Morgen will ich versuchen eine Eierschecke zu backen und dafür wollte ich heute die Zutaten noch kaufen. Da ich erst sehr spät von Arbeit gekommen bin (Tag der offenen Tür) und erst gegen 9:15 eine fertige Zutatenliste zusammengestellt hatte UND aber gegen 10 vor Fernseher sitzen wollte, um eine brandneue Folge von Southpark zu schauen war Speedshopping angesagt.
Wenn man schnell was braucht, geht man eigentlich zu Aldi. Wenn man Glück hat sind nur 2...3 Leute drin und man kann außerdem in 60 Sekunden den Landen durchlaufen. Mein Rekord von Eingang zu Ausgang waren 7 Artikel in 3 Minunten. Aber Aldi macht um 8 zu.
Also doch zu Meijer. Mitterweile kann jeder von uns bezeugen, den langsamsten Kassierer/Kassiererin auf der Welt schon einmal erwischt zu haben. Meistens ist das auch mit schwerwiegender Dummheit gekoppelt.
Letztens hat Markus mehr als 15 Minute gewartet, bis die eine Person in der Schlage vorher abkassiert war. Unter anderem wurde eine Palette mit identischem Joghurtbechern gekauft. Folgendes lief ab:
Kassierer nimmt einen Becher aus der Palette und versucht ihn über den feststehenden Scanner zu ziehen. Es biept aber nicht. Nach einigem hektischem, ungeplantem Handverenken stellt er den Becher in die Palette zurück und nimmt den Handscanner. Erfolg: Biep.
Kassierer nimmt zweiten Becher aus der Palette, wiederholt Prozedur. Herumfuchteln, Verenken - wird nicht. Handscanner: Erfolg!
Dritter Becher: Kassierer nimmt Becher aus Palette [...] geht nicht [...] Handscanner [...] Erfolg.
Falls ihr glaubt, dass bei Becher 10 oder so spätestens den höheren Säugetieren zugesprochenes Lernvermögen benutzt wurde, muss ich enttäuschen. Der Typ hat die komplette Palette so gescannt.
Logischerweise wäre es einfacher und schneller gewesen alle Becher mit dem Handscanner hintereinander abzuscannen. Ganz zu schweigen, einfach einen Becher zu scannen und die Anzahl einzugeben. Aber ich will mal nicht zuviel verlangen, das war vermutlich nicht Bestandteil der 10-minütigen Arbeitseinweisung.
Dazu kommt, dass die Kassierer die Sachen ja noch im Schildkrötentempo in Plastiktüten verpacken und gelgentich einfach mal eine halbe Minute im Stillstand verharren, wenn sie gerade nachdenken, welcher Schritt als nächstes kommt.
Ehrlich, diese Kassiererbande ist eine Zumutung, von denen würde in Deutschland niemand an der Kasse sitzen dürfen.
Deshalb habe ich heute mal was probiert, was ich bisher noch gar nicht so wahrgenommen hatte: Die Selbstkasse, man scannt seine Artikel selbst ab. (Fast) idiotensicher, bildschirm- und sprachgesteuert. Der Trick dabei, man scannt seinen Artikel und muss ihn anschließend links vom Scanner in den Plastiksack legen, sonst geht es nicht weiter. Dabei prüft eine interne Waage unter der Eintüt-Ecke, ob das soeben hingelegte Gewicht mit dem abgescannten Produkt übereinstimmt. Solange man nichts in die Tüten packt, kann man den nächsten Artikel nicht abscannen.
Natürlich hält das einen nicht davon ab Artikel überhaupt nicht zu scannen, dazu müsste man sie aber entweder direkt in seinen Korb legen (ohne Tüte, das fällt auf), oder dort überhaut nicht erst rausnehmen. Dafür steht einen Kassiererin da, die die 6 Selbstkassen überwacht. Bezahlung geht übrigens mit EC-Karte, Kreditkarte, Cash und sogar der alte Scheck wird akzeptiert.
Fazit: Fetzt, keine Anstellschlangen und es ist so schnell, wie man es selbst nicht besser machen könnte :)
nullnullschneider - 15. Nov, 05:04
Unsere Wohnung heizt sich selbst! Obwohl hier regelmäßig Nachfröste sind und auch sonst die Temperaturen nur noch selten die 10 Grad überschreiten haben wir gemütliche Temperaturen, ohne die Heizung anzumachen. Fensterahmen aus Alublech, Gipskartonwände und klappernde Fensterscheiben würden eigentlich anderes erwarten lassen.
Offenbar wird in diesem Haus so viel Energie verbraten, dass die Abwärme für uns noch zum Heizen reicht. Freut uns, Strom zahlen wir nämlich selbst.
Auch das Treppenhaus ist immer bullig warm, das freut uns auch, da kann man mit offener Wohnungstür heizen.
Alleine unser Kühlschrank und Gefrierwürfel haben sicherlich 200W Heizleistung.
Jedenfalls sollte man Butter nur in hochwandigen Gefäßen drauf stehen lassen.
Nur für 2 Tage hatten wir mal die Heizung an, da war es nicht nur frostig sondern auch sehr windig. Da machte es sich schnell bemerkbar, dass man zwischen Balkontür und Rahmen nach draußen schauen kann und ich außerdem eine ungefaltete Zeitung (Komlettausgabe) zwischen Tür und Rahmen durchschieben kann. Es zog nämlich im Wohnzimmer wie verrückt.
nullnullschneider - 14. Nov, 05:58
Kurz vor Weihnachten werde ich nach Kansas City fliegen, um dort meine Lieblingsfreundin zu treffen, die dann gerade aus Deutschland kommt.
Bei einem Internetportal für Billigflüge habe ich nun mal die Optionen durchgespielt.
Direktflug von Lansing nach Kansas City wäre natürlich optimal, gibts aber von diesem Provinzflughafen nicht.
Mit Delta Airline gibts ab Lansing mit einmal Umsteigen einen Flug, ist aber mit 400 Dollar zu teuer.
Im Umkreis von 1..2 Autostunden gibt es dann noch Flint und Detroit.
Probiers ichs mal mit Flint. Juhu, Northwest Airlines fliegt für 150 Dollar nach Kansas City, und zwar mit einmal Umsteigen in Detroit.
Da ja nun Detroit genausoweit weg liegt wie Flint wäre es ja naheliegend direkt ab Detroit zu fliegen. Allerdings kostet der gleiche Flug von Detroit nach Kansas City (ohne Anflug über Flint)... 670 Dollar!
Mit anderen Worten, der Flug kostet 520 Dollar weniger, wenn ein Zubringerflug von einem Popelflughafen, eine Autostunde vor Detroit, dazugebucht wird.
Trick 17: Ab Flint buchen, aber erst in Detroit zusteigen? Geht auch nicht... Ticket verfällt, wenn ein Anfangsflug nicht angetreten wird.
Bin ich jetzt geizig und fliege ab Flint, oder mit American für 20 Dollar mehr ab Detroit, dafür Umstieg in Chicago?
Dann wäre da auch noch Amtrak... also Zugfahren. Würd ich ja sogerne... Kostet deutlich weniger und gemütlich sind sie auch. Allerdings fahren die Züge nur so selten, dass eine sinnvolle Verbindung von Lansing nicht zustandekommt. Ab Chicago wären es immer noch 12 Stunden Fahrzeit, wenn der Zug nicht schon ausgebucht wäre.
nullnullschneider - 12. Nov, 06:26
Da heute nix los war hier außer Saubermachen, Skypen und Kochen gibts ein paar längst überfällige Bilder aus der Retorte.
Voila, das Album zum
6. September 2007, wie gesagt, mit bleibenden Eindrücken ;)
Das Anschauen in Reihenfolge wird (wie immer) ausdrücklich empfohlen.
nullnullschneider - 12. Nov, 01:56
Ziemlich bald ist wieder Konzert der Jazz Band II, zwei Proben bleiben noch, insgesamt sind nur 3 1/2 Wochen Pause zwischen Auftritten.
Ich dachte erst, cool, das ist die Gelegenheit die Passagen nochmal feinzuschleifen, durch die wir uns nur durchgemogelt haben.
Nichts ist. Komplett neues Programm, komplett neue Titel, sieben Stück an der Zahl, macht knapp nen Stunde Musik. Sogar diese Woche, in der viert- und drittletzten Probe kam unser Jazzprofessor und Bandleader noch mit nem neuen Titel an.
Unter anderem der unschuldig klingende Titel 4-5-6, das ist ein Blues im 11/4 Takt, der als abwechselnde 5/4 und 6/4 Takte gespielt wird. Nichts leichter als dass... solange die Takte noch ganzzahlig sind, ist es doch ein Kinderspiel, wenn auch 64 Takte Pause durchzählen durchaus zur Nervenprobe wird.
Mein anderes Lieblingstück heißt Cherry Juice. Das ist ein Swingtitel mit lächerlichen 224 Beat pro Minute auf Viertel. Da dieses Tempo sich vom Fußzappeln nicht mehr viel unterscheidet, zähle ich da auf Halbe, womit man auf immerhin 2 Beats pro Sekunde runterkommt. Auf diese Art und Weise ist es mir möglich den Titel zu zählen und überhaupt rythmisch zu folgen (Hätt nie gedacht, dass der 2/2 Takt doch zu etwas nützlich ist).
Die andere Sache ist ja noch das Spielen. Es sind ja nicht nur die Viertelsynkopen (schonmal Viertelsynkopen im Halbetempo gespielt?), nicht die Achtelläufe mit 5 Vorzeichen pro Takt im Bereich G'' bis C''', nicht die 24 Takte "Shout Section" ohne wahrnehmbare Pause, nein es ist auch der Schlusston, ein H'' im freien Anstoß, was die Sache etwas komplexer macht und mir bisher täglich straffe Übungsstunden beschert hat.
Da unser erster Trompeter der astronomischen Tonhöhe nicht gewachsen ist, spielt Professor selbst wieder Erste. (Ha, und er kanns NICHT vom Blatt spielen UND hat 8 Takte zu früh eingesetzt!). Bin mal gespannt was das wird, zwei Proben bleiben, geprobt haben wir Titel bisher zweimal.
Und zu meiner Freude darf ich bei Embracable You nen Solopart übernehmen, "wo ich nicht die Noten abspielen soll".
Hoffentlich kommen nicht so viele Leute zum Konzert, um sich den Abend zu verderben.
nullnullschneider - 11. Nov, 06:57
Zwischenbericht:
Mittlerweile ist es zwei unabhängigen Gruppen gelungen unter Vorzeigen des amerikanischen Visums im deutschen Reisepass Alkohol bei Meijer zu kaufen, ohne dass dumme Fragen gestellt worden sind.
Entweder denken die Mitarbeiter neuerdings selbständig und unabhängig in diesem Laden oder die Androhung vom Manager war nur heiße Luft.
Vom Headquarters kam zumindest bisher noch keine Rückmeldung.
nullnullschneider - 10. Nov, 22:30
In folgendem, wahrem Satz kommt etwas Unglaubliches vor. Was?
Hinter dem Haus auf der Wiese spielten 3 Jungs, Grundschulalter, bei 7 Grad mit kurzen Hosen und T-Shirts Fußball.
Richtig! Sie spielten Fußball... keine Mensch spielt hier Fußball. Es gibt sogar Studien die vergleichen was kleine Kinder machen, wenn sie auf der Wiese einen Ball sehen. In Europa treten sie mit dem Fuß dagegen, die Amerikaner heben ihn auf und schmeißen ihn weg....
nullnullschneider - 10. Nov, 22:24
Gestern Mittag sind wir mit meinem Geo zum Pizza Hut All-You-Can-Eat-Lunch-Bufet (für 4,99 USD!) gefahren. Bei Aussteigen fiel mir ein angebrannter Geruch auf... obs mein Auto ist? Wird wohl schon aus der Umgebung kommen...
Wenn Autos brenzlig riechen, krieg ich immer so ein Deja-Vue. Im Sommer 2006 fuhr ich mit Freunden auf ner Autobahn in Salt Lake City mit einem geborgtem Auto, dass uns schon 2 Wochen treu durch die Gegend gefahren hatte. Irgendwie roch es angebrannt und wir guckten, wo es draußen denn nun brennt. Kurz darauf ging der Motor aus und es folgte Polizei rufen (Handyakku alle), Abschleppen im Regen, Motel, Reiseumplanung sowie eine Rechnung über 660 Dollar für eine neue Benzinpumpe.
Genau, und deswegen mag ich es nicht, wenn Autos brenzlig riechen.
Naja, als ich dann gestern Abend nach der Arbeit Schwimmen gefahren bin und aus dem Auto stieg... roch es brenzlig. Mist! Motorhaube aufgemacht und geguckt, an den Bremsen geschnüffelt... nichts Auffälliges. Sollte mich mein Geo nach nur 3 Monaten im Stich lassen, nur weil ich 100 Meilen über den fälligen Ölwechsel drüber bin?
Ich hab jetzt mal systematisch geschnüffelt und festgestellt, dass nichts riecht. Es war einfach ein (zugegebenermaßen beunruhigender) Zufall, dass es zweimal hintereinander in der Umgebung gerade angeschmorrt roch, als ich aus dem Auto gestiegen bin.
Bin ich froh :)
nullnullschneider - 9. Nov, 06:42
Diese Frage bekommt man beim Bezahlen an der Supermarktkasse meistens zu hören. Hinter Cashback verbirgt sich eine angenehme Dienstleistung der Kartenzahlgesellschaft, nämlich dass man an der Kasse sich Bargeld auszahlen lässt und diesen Betrag zusätzlich zu seinem Warenwert von der Kreditkarte oder Debitkarte abbuchen lässt.
So kommt man vom Einkaufen mit Lebensmitteln und mit Bargeld zurück... fetzt doch oder? Zudem hat man noch den Gang die Fahrt zur Bank oder Geldautomaten gespart.
Allerdings gibt es auch zahlreiche Angebote in der Werbung, vor allem bei Autohändlern, wo es beim Autokauf auch Cashback gibt. Also man kauft ein Auto, natürlich auf Kredit, bekommt womöglich noch 12 Monate Aufschub auf die erste Rate und einen fetten Bargeldbonus von sagen wir mal 3000 Dollar. Toll, oder?
Neues Auto und Bargeld. Wenn man sich monatlich ein Auto kauft, hat man da ein nettes Nebeneinkommen!
Offenbar muss es Leute geben, die das nicht so begreifen wo die 3000 Dollar den überhaupt herkommen, und dass mit dem Cashback vom Supermarkt nichts zu tun hat. Aber genau deswegen ist hier jeder der was auf sich hält ja auch überschuldet.
nullnullschneider - 8. Nov, 06:10
Die Musikfakultät der Uni unterhält Unmengen von Ensembles, Bands und Orchestern.
Da wären zum Beispiel Symphony Orchestra, Philharmonic Orchestra, Chamber Orchestra, Concert Orchestra, Wind Symphony, Symphony Band, Concert Band und Campus Band.
Unterschieden wird nach klassischer Besetzung und der auch hier oft verbreiteten Blasorchesterbesetzung (Wind Band), wobei man mit dem Wort Wind Band nicht sofort grässliche Assoziationen von überalterten, biertrinkenden Musikern hervorruft. Schließlich hat ja jede High School schon so ein eigenes Orchester.
DIe Königsklasse ist natürlich das Sinfonieorchester, die Campus Band sammelt alle Musiker auf, die woanders nicht mitspielen dürfen.
Dann gibt es natürlich noch die Jazz Orchestras I und II (=Standardbigbands), 4 Jazz-Oktetts, und unzählige Standard-Trios. Dazu 8 Chöre, 2 Jazzvokalgruppen, ein Opernorchester, ein Orchester für zeitgenössische klassische Musik.
Man könnte zwar fast denken, jetzt sind in Michigan sicherlich die Musiker alle... nein es gibt noch zwei bedeutende Formationen, die Athletic Bands. Das krönende Juwel ist die Spartan Marching Band. Mehr als 300 Musiker... dazu erzähl ich andermal mehr.
Je nach Professionalität wird täglich bis einmal die Woche geprobt, oft werden die besseren Formationen von den Musikstundenten als reguläre Unterrichtsstunden besucht, die dafür Noten bekommen. Wenn es sich ergibt, können auch externe Teilnehmen, wie ich in der Jazz Band II, ansonsten gibts eben auch noch die Campus Band, für alle die schon gelernt haben, wie rum man in ein Instrument bläst (oder wie rum man sein Mundstück draufsetzt ;)
Irgendwann im Semester stellt sich jedes Orchester dann mal vor. Das sieht so aus, das hier täglich Konzerte sind, die für Studenten kostenlos sind. Da hier Jazz oft Montags läuft, bin ich da auch mal öfters in den verschiedenen Sälen auf dem Campus unterwegs.
Bisher hab ich die Jazz Band I gehört, die Jazz-Gesangsgruppen und die Professors of Jazz. Diese Profs, die alle schon um die Welt getourt sind (ich höre immer nur Miles, Gelispie, usw...) und an den Wochenenden in Chicago und Detroit um die Ecke große Gigs für viel Geld spielen, spielen einmal im Semester ein Konzert auf dem Campus. (Nach 3 Stunden astronomischer Musik (=halbes Programm...) haben sie das Publikum doch nach Hause gehen lassen.)
Eigenartigerweise sammeln sich da kaum 100 Leute im Saal an, Jazz ist eben auch hier kein Mainstream, wenn auch das Publikum viel anspruchsvoller und zahlreicher ist, als bei uns.
Jedenfalls ist das Kulturangebot reichlich und hochwertig und dazu noch kostenlos. Bisher hab ich auch die Concert Band und das Philharmonic Symphony Orchestra gehört, aber nur weil ich sie mit dem Symphonieorchester verwechelst habe.... wie konnte das nur passieren.
nullnullschneider - 7. Nov, 05:53