lichtschranken, Rotlichtblitzer, Laserkanonen hinter dem Buswartehäuschen und ähnliche heimtückische Hilfsmittel sind nicht erlaubt.
Daraus ergibt sich, dass auch für kleine Delikte wie Failure to Stop (STOP-Schild überfahren) ein Auto dank Horn und Blinklichter publikumswirksam angehalten wird.
Zwischen Volk und Polizei herrscht im Gegensatz zu unserem Freund-und-Helfer-Verhältnis das permanente Gefühl von Jäger und Gejagtem. Eine auffällige Unsicherheit macht sich in der Nähe von Autoritätsfahrzeugen bemerkbar, sodass an STOP-Kreuzungen zum Beispiel alle panisch stehen bleiben und keinern sich mehr getraut loszufahren.

Prinzipiell muss fürs Anhalten immer ein Verdachtsmomement vorliegen, dass ja bei entsprechend freizügiger Gesetzinterpretation offenbar auch durch verdächtige Aktivitäten wie Fotografieren oder Hautfarbe gegeben ist.

An der Tankstelle gegenüber und an der Einfahrt zu unserem Parkplatz müssen da öfter mal Autos dran glauben. Kürzlich gings nachts um zwei aber direkt bei mir vorm Fenster geschäftigt her.
Ein schwarzer Lincoln wurde vom einen Sheriff Deputy angehalten, die Insassen waren vier Schwarze. Ein zweiter Sheriffwagen kam schnell hinzu und die insgesamt drei Sheriff-Mitarbeiter holten die Leute einzeln aus dem Auto, untersuchten sie nach Waffen und verfrachteten sie auf die Rückbänke der beiden Wagen. Nach gründlicher Inspektion des verdächtigen Autos und der Umgebung (natürlich mit Maglite-Taschenlampen) kam der Polizeihundewagen der Lansing Police hinzu. Der Hund durfte auch noch eine Weile in dem Auto spielen, fand aber offenbar nichts.



Daraufhin wurden die üblichen Verdächtigen langwierig einzeln aus dem Auto geholt und gründlichst untersucht. Inklusive Schuhe aus, etc. und das bei minus fünfzehn Grad! Dannach durften sie wieder in ihr Auto steigen und weiterfahren. Die ganze Prozedur dauerte über eine Stunde und war mit viel Frieren für alle Beteiligten verbunden. Zeitweilig waren vier Polizeiautos verschiedenster Instanzen anwesend, die mit voller Blinkepower vermutlich außer mir auch noch ein ganz paar Leute mehr vom Schlafen abgehalten haben. (Unsere Fenster haben ausschließlich weiße Jalousien die mehr Blickschutz als Verdunklung sind.)

Ich weiß nun nicht was das nötige Verdachtsmoment war, welches zum Anhalten und der exessiven Kontrolle geführt hat.
Es zeigte mir aber eindrucksvoll, dass man die großzügige Interpretation eines der vielen STOP-Schilder nicht nur wegen dem Bußgeld sehr schnell bereuhen könnte.

Donnerstag, 31. Januar 2008

Woran ich merke, dass es schon wieder kalt ist...

Nach langem Frot hatte sich das Thermometer gerade mal wieder auf Tauwetter hochgearbeitet, als schon wieder mal das Kontinentalklime mit voller Härte zuschlug.
Von gestern abend, 8°C, stürmischer Regen (Juhu, Auto wurde endlich mal entsalzt), änderte sich das Wetter auf heute morgen: -15°C, Schneesturm, gefühlte Temperatur -25°C, alles schön überfroren. Das nenne ich Temperatursturz.

Woran merke ich nun, dass es kalt ist?

1. Mein Zimmerfenster ist zugefroren und ich kann es nicht mehr aufschieben.

2. Zwei Kollegen mussten heute ihr Auto stehen lassen und bei jemand anderes mitfahren, da sie die Autotüren auch zugefroren waren, und sie Angst hatten die Türgummi oder die Türgriffe zu zerstören.

3. Unsere Heizung hat unter Dauer-An keine Chance unser windiges Wohnzimmer auf die Soll-Temperatur zu bringen. Dazu hatte es über Nacht (mal wieder ) die Dachluke im Treppenhaus abgehoben, sodass der Kaminzug erst recht durch unsere Wohnung ging.
Wir erwägen die Balkontür für die restlichen Tage hier komplett mit Panzerband abzukleben, draußen ist eh kalt....

4. Je kälter draußen, desto wärmer mein Zimmer: Wir haben ein Thermostat (Wohnzimmer) für alle drei Heizungen. Stell ich die Heizung hoch, schafft sie es nicht die Solltemperatur im Wohnzimmer zu erreichen und in unseren kleinen Zimmer, die zum Glück ausreichend winddicht sind, wird es mit Dauer-An viel zu warm.
Stell ich die Heizung unter den Wert, wird es richtig schnell richtig kalt, und zwar früher oder später auch in meinem Zimmer. - Bruchbude!

Mittwoch, 30. Januar 2008

Suchbilder: Erläuterung

Ich merke gerade, dass ich ja noch ein paar Erklärungen offen habe.

Also dass das 2er-Sparpack kein Sparpack ist, hat glaube ich jeder bemerkt.

Zum zweiten Bild: Das ist der Innenhof zwischen den Musikgebäuden. Dort sind an 2 angrenzenden Wänden insgesamt 9 Parkverbotschilder angebracht. (Nicht zwischen den Schildern parken, nicht neben den Schildern parken, nicht vor den Schildern parken).

Das Ungewöhnliche an diesem Bild ist aber: Es parkt dort gerade niemand...

Montag, 21. Januar 2008

Woran ich merke, dass es kalt ist.

1. Die Temperaturen haben sogar auf der Fahrenheit-Skala negative Vorzeichen.
2. Es rieselt den ganzen Tag Eis vom Himmel, obwohl nur ein paar Schäfchenwolken umherziehen.
3. Mein Scheibenwischwasser gefriert beim Fahren auf der WIndschutzscheibe, obwohl ich immer unverdünnt nachgefüllt habe.
4. Ich fahre mit Handschuhen Auto.
5. Beim tief Einatmen frieren die Nasenwände kurz fest.
6. Zwischen meinen "Doppelfenster"-Scheiben ist alles voller Eisblumen, mein Fenster friert schnell fest und der Alurahmen ist morgens von Innen mit Eis überzogen.
7. Die parallelogrammförmige Balkontür lässt soviel Wind durch, dass ich außengelegene Fliegengittertür und die innen angebrachte Jalousie schließe und hoffe, dass sie als Windfang taugen.

Kalt heißt bisher minus achtzehn auf der Celcius-Skala. Da aber noch eine frische Brise dazu kommt, ist die gefühlte Temperatur, die dann auf astronomisch niedrige Werte absinkt, ein ganzes Stückchen niedriger. Glücklicherweise ist Michigan momentan noch eine "Wärmeinsel".
In Wisconsin, dass ist hier einmal schräg über den Lake Michigan, sind die Temperaturen heute zumindest wieder auf gefühlte minus 33 Grad Celcius gestiegen.

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