Dienstag, 6. November 2007

Auto fahren dürfen und können

Man könnte ja fast denken, dass eine Nation, die das Auto nur zum Schlafen, Arbeiten und Fernsehgucken verlässt, besonders gute Autofahrer sind. Das ist nicht der Fall, ganz besonders nicht in Michigan.
Mit Ausbildung hat die Fahrschule hier nicht viel zu tun. Wer weiß, wie er Gas und Bremse beim Automatik trifft und den idiotensicheren Kreuzeltest besteht, bekommt einen Führerschein und somit die Erlaubnis sein Auto unkoordiniert durch die Landschaft zu bewegen. Viel wichtiger ist dieses Dokument um Alkohol kaufen zu dürfen, den es ist gleichzeitig der Ausweis.
Das heißt nicht, dass man ohne die Erlaubnis ein Auto zu fahren seine Idendität verliert - wenn auch sein Ansehen- vielmehr bekommt man dann eine ähnliche Ersatzkarte.

Der kleine Unterschied zu uns besteht darin, dass man Auto mit 16 Jahren (in manchen Staaten ab 14) fahren darf, Alkohol trinken jedoch erst ab 21 Jahren, schließlich fehlt da noch die Reife um mit dem Teufelszeug umzugehen. Zum Vergleich: Die Reife um für sein Vaterland Menschen erschießen zu können hat man wie bei uns schon ab 18.

Kurze Rede, langer Sinn: Die Leute sind fürchterlich schlechte Autofahrer: Uneffektiv, unberechenbar, unheimlich.

Geblinkt wird selten, vor allem nicht an Kreuzungen und bei Anhalten. Es kommt regelmäßig vor, dass jemand vor der grünen Ampel auf die Bremsen latscht. Kurz darauf öffnet sich die Beifahrertür und es steigt jemand aus...

Spurwechsel auf der Autobahn anzeigen ist auch nur für Weicheier. Toten Winkel kontrollieren für Anfänger.
Leute einfädeln lassen oder auf die Ausfahrts-Spur lassen, besonders wenn sie blinken: niemals! Lieber lässt man den anderen auf nen langsames Wohnmobil auflaufen oder an der Ausfahrt vorbeifahren. An dieser Stelle muss man Rambo sein und die 8 Meter Lücke zwischen zwei Autos nehmen.

Abgebogen wird mit weit ausgeholtem Bogen in die Gegenrichtung. (Lustig wirds, wenn jemand nicht blinkt, links steht und eigentlich rechtsrum will.)

Reisverschluss, wenn die Baustelle in 2 Meilen ist? Sofort!
Rückstau? Ist doch egal, das Land ist groß.
Aufrücken und die zweite Spur mit nutzen? Mach ich nie wieder, egal wie sinnlos man den Verkehr in der Stadt blockiert. Offenbar verletzt man das Gerechtigkeitsempfinden der Amerikaner (gerade dort....) zutiefst, jedenfalls wird man böse angeguckt, angehupt und erst recht nicht reingelassen.

Überholen? Auf der Landstraße traut sichs keiner, fahren ja sowie alle schon zu schnell. Auf der Autobahn wird stur mit Tempomat gefahren. Die Bremse anzutippen und die Geschwindigkeit wieder manuell zu kontrollieren stellt offenbar eine so große Anstrengung dar, dass dieses Manöver erst durchgeführt wird, wenn schlimme Konsequenzen unmittelbar absehbar sind.
Da gibt es Chaoten mit einem 3,5 Tonnen Pickup, Anhänger und Motoräder auf der Ladefläche, die auf der linken Spur mit 1,5 mph Überschuss auf mich Auffahren und erst Abschalten, wenn ich die Vorderlichter im Rückspiegel nicht mehr sehen kann. Wenn ich dann wieder auf die rechte Spur kann, schalten die ihr Tempomat wieder ein und überholen mich dann die folgenden 5 Minunten mit 1,5mph Geschindigkeitsüberschuss.
Mein Rekord war ein Wohmobil, dass mich versucht hat auf hügeliger Strecke zu überholen. Nach 10 Minunten wars dann vorbei.

Ansonsten gibts noch die Zombie-Truckdriver. Fahrtenschreiber gibts nicht, Lenkzeitbeschränkungen sind im europäischen Vergleich ein Witz. Die Leute lesen beim Fahren Zeitung und sind, besonders nachts, meistens die, die einen mit 130 kmh überholen, wenn nur 110 erlaubt sind.
Auf der Weg von und nach Chicago hatte es jeweils einer auf uns abgesehen.

Auf der Hinfahrt überholte in der Baustelle ein LKW von rechts und fuhr schnurrgeradeaus, als die beiden Spuren einen (angezeigten) Schlenker nach rechts machten. Eine beherzte Bremsung unseres aufmerksamen Fahrers rettet die ungestörte Weiterfahrt (bis in Chicago das Kühlwasser kochte;)

Auf der Rückfahrt, bereits dunkel, wurden nach einer Baustelle zwei bisher getrennt voneinander laufende Behelfsspuren wieder nebeneinandergeführt. Wir fuhren rechts (die lansame Spur), von weiter links im schmalen Winkel herangeführt kam die "schnelle" Spur, mit einem LKW, der ohne Blinken, Zucken, Zögern oder sonstewas über den Sperrstreifen auf unsere Spur fuhr. Nach einer Vollbremsung fanden wir uns wohlbehalten auf dem Standstreifen wieder.

Naja, man muss einfach wissen, woran man ist. Im Vergleich mit Franks Erzählungen aus Saudia-Arabien läuft das hier alles noch sehr gesittet ab.

Übrigens, Michigan ist einer der Staaten, die mit Deutschland ein vollständiges Anerkennungsabkommen haben. D.h. hier "erworbene" Führerscheine sind ohne Nachprüfung übertragbar. Mein Mitbewohner Markus wollte ja an der Volkshochschule für 25 USD den Wochenend-Motoradkurs machen, bis er dann wegen Unachtsamkeit durch(um)gefallen ist...
Ich hab schon überlegt, ob hier an dem Freitagabendkurs für 100 Dollar mein Busführerschein mit mehrachsigen Anhänger mache.... ,-)

Montag, 5. November 2007

Wochenende für Normalos

Ich glaube das Wochenende was bisher das unspektakulärste bisher. Tat aber auch mal gut, einfach nix vor zu haben und auschlafen zu können. Sogar gelesen habe ich mal wieder. Trompete üben muss momentan auch noch unbedingt sein.

Samstag Abend dann war nachgeholte Halloween-Party im Apartment um die Ecke. Sogar die Chefs und Betreuer vom Institut waren da. Alle mehr oder weniger verkleidet. Die Speisen waren allesamt gruselig modifiziert. So gab es verschiedene abgehackte Hände, neongrünen Eiersalat, Augenbowle sowie einen Top mit Faserfleisch-Chili mit dem Namen Neulich auf der Autobahn.

Sonntag wurde wieder ausgeschlafen, Zeit umgestellt, Reste aufgegessen und nachmittags bei einem Kollegen eingekehrt, der ein paar Steaks auf den Grill geworfen hatte, die wir zum Football-Spiel gucken verzehrten. Dabei ist die Auswahl nicht einfach, da es hier für jedes Profilspiel (NFL) einen oder mehrere Kanäle gibt, die das Spiel übertragen. Teilweise sogar in High-Definition-Qualität über Antenne. Samstag Nachmittag sind also 15 Kanäle mit College-Football blockiert, Sonntag dann 15 Kanäle mit Profifootball.

Abgesehen davon hab ich dank Skype mit ganz vielen Leuten reden können, was mich sehr gefreut hat. Besondere Grüße vor allem nach Frauendorf :)

Morgen gehts dann wieder los. Vermutlich beginnt der Tag mit Schnellfrühstück, Scheibenkratzen, Frieren im Auto. Und dann gibts noch nen Termin bei Chef.

Samstag, 3. November 2007

So ein Käse!

Mein vormaliger Mitbewohner hatte im Kühlschrank eine verschlossene Packung geriebenen Käse hinterlassen, als er vor 5 Wochen abgereist ist.
Irgendwann die Woche darauf hab ich mit Markus Nudeln gegessen, wobei wir diese Packung aufgemacht haben. Allerdings hat der so schlecht geschmeckt, dass bei den folgenden Nudelgerichten fortan immer nur der fertig geriebene Parmesan zum Einsatz kam.

In der Hoffnung, dass die Packung Käse nun endlich mal schlecht ist und mir moralische Legitimation gibt, sie wegzuschmeißen musste ich entsetzt feststellen, dass der Käse immer noch nicht verdorben war!

Zutaten: Wasser, hydriertes Sojaöl, modifizierte Stärke, Molke, Kasein, Maissirup, Salz, Natriumcitrat, Kalziumphosphat, Natriumphosphat, Adipinsäure, Sorbinsäure, Trennmittel (Kartoffelstärke, Maisstärke, Cellulose), künstliche Farbstoffe, künstliches Aroma, natürliches Aroma

Es handelt sich doch tatsächlich um "Finely Shredded Imitation Cheddar Cheese" - ein Käseimitat auf Sojabasis. Widerlich!

17 Sekunden Adrenalin (Nachtrag)

Dieser Clip ruft beim Anschauen immer noch Adrenalinschübe hervor.



Es soll bei Windböen vorkommen, dass die Geschwindigkeit nicht reicht um oben drüber zu fahren. In diesem Falle rollt man eben dort wieder rückwärts runter und wird untern auf der Beschleunigungsgeraden gebremst.

Freitag, 2. November 2007

Elementarmathematik: Auflösung

Die Idee zu dieser trivialen Aufgabe kam mir, als wir (3 angehende Ingenieure) von unserer Marketingfrau gebeten wurden, den Ladebereich des Gebäudes auszumessen, welcher für einen Empfang zu einer Veranstaltung eingerichtet werden soll. Stift, Zettel und ein Maßband waren gefunden und es wurde lustig drauf losgemessen. Einige Maße hatten wir nicht, die wir durch Substraktion der bekannten Längen gegenüberliegender WÄnde ermitteln wollten. Und da ging der Spaß los. Nach dreimaligen Nachrechnen gaben wir befriedigt das Blatt ab, was postwendend zurückkam. Es war ein Fehler drin.

Schließlich sind in einem Fuß 12 Zoll. Klar wussten wir dass, aber damit rechnen ist irgenwie echt komisch.
Habe dann unsere Amerikaner vor Ort gefragt, wie sie komplexe Addition und SUbstration ausführen mit diesem System: Sie führen alles auf die kleinste vorhandene EInheit zurück, sodass das Ergebnis ganzzahlig wird. Anschließend wird wieder hochgerechnet.
Ist ja auch ganz einfach. Nochmal zum Mitpinseln....
Eine Meile hat 1760 Yard.
Ein Yard hat 3 Fuß.
Ein Fuß hat 12 Zoll.
Kleinere Einheiten von Zoll werden üblicherweise als 16tel oder 32tel-Bruchteile angegeben. Technisch auch üblich ist das Mikrozoll, auch ein Mil oder Thou genannt. Überraschenderweise ist das ein tausendstel Zoll.

Diese Einheiten, die wir als komisch bezeichnen, nennen die Amerikaner Standard-Units. Was für uns Standard ist, nennen die Amerikaner metrische Einheiten.

Falls es wirklich jemanden interessiert, ich hab folgendes raus: Minus 4 Yard, 1 Fuß, 2 Zoll, 67 Thou/Mil

Ich hab ja mal gehört, dass unser metrisches System darauf beruht, dass wir 10 Finger haben und es sich somit einfacher rechnen lässt. Hatten die Briten früher dann wirklich 12 Finger und 16 Zehen und haben das vielleicht nur weggezüchtet?

Die Lösung für Rätselnuss Nummer eins lautet übrigens FÜNF Stunden. Lansing befindet sich wie der Rest der USA (exklusive Indianerreservate in Arizone) noch in der Sommerzeit. WIr haben nämlich eine Woche länger Sommer. Ätsch. (Abgesehen von den Nachtfrösten....)

Donnerstag, 1. November 2007

Anspruch und Wirklichkeit - Teil 3

Aktuell heute in Dovers Crossing. Die "Community News" sind erschienen. Dieses monatliche Blatt bekommt man direkt an die Klinke geklemmt (ja, wir haben Klinken auch außen), sodass man genau sehen kann, wer schon zu Hause ist (oder nicht).

Dieses 2 blättrige Hochglanzdruckerzeugnis enthält essentielle Neuigkeiten sowie einen Kalender für den kommenden Monat.

So erfuhr ich zum Beispiel,
- dass der Oktoberstein der Opal ist, und dass die Grichen den so benannt haben.
- wer im Oktober Berühmtes geboren ist
- dass die Calendula Blume des Monats ist,
- dass National Bake and Decorate Month, International Strategic Planning Month, Halloween Safety Month, (...) und Computer Learning Month zelebriert wird.

Außerdem gibt es noch:
- Nationalen Kuchendekorationstag (10.10.)
- Reptiliengedächtnistag (20.10.), (...) und
- Hab-ne-Platte-und-fühl-dich-trotzdem-gut-Tag (14.10.)

Weiterhin findet man belanglose Fakten über Ahornbäume, das obligatorische Rezept, Sprüche und zwei an den Haaren herbeigezogene Magazin-Beiträge.

Die Rückseite bildet der Kalender, der auch schon wichtige Termine eingetragen hat:
- 1.10. Miete fällig
- 5.10. Erste Strafgebühr
- 16.10. Zweite Strafgebühr

Was ist nun wirklich wichtig?
Auf Seite 1, ganz unten, in die von der Druckerrei zur "Individualisierung" weiß gelassenen Feldern steht dann:

Wichtig! Unbedingt daran denken, wenn Sie die Miete bezahlen. Die Miete ist am ersten des Monats fällig. Bezahlen sie die Miete mehr als dreimal im Jahr zu spät, haben wir das Recht sie nach 30-Tagen zwangszuräumten.

Und auch noch:

Null-Toleranz-Lärm-Regel:
Lärm wird nicht geduldet. Sie haften für Ihre Gäste. Verstöße werden mit Zwangsräumung nach 30 Tagen geahndet.


Und heute auch, auf einem eingelegten, kopiertem Blatt:

Ab heute müssen alle Fahrzeuge den neuen Parkausweis für 2007/08 im Auto haben. Das Abschleppen und Verwarnen von Fahrzeugen hat bereits begonnen.!!!

Dieses ganze Säbelrasseln ist allerdings lächerlich. DIe Leute mit Parkausweis (kostenlos im Mietbüro erhältlich) kann man mit der Hand abzählen. Einen Abschleppwagen hab ich noch nie gesehen. Da sollten sie lieber mal die Wracks räumen, die hier rumstehen und festrosten.

Lärm und Bestrafung? Ab wann ist etwas Lärm in Häusern die aus Gippskarton bestehen? Warum wird nicht erwähnt, dass die Ruhezeit hier Donnerstag bis Samstag erst 2 Uhr nachts beginnt? (Toll, was?)
Das Management ist hier so verkrampft damit beschäftigt den kurzen Rasen noch kürzer zu mähen, dass die Mieter dabei eigentlich völlig egal sind.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Es gibt kein Bier im Meijer IV

Was bisher geschah.... naja, wisst ihr ja.

Heute hab ich nen Beschwerdebrief aufgesetzt, den ich morgen ans Meijer Hauptquartier schicke. Online ging es nicht, das Internetformular würde gerade überarbeitet. Allerdings war das wieder so eine fiese Fehlermeldung die man erst erhält, nachdem man alles fein säuberlich ausgefüllt hat.
Nunja, ich wähle dann den Postweg. Hat den Vorteil dass die acht Praktikanten auch richtig echt unterschreiben konnten. Mal gucken ob was passiert und wir in Zukunft wieder Bier im Meijer einkaufen dürfen.
Es ist nicht so (wie bei Erziehungsberechtigten der Eindruck entstehen könnte), dass ich oder Markus hier täglich Bier kaufen (aber Cola auf Dauer ist ja ungesund). Es geht ja vielmehr ums Prinzip und dass dieser Manager nicht sonderlich nett mit uns umgegangen ist und willkürliche Regeln gegen uns durchsetzt.
(Ein bisschen geht es auch um ein Gutschein oder ein kleines Bierfässchen, was wir hoffen als Entschuldigung abstauben zu können. )

Wie immer: Updates folgen.

Markus kam gerade vom McDonalds zurück, wo er nach seinem Sport am Dienstag noch einen kleinen Gute-Nacht-Hamburger essen wollte. Logischerweise ist er über die Kreuzung gelaufen, da es ja schonmal Fußwege und Ampeln gibt. Obwohl "bis Mitternacht geöffnet" hatte das Restaurant geschlossen, nur der Drive-Through hatte noch offen. Und wollte Markus partout nicht ohne Auto bedienen. Die Bedienung versteckte sich hörig hinter irgendwelchen Anweisungen, deren Grund sie natürlich nicht kannte.
Ende der Story? Ja, Markus hat das Auto geholt und ist durch den Drive-Through gefahren.

Chicago in Bildern

Es ist vollbracht. Ich habe mich durchgerungen die unzählig vielen Fotos von meiner Diggicam runterzuladen, sie auszusortieren und sie endlich nun auch ins Internet hochzuladen.

Die Bilder werden wie auch die anderen, bald Folgenden bei flickr.com zu sehen sein. Aber keine Angst, keiner verpasst etwas. Ich werde die Bilder jeweils hier ankündigen und den Link bereitstellen.

Nun aber Bühne frei für: Chicago

Montag, 29. Oktober 2007

Elementarmathematik

Zum Wochenstart gibts zwei Raetselnuesse.

1) Wieviel Zeitunterschied besteht zwischen Lansing und Dresden?

2) Wieviel sind

1 US-miles, 237 yard, 4 feet, (14 13/16) inches

minus

2000 yard, 9 feet, (3 9/16) inches, 1317 thou?

Antwort bitte in Standard-Einheiten!

Freitag, 26. Oktober 2007

Geschäfts(un)kultur

Irgendjemand hat auf dieser Welt einmal das Ammenmärchen verbreitet, dass Kundenservice in den USA großgeschrieben wird. Stimmt, vorne mit großen K. Alle anderen Sätze, in denen Kundenservice und USA gleichzeitig vorkommen sind jedoch eine Lüge.

Vor 3 Wochen habe ich begonnen mir Angebote für Testproben einzuholen. EInfach eine Scheibe, gehärteter Stahl, Flächen planparellel und glatt. Wird hier für die Entwicklung gebraucht, unter anderem würd ich sie auch gerne für die Diplomarbeit verwenden. (Und wenn der Diplomand sich 20 Stück bestellt, kann er ja gleich 980 mehr kaufen, da haben dann alle was davon :)

Im Grunde genommen steckt da jetzt nicht so viel know-how dahinter. Proben schneiden, härten, schleifen. Bin durch die Gelben Seiten, hab Firmen gesucht und Leute angefaxt und auch die Sekretärin anrufen lassen. Ein Telefon hab ich leider nicht zur Verfügung und Email hab ich gleich sein lassen. Hab das mit dem Anrufen lassen dann bald sein gelassen, da ich mit einem Werkstattmenschen mit meinem Englisch mehr Klartext reden kann als sie.

Nach mehrmaliger Nachfrage kamen dann doch ein paar Angebote, aber kein Anbieter war bereit die anderen Maßnahmen (härten, bearbeiten) über Subunternehmer einzuholen. Außerdem kamen fürs Schleifen überhaupt keine Angebote zurück.

Vergangenen Freitag bin ich dann auf große Tour gefahren. Quer durch Lansing habe ich die größeren Werkstätten abgefahren und vor Ort gefragt was sie machen können und was nicht. Irgendwie schien alles kein Problem, man freue sich, uns so weiter. Hab fleißig Visitenkarten eingesammelt und angekündigt mich per Fax zu melden. Saß dann auch noch bis um 8 (Freitag!) um die Faxe alle sorgfältig vorbereitet, loszuschicken. Da uns (mir) das ja eilig ist, bat ich um Rückmeldung bis Montag Abend, wenn möglich.
Dienstag Abend bat ich dann die Sekretärin nachzuhaken. Was sie per Fax auch tat. Bei 2 von 5. Mittwoch, immer noch nix. Donnerstag morgen, kein Angebot im Haus. Sekretärin zeigt nur amerikanisches Minimalbemühen. Wenn beim ersten Mal keiner abnimmt, ist das für sie damit erledigt.
Hab deshalb selbst bei dem vielversprechendstem Laden angerufen, der angeblich alles kann. Chef war am Apparat. Ja er bearbeite gerade mein Angebot, ich hätts gleich da. Noch vor Mittag.
Wieviele Angebote hatte ich heute abend...??? Richtig. Zero. Und das läuft hier überall so.

Gestern ist bei einem wichtigen Messgerät einer großen amerikanischen, global agierenden Firma die Tastnadel gebrochen. Das ist schlimm, weil das Gerät von jedem gebraucht wird.
Ein Mitarbeiter rief sofort an nachdem ich Produktcode und Vertriebskontakt rausgesucht hatte. Er wurde vom Verkauf, in die Produktion und von dort dann in die Forschung, wieder zurück zum Verkauf gestellt, weil sie die Produktnummer brauchten, aber nicht rausfinden konnten.
Dazu sein angemerkt, dass die verschiedenen Tastspitzen dieser Firma idiotensicher mit Farben gekennzeichnet und beschriftet sind. (Wir haben die Tastspitze "grau")
Eigentlich müsste ein Schwachkopf der die Farben kann die Bestellung aufnehmen können. Nein, ging nicht. Verkauf will sich aber gleich zurückmelden. Hat er natürlich nicht. Mitarbeiter ruft heute morgen wieder an. Man erinnet sich. Nummer und Preise sind jetzt bekannt. Lieferzeit 4..5 Wochen.
Wohlgemerkt, es handelt sich um ein Verschleißteil von einem Gerät, dass in Produktionskontrolle und Forschung eingesetzt wird. Alles klar?

Hab heute Bier gekauft. Im Krogers-Markt. Die Kassiererin fand meinen Ausweis voll cool und war selbstverständlich von den Hologrammen fasziniert. So lob ich mir das :)

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