Samstag, 8. September 2007

Aktuelles Wetter

Ich hab an dem Blog jetzt mal ein bisschen rumgestellt und auf der rechten Seite die Inhalte etwas neu gemacht.
Es gibt jetzt nen direkten Link zu meiner Google-Maps Karte. Und außerdem aktuelle Wetterinformationen für die Weltstadt Lansing, Michigan.

Warum? Erstens, damit ihr neidisch sein könnt, wie viel länger mein Sommer hier geht. Zweitens, damit ihr wisst, wenn hier im Winter Blizzard ist, und ihr euch keine Sorgen mehr machen müsst, wenn ich keine neue Blogeinträge schreibe.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind ein paar Strom- und Internetmasten (alles überirdisch) unter der Schneelast zusammengebrochen und müssen erst wieder aufgerichtet werden.

Wie man sich die Hände wäscht

Mittags gehen wir, also die Kollegen, oft essen. Die Auswahl ist unendlich und es gibt auch zahlreiche Alternativen zu MacBurger und FrittenKing.
Vorgestern waren wir zum Beispiel im Korea House, wo eigentlich auch nur fast Koreanier (jedenfalls Asiaten) speisen, das aber untern den Studies hier wegen den Portionen und den Preisen eigentlich schon ein Klassiker ist.

Heute war ich mit meinem Betreuer beim Äthiopier, das war dann doch schon mal was anderes. Die stark fleischhaltige Küche wird in Form von einem gulaschartigem gekochtem Brei auf einem Fladenbrot serviert. Dazu gibt es noch reichaltig von dem gewöhnungsbedürftigem Sauerteigbrot, von welchem man sich ein Stückchen abreist und damit den Brei "greift" und isst. Und alle von einem großem Teller. Ohne Besteck. Das Händewaschen bleibt nach dem Mahl fast unvermeidlich. Das übliche Schild: Employees must wash hand before returning to work gabs natürlich auch, zusätlich aber noch eine offizielle Anleitung des State of Michigan wie man sich Hände wirklich richtig wäscht. Die fand ich echt so originell, dass ich sie euch glatt nochmal rausgesucht habe.

Donnerstag, 6. September 2007

Weltweit Bargeldlos

Heute mal wieder was neuen von meiner Lieblingsbank. Die Chase-Bank. Eigentlich hätte ich innerhalb von 10 Werktagen meine Bankkarte (EC-Karte und gleichzeitig eine Visa-Debit-Kreditkarte) zugeschickt bekommen sollen. Welch Überraschung, war natürlich nicht. Nach 14 Tagen war ich dann am Schalter und fragte nach. Irgendwie konnte dann die Supervisorin vom Supervisor meiner Schalterfrau dann ausfindig machen, dass die Karte abgeschickt worden ist, aber von der Post keine Zustellprobleme gemeldet worden sind. Einige Unregelmäßigkeiten gäbe es noch, meine Adresse sei nach der Eröffnung in der Datei geändert worden, war aber angeblich richtig.

Ich sollte noch ein bisschen warten. Kein Problem, ich stehe gerne am Schalter an.
EIne weitere Woche später kam tatsächlich Post. Aus Neuseeland. Darin war meine Bankkarte. Die Chasebank hatte den Brief folgendermaßen adressiert: Name, Dunckel Road, Lansing, Michigan, Germany. Aus Deutschland wurde der Brief aus mir unerklärlichen Gründen nach Neuseeland weitergeschickt. Die Post dort (Hut ab!) hat das irgendwie gecheckt und statt Deutschland USA drauf geschrieben und neu frankiert. Poststempel ist aus Auckland, NZ. Jedenfalls hab ich jetzt meine Karte.

Markus wartet jetzt auch schon die dritte Woche auf seine Karte. Wir waren vor kurzem in der Bank, standen 20 Minunten am Schalter, kamen vom Supervisor wieder zur Filialleiterin (die kennt uns jetzt persönlich... :) um festzustellen, dass sein Brief nicht zugestellt werden konnte. Die Adresse war aber auch hier komplett richtig. Er bekommt jetzt eine neue Karte ausgestellt...

Die Kartenlosigkeit hat auch immer noch einen lustigen Effekt gehabt. Man muss sich zum Geld abheben ausweisen. Als Identitätsnachweis müssen die Schaltermitarbeiter die drivers licence number aufschreiben, da es ja keine Personalausweise gibt. Jedesmal wenn ich meinen deutschen Personalausweis zeige (der formal ja gar nicht anerkannt werden dürfte, aber wer weiß das schon....) freuen die sich darüber "wie schön bunt der ist" und spielen erstmal mit den Hologrammen.
Beim Versuch die ID Nummer einzugeben stellen die dann fest, dass es mehr Ziffern sind, als im Computer Eingabefelder vorgesehen sind. Standard: "How do I do this?"
Regelmäßig wurden dann Supervisor und Supervisors Supervisor (meistens dann bis zur Filialleitung) hinzugezogen um meinen Idenditätsnachweis im Computer festzuhalten. Ich hab das mit 3 Filialen probiert und jedesmal das gleiche Schauspiel erleben dürfen.

Da es auch für viele m.E. tägliche Bankgeschäfte immer nur eine Person gibt, die meistens gerade krank oder in der Mittagspause ist, frage ich mich: Was können die Leute am Schalter überhaupt? Und wieviele Stunden werden sie ausgebildet, bevor sie dort arbeiten?

Wenn selbst die Filialleiterung in der Zentrale anrufen muss, um die IBAN (Internationale Bankleitzahl) in Erfahrung bringen muss, um mir niemand sagen kann, ob ich im Onlinebanking-Menü Überweisungen kostenfrei ausführen kann.....

Instant Oil Change

Aller 3000 Meilen wird für alte Autos hier Ölwechsel empfohlen. Damit war ich vor dem Wochenendausflug "dran". Praktischerweise flatterte ein 10 Dollar-Rabatt-Gutschein für Ölwechsel vor kurzem in meinen Briefkasten, der eigentlich an einen meiner Vormieter adressiert war.

Der Weg des geringsten Widerstandes führt also direkt zu diesem Laden, der mit schnellem Ölwechsel wirbt. Ein Gebäude, mit drei Spuren zum durchfahren. Ein Typ winkt mich schon von weitem in die Spur zwei und gibt mir Anweisung, wo genau ich zu stehen kommen soll.
Nun wollte ich aussteigen und fragen, wieviel, wielange usw.. als auch schon eine Mitarbeiterin an meinem Fenster aufkreuzte. Standardöl kostet 30 Dollar, Synthetiköle sind mit Preis nach oben offen, aber ich fahre ja einen Geo, keine Viper. Also Standard.

Nach meinem OK gibt die Mitarbeiterin Anweisungen im Sekundentakt. Motorhaube lösen, links blinken, Motor anlassen, ausmachen, Rückwärtsgang einlegen usw.... Gleichzeitig springen 2 ölverschmierte Mechaniker ums Auto und rufen jedesmal laut "Check" wenn der Blinker auch blinkt. Die Geschwindigkeit dieser synchronisierten Prozedur war atemberaubend.
Ein dritter Mechaniker schraubte schon von unten am Ölablass rum, dafür gab es extra einen Gang und Zugang durch den Fußboden.
Scheibenwischwasser aufgefüllt, Getriebeschmierung geprüft, Ölfilter getauscht, Kühlerwasser und Luftfilter geprüft. (Bis dahin wusste ich garnicht, was an einem Auto so alles dran ist... :-))
Da mein Luftfilter angeblich verdreckt und mein Kühlerwasser rostig sei, wurden entsprechende Tausch und Antikorrosionsbehandlungen sofort mit unverbindlich angeboten. Bin aber kein Freund von Autotürgeschäften, weshalb ich es beim Ölwechsel belies.

Ich erhielt ein Protokoll und Status der ganzen Prüfungen, eInen Erinnerungsaufkleber für die WIndschutzscheibe und der Mechaniker kam mit meinem Ölmessstab ans Fenster, um zu zeigen, wie voll und sauber (neu) der Ölstand ist.

Abgesehen von der großartigen Show, die die komplett schwarzen Mechaniker (Hautfarbe und Öl) in Boxenstopmanier ablieferten, habe ich in weniger als 10 Minuten für 20 Dollar einen Ölwechsel bekommen. Neues Öl, Entsorgung und Arbeit inklusive.

Dienstag, 4. September 2007

Meckert nicht rum II

Dass der Sprit 4 Tage vor dem langen Wochenende teuer wird und dann zum Wochenende nachgibt, ist schon leicht verwunderlich. Dazu muss man wissen, dass Laborday das inoffzielle Ende des Sommer markiert, welcher mit dem Memmorial Weekend im Frühjahr eingeläutet wird. Nach dem Labor Day machen die Freizeitparks zu, Open Air Veranstaltungen werden eingestellt und die Dünenbuggys und 4 Wheeler in die Garage gepackt.

Labor Day fährt jeder weg, der was auf sich hält, demzufolge sind die hohen Preise ja nicht verwunderlich. (Lansing 3,10, Samstag)
Im Nationalparkgebiet wars üblich teuer, so um die 3,20.
Glücklicherweise gibts etwa 30 Minunten nördlichen von Lansing eine "Benzinpreissenke", die wir durchquerten. Dank Internet wussten wir davon und konnten gezielt für 2,78 den Tank volllaufen lassen. Lansing lag mittlerweile wieder bei 3,05 am Montag abend.

Heute Mittag, genau eine Woche später (Black Tuesday???), trifft mich doch der Schlag.... in Lansing kostet das Benzin 3,25! Ruckzck alle Tankstellen im Viertel einheitlich um 20 Cent angezogen.

Achso, an dieser Stelle will ich nochmal vermelden, dass mein 14 Jahre alter, maskierter Toyota Coralla mit ganzen 6,2 l/100 km auskommt!
Das enspricht in etwa 38 Meilen pro Gallone Sprit. Damit kann ein Hummer wahrscheinlich gerade mal die Klimaanlage betreiben.

Nur wer wagt, gewinnt

Der Entschluss war recht kurzfristig gefasst: Markus, der "Neue" und ich wollen übers lange Wochenende zu den Sleeping Bear Dunes National Lakeshore, eine offenbar schützenswerte Küstenlandschaft am Lake Michigan, diesmal auf der südlichen Michigan-Halbinsel. Die Tour gehört hier zum Standardprogramm. Da bis auf Markus alle schon dort waren und außerdem der Sommer ja nicht mehr ewig währen wird, hatten wir eigentlich keine andere Wahl :)

Zelt wurde gebort, Schlafsäcke und Matten gehören zum Inventar und ein Kocher nachgekauft. Allerdings waren da noch die WArnungen der Einheimischen: Wer übers Labor Day wochenende dort Zelten will muss entweder ein Jahr vorneweg reservieren (die großen Nationalpark-Campingplätze) oder am besten schon Mittwoch hochfahren, Zelt aufbauen und einen Stellplatz reservieren (auf den Primitiv-Campingplätzen der öffentlichen Ländereien). Naja, no risk no fun. Samstag morgen ging es los. Nach 4 1/2 Stunden waren wir schon nahe an der Küste und steuerten den ersten, großen public campground an. Wieder mal ging es über unbefestigte Wege durch den Wald. Zwar nur kurz, mein gewaschenes Auto ist aber wieder eingesaut.
Und Bingo! Ein paar freie Plätze waren noch da. WIr haben dann erstmal Zelt aufgebaut. Der Dauercamper vom Dienst dort erzählte uns aber, dass dieses Jahr besondere Umstände waren, da ein Lagerfeuerverbot erst vor kurzem aufgehoben wurde, und deshalb viele der pyromanischen US-Camper weitergefahren sind. Soll mir recht sein.
Ansonsten gabs den üblichen Komfort: Plumpsklo, Wasserpumpe, See nebenan, mindestens 10 Meter Wald bis zum Nachbar. 15$ die Nacht.
Private Campingplätze in der Gegend nehmen doch tatsächlich 40...55 $ die Nacht! Dafür kann man in Las Vegas im Motel übernachten.

Es folgte der obligatorische Besuch im Visitor Center, anschließend gings zum beachen. Flache Sandstrände, warmes Wasser, Sonne und ein unendliches Süßwassermeer - Lake Michigan ist wie Lake Superior schon eine Wucht zum Baden.

Tag zwei folgte wie immer mit einer verzwickten Anreise von etwa 20 Minunten, die aufgrund grob mangelhafter Navigierungserfahrungen mitfahrender Personen auf circa 30 Minunten und mehr ausgedehnt wurden. (Ja, wir sind einmal im Kreis gefahren. Zum Glück habe ich ein gutes fotografisches Gedächtnis - Markus wäre es wohl erst später aufgefallen.)
Hauptprogramm Tag 2: Düne hochlaufen. Die Seewinde und Sedimente der Eiszeit haben dort einen etwa 1..2 km breiten Dünenstreifen aufgeweht, der nur sehr spärlich bewachsen ist und an vielen Stellen große freie Sandlfächen aufweist. Treffenderweise war es an diesem Tag sehr windig und man bekam einen guten Eindruck, wie die Landschaft dort tatsächlich ensteht.
Unser Weg führte uns vom großen Parkplatz über die erste "Familiendüne" auf einer Sandspur etwa eine Stunde bis direkt ans Wasser. Wie immer nahm die Anzahl der Personen exponentiell mit dem Abstand vom Parkplatz ab, was wir sehr genossen haben. Das Laufen war erwartungsgemäß ziemlich anstrengend und nur barfuß oder mit Sandalen erträglich. Einige Amerikaner, stilecht mit weißen SOcken und Tennisschuhen, probierten es trotzdem auf die harte Tour.

Am Wasser dann das ultimative Wellenbad! Große Wellen brachen sich und sorgten für reichlich Nervenkitzel, zumal das Ein- und Aussteigen aus dem Wasser sowie die seitliche Strömung schon nicht ohne waren. Baden, Nickerchen und dann zurück durch die verschiedensten Nebenstraßen von Nordwest Michigan. Abendbrot wurde aus der Konserve zusammengekocht und hinterher gabs ein Bierchen am See, inklusive Mondaufgang. Maximale Campingatmosphäre. Gnädigerweise waren auch die Temperaturen sehr mild, sodass die extra Decken gar nicht zum Einsatz kommen mussten.

Tag 3: Ein Scienic Drive stand noch an. Naturangucken auf Amerikanisch. Eine schmale asphaltierte Straße windet sich durch Wälder und Dünen und es gibt aller ein paar hundert Meter einen kleinen Parkplatz. Man hält an und guckt sich die Schautafeln an und fotografiert die tolle Aussichten. Schwupps wieder rein ins Auto und weitergefahren. Das kleine Highlight war aber Stop #9: Michigan Lake Overlook. Eine Platform über der letzten finalen Düne, die an dieser Stelle stattlichen 150 Meter hoch über den See hinaufsteigt.

Von dort gibt eine Spur nach unten bis an Wasser. 150 Höhenmeter Sand mit Schüttkegel-Neigung. Oben natürlich die obligatorischen Warnschilder. Achtung nicht machen. Aufstieg dauert lange, ist gefährtlich, tut weh. Vorbeigehende Großväter erklären ihren bettelnden Enkeln, dass sie früher das mal gemacht haben, und das hat ewige 3h gedauert wieder hoch. Das würden sie nie wieder machen die Tortour. Je mehr wir dort standen, desto mehr wollten wir das machen. Gesagt getan. Wasserflasche geholt, Balast abgelegt und Zeit gestoppt. 5 Minunten runter, wobei das recht witzig war, wie ein Mondastronaut dort runterzuhüpfen. Hochzu waren es 20 Minunten straffes Steigen. Anstrengend und mühsam, aber kein Ding der Unmöglichkeit. Unterwegs überholten wir einen jungen Moppel-Amerikaner, für den das Warnschild oben eigentlich gedacht war. Der war völlig entkräftet und lag die meiste Zeit auf dem Bauch auf dem Sand, während seine Kumpels in der Zwischenzeit oben waren und Wasser geholt haben.

Nachmittags waren wir noch in einem Maritimmuseum um die Ecke. Es erzählte von der gefährlichen Ära der Binnenschifffahrt ab 1850, von den Leuchttürmen und den zahlreichen Rettungsmanschaften und deren Rettungsmethoden. Dass dieser paradiesische Badesee im Umkreis von 20 km über 100 Schiffe verschluckt hat, möchte man da kaum glauben. Auf jeden Fall haben wir Lust bekommen dort im WInter nochmal hinzufahren. Es soll dort Unmengen von Schnee geben und die Uferzonen durch die Feuchtigkeit meterdick vereisen.

Abschlussbaden bis um 6, Abendbrot in der Dorfspelunke, dann Heimfahrt, Ankunft gegen halb 12.
Insgesamt ein tolles Wochenende mit bestmöglichem Wetter und schönen Eindrücken von der Landschaft. Verglichen mit anderen Nationalparks war dieser klein und nicht sehr "wild", aber trotzdem einzigartig.
Für mich als Europäer ist die touristische Nutzung des umlandes allerdings unverständlich. Eisdielen, Restaurants am Meer, Fischergaststätten, Pensionen, Kurhäuser sucht man vergebens. 16:00 Uhr ist Zapfenstreich, von der Dorfspelunke abgesehen. Das wäre mit Sylt und Hiddensee (und diesen Vergleich scheue ich nicht!) nicht so.
Stattdessen findet man an jedem der zahlreichen Binnenseen ringsrum unendliche viele private Grundstücke. Meistens nimmt man diese nur durch den Briefkasten an der Straße war, wo eine kleine staubige Straße abgeht. Überall Menschen, Autos, aber kein Gewerbe. Wovon leben die Menschen dort? Müssen Renter und Sommerfrischler sein, anders kann ich es mir nicht erklären.

Samstag, 1. September 2007

Labor Day

Montag ist Labor Day, frei übersetzt "Tag der Arbeit". Eigenartigerweise ist das ein Feiertag, also gibts ein langes Wochenende.
Übrigens ist das kein Zufall, dass das Wochenende lang wird. Die meisten Feiertage fallen hier nciht auf bestimmte Tage im Monat wie bei uns sondern auf bestimmte Wochentage. Labor Day ist zum Beispiel immer der erste Montag im September.
Dass die Feiertage immer auf Montag oder Freitag fallen ist dabei natürlich kein Zufall. Bei Weihnachten hat man aus Gründen der internationalen Konformität wahrscheinlich eine Ausnahme gemacht :)

Ich fahr übers Wochenende weg, campen. Ein weiterer Nationalpark steht an: Sleeping Bear Dunes in Nordmichigan, diesmal nicht ganz so weit. Die Gelegenheit muss genutzt werden, der Sommer ist ja bald vorbei, die Nächte sind jetzt schon kalt.

Dienstag gibts dann sicherlich nen neuen Reisebericht. Außerdem werde ich aufklären was es mit Instant Oil Change auf sich hat.

Freitag, 31. August 2007

Dachschaden II

Seit vorgestern wird wieder an unserem Dach gearbeitet. Rausgefunden haben wir das wieder gegen 7 Uhr morgens. Die von mir als provisorisch angenommene Folie wurde jetzt mit ordentlichen Leisten an der Dachkante gefasst. Die Dachschindeln aus Teerpappe, die beim "abmontieren" letzte Woche dabei mit "runtergefallen" sind allerdings nicht ersetzt worden, da gucken immer mal wieder die Dachplatten durch.

Andererseits mach im mir ums Dach nun keine Gedanken mehr. Es hat die verganenen Tage so oft richtig stark geschifft und durchgekommen ist nichts. Laut Augenzeugenberichten gabs nicht nur nen Tornado 3 Kilometer südlich von mir sondern direkt vor meinem Balkon auf der Kreuzung. (Mist, ich war auf Arbeit!)
War aber die Sparausgabe, also ein Windhöschen das mal kurz aufgesetzt ist. Deswegen auch nur ein paar umgeknickte Bäume und Strommasten. (Wenn wenigstens eins davon unter der Erde liegen würde, könnte man vermeiden, dass bei Wind die Strommasten immer die Bäume beschädigen...)

Das mit den null Verletzten muss ich zurücknehmen. Es gab Verletzte, südlich von hier sehen ein paar Häuser auch eher aus, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Aber dass bei 10 Tornados in besiedeltem Gebiet es keine Todesopfer gab ist wohl selten.

Jazz Band II

Heute war ich zur ersten Probe in der Jazzband II, das sind die, die für die erste Jazzband nicht reingekommen sind. Abgesehen davon, dass die vierte Trompete fehlt, ist das ne echte Bigband. Die Literatur ist relativ modern und die Rythmusgruppe (Zupfbass!) atemberaubend und steht wie eine Wand hinter mir. Der Titel heute war Fastswing, Halbe mit 170 Beats...

Die 5 Saxen brezeln die Läufe vom Blatt, als hätten sie es geübt (Fastswing, Halbe mit 170 bpm). Und ein Solo jagt das andere. An den Trompeten haben wir aber alle drei heute rumgefuscht. Wobei ich hauptsächlich gesucht habe, wo wir gerade sind. Der Rhythmus ist aber auch hart und der tolle Blattleser war ich ja nie.

Dirigent ist Prof. Gardner, der wohl in der Count Basie Bigband schon mit rumtrompetet hat. Ist ein sympathischer junger Typ der relativ und routniniert die Band leitet.

Nunja, soweit die ersten Eindrücke. Das ganze blüht mir nun DIenstags und Donnerstags von 13:50 für jeweils 2 Stunden. Vom Chef hab ich das okay, wenn ich das hinten dran hänge. Harter Preis, aber so ein bisschen Campusluft zu schnuppern ist schon mal cool.

Mittwoch, 29. August 2007

Chemical Hygiene & Laboratory Safety / Hazardous Waste Initial Training Course

Oder auch Arbeitsschutzbelehrung auf amerikanisch. Nach ganzen 29 Tagen hier im Institut bin ich heute aufgefordert folgende Website aufzurufen und mir nacheinander die Seiten durchzulesen.
Bevor ihr es euch antut: Es sind über 100 Seiten. Dazwischen sind jeweils ein paar Testfragen (Multiple Choice) die man aber, sofern falsch angeklickt, unter Zuhilfenahme des Zurück-Buttons so oft probieren kann wie man will.
Am Ende der langen Tortour gibt man seine Daten (Namen, Studentennummer, Betreuer, etc.) ein, worauf eine weitere Seite erscheint die dann sagt: Max Mustermann hat den Kurs bestanden. Diese Seite druckt man sich aus und dann ist man arbeitsschutzbelehrt....

Dienstag, 28. August 2007

Meckert nicht rum

Als Halter eines motorgetriebenen Verkehrsfahrzeuges komme ich nicht drumherum, auf die Missstände des amerikanischen Transportwesens zurückzukommen. Deshalb die neue Kategorie: (Auto)mobil

Heute aktuell: Spritpreise. Die Tankstelle schräg gegenüber hat die Benzinpreise von heute MIttag von 2,82 $/gal auf 3,09 $/gal angehoben.
Und das lange Wochenende (Sa, So, Mo (Laborday)) ist ein paar Tage noch hin. Schweinerei!

Die hier ebenfalls eigenartigen Preisbildungsmechanismen sorgen auch dafür, dass zum Beispiel der Spirt in Alabama 2,15 kostet und in Utah oder Nevada 3,30.

Einmal Hölle und zurück

Sonntag war ich in der Hölle. Ein Ort um die Ecke heißt tatsächlich Hell, Michigan. Es gab ca. 15 Häuser, eine Straße und nen Bikerclub (und was da Sonntag Nachmittag los ist.... Bilder folgen) und ein gruseliges Eiskaffee. Schicke Holzbude im Addams-Family-Look, einen Live-Grusel-Animator, eingelegten Kuststoff-Gehirnen, -augen und -händen sowie einer gigantischen Auswahl an T-Shirts und Kaffeetassen. ("I have been to hell an back!")
Leider haben die Leute da die Kernkompetenzen aus den Augen verloren. Das Eis war eklig.

Der Grund des Ausflugs war aber nicht die Hölle sondern der Mountainbikerhimmel. Christian hatte Samstag unter Vorheucheln von Interesse es geschafft bei einem Fachhändler zwei "Specialized" Testfahrräder (Stückwert 2000$) kostenfrei auszuborgen, die wir tatsächlich in seinen Saturn (eine Limosine) reinbekommen haben. Damit sind wir in den Pinckney-Naturpark gefahren, in dem es tolle Mountainbike-Strecken gibt. Dichter Wald, Hügel, steile Abfahrten, wechselnder Untergrund, Matsch, enge Kurven... dafür kann ich mich sogar begeistern, obwohl ich kein Mountainbiker bin. (Ja Bernhard, ein Grund zum Neid)

Die Stecke war flacher als in der Moab-Wüste und deshalb schnell und ohne Schieben befahrbar. Statt Tod durch Verdursten gabs dafür Tod durch Mückenstich und Tod durch Poison Ivy. Christian hatte sein Fahrrad mitten in eine solche Pflanze reingelegt. Mal gucken obs uns/ihn erwischt. Abwaschen ging vor Ort erstmal nur provisorisch. Jetzt gehts daran die spannenden 7..10 Tage Zeit bis zum potenziellen Ausbruch abzuwarten.

Montag, 27. August 2007

In die Höhle des Löwen

Freitag überwand ich mich endlich mal auf dem Campus zur Musikfakultät zu fahren. Die haben ne Menge Bands und Orchester, und da würd ich ja auch gerne tätig werden.

Die einfache Variante nennt sich Campusband und ist ein 120-köpfiges Blasorchester für die, die das nur zum Spass betreiben. So wie ich. Jeder kann mitmachen. Allerdings sagen mir meine bisherigen Erfahrungen, dass man mit 120 Blasinstrumenten keine Musik mehr macht sondern höchstens Krach.
Die anderen, besseren Blasorchester mit sinnvoller Besetzungsstärke proben 3-5 Mal die Woche, und das verbietet sich mir schließlich auch, will ja eigetnlich Diplomarbeit schreiben.

Die kompliziertere Variante sind die Gruppen der Jazz-Abteilung. Da gibts Bigbands, Combos, Oktetts usw. und vor allem Leute, die Jazz richtig echt studieren und mich in Grund und Boden blasen können. Aber versuchen kostet nix.

Nun fand ich an diesem Freitag heraus, dass die Vorspiele dafür gleich an jenem Abend waren. Ich trug mich in die Liste ein und fragte mich, wie irre man sein muss, ohne Vorbereitung (und nach langer Spielpause) sich aus der Kalten an der Musikhochschule für ein Orchester zu bewerben.
Abends gegen 7 kam ich zurück, worauf ich einen Zettel (persönlich an mich) fand, der mir mitteilte, dass die Vorspiele verschoben wurden. Ich sollte mir eine neue Zeit am Sonntag suchen und mich bei den anderen Instrumenten eintragen. Das Problem daran war, dass die Listen komplett voll waren und sich bereits Leute hinten an geschrieben hatten. DIe nächste freie Zeit war 9:40 abends.

Heute, am Sonntag, machte ich mich nun auf, zu Hause warmgespielt und pünktlich. Mental war ich darauf vorbereitet, dass ich der Letzte des Tages sein werde, der vor übermüdeten Professoren herumstümpert und rausgeschmissen wird.
Tatsächlich waren aber im "Warteraum" noch mindestens 20 Leute, mit und ohne Instrumeten und alles sehr unübersichtlich.
Ich suchte mir dann einen Trompeter, unterhielt mich mit ihm und quetschte ihn über die Modalitäten aus. Dabei fand ich heraus, dass wir im Zeitplan 2 Stunden hinterher waren und jeder ein Stück vorbereitet haben sollte (was ich natürlich nicht hatte) und dass die Meisten hier im Raum Jazz als Hauptfach belegen.
Etwas Zuversicht machte sich dann aber breit als ich erfuhr, dass es durchaus immer mal wieder Externe gegeben hat und gerade dieses Jahr besonders wenig Trompeten da sind.

Zwei Bassisten, zwischen den ich zu sitzen kam, machten diese aber sofort wieder zunichte. Sie unterhielten sich über gefühlte 500 Jazzmusiker, von denen ich bestenfalls Miles Davis, John Coltrane und Dizzy Gelispie schon mal gehört hatte und sogar wusste,welche Instrumenten sie spielen, allerdings nicht getroffen hatte. Weiter unterhielten sie sich über den Bass der er sich jetzt bald kaufen wird, und dass er nur 65.000 kosten wird, und dass der Satz Saiten für 650 Dollar das Geld voll wert sind. (Meine Trompete hat nicht mal einen vierstelligen Betrag gekostet).
So gesehen unterscheiden sich die Musikstudenten nicht viel von denen in Deutschland.
Der Trompeter war aber bodenständig und voll korrekt (War ja auch ein Trompeter).

Irgendwann kurz vor Mitternacht kam ich als vorletzter dann dran. Mittlerweile hatte sich an die 50 Leute versammelt, die die Zusammenstellungen ähnlich wie die UEFA-Cup-Auslosung mitm Spannung erwarteten. Im Saal saßen 3 schwarze Professoren, als wären sie gerade vom Blues-Brother-Dreh gekommen. Ich spielte meine Einleitung aus It don't mean a thing, die ich mittlerweile rückwärts konnte. Dann sollte ich vom Blatt spielen. Es handelte sich um (meines Erachtens) willkürlich zusammengewürfelte Noten, die maximal synkopiert und disharmoniert waren (und zudem meine Höhe überschritten). Nach 4 Takten hatten sie offenbar genug und ich konnte wieder gehen. Rausgeschmissen hat mich zumindest niemand. Morgen fahr ich mal vorbei und schaue wohin mich mein Glück verschlagen hatte, denn das Main-Event wollte ich nicht mehr abwarten. Vielleicht komm ich ja auf die Auswechselbank für Trompeter:)

(Auto)mobil
American Dream
Finanzen
Musik
Reisen, Ausflüge
Tägliches
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren