Donnerstag, 27. September 2007

Immer ich

Eigentlich wäre es Zeit auch mal Lustiges oder Schönes aus dem Land der unbegrenzten Inkompetenzen zu berichten, aber es soll nicht sein.

Von der Kamera gibts nichts neues. Online ist sie "in stock", bestellt ist sie ausverkauft. Der Typ von Kundencenter, der mir damals nach meiner Anwort die Bestellung freigeschalten hat, hat heute auf meine Email nicht geantwortet, obwohl ich die Lesebestätigung erhalten habe.

Der andere, preiswerte Onlinestore hat auch eine Lesebestätigung gesendet, und zwar auf meine Beschwerde bzw. Neubestellung - von vor 6 Tagen. Wohlgemerkt, auch nur die Lesebestätigung.

War dann heute in einem andere Labor auf dem Campus zur Ramanspektroskopie-Einweisung. Ein netter Typ, geduldig. Nur dass das ganze nicht wie von meinem Kollegen erwähnt 30 Minunten gedauert hat, sondern 4,5 Stunden. Es war also eine schlechte Entscheidung das Mittagessen auf nach den 13:00 Uhr Termin zu verschieben.

Auf dem kurzen Rückweg zum Institut (dann schon halb sechs) dann erwischte mich die Bahnschranke. Kling kling kling - direkt vor mir runter. Ein Zug mit 140 Hängern (neuer Rekord) zuckelte anfangs mit 40 km/h, später dann eher mit 15km/h vorbei. Er war also gerade beim Bremsen :) Als nach 10 Minunten der letzte Hänger vorbeigezuckelt war, dauerte es nochmal eine Unendlichkeit bis der letzte Hänger dann auch 200m weiter über den "Öffnen-Schalter" gefahren. Irgendwo ein paar Straßen weiter ist er sicherlich zum Stehen gekommen und hat dort auf locker 1km Länge mitten in Lansing ein paar Duzend Straßen blockiert.

Als wäre der Tag nicht schon anstrengend gewesen komme ich nach Hause und räume die Wohnung auf, in der gestern mein Zimmergenosse gefeiert hat, der jetzt bald mit der anderen alten Belegschaft abreist. Fettiges Grillgeschirr, Bierdosen und Restechips.
Hatte ihm angeboten aufzuräumen. Nicht weil ich ein Gutmensch bin, sondern er mit Packen schwer beschäftigt ist und sicherlich auch die letzten Minunten noch mit seiner amerikanischen Affäre verturteln will, die hier die letzten Tage so zur Hälfte eingezogen ist. Hauptgrund ist sogar noch ein anderer: Wenn ich saubermache, weiß ich wie sauber es hinterher ist. Und da ich im Gegensatz zu ihm noch nie in einer Jungs-WG im Wohnheim gewohnt habe, lege ich auch andere Maßstäbe zugrunde. (Danke Mutti :)

So das gute noch zum Schluss. Seit heute geht mein Internet wieder nicht, der Kabelanschluss ist tot. Unser Vermieter hat vor kurzem die Verträge für Kabelfernsehen erneuert. Wir hatten aus welchem Grund auch immer Kabelfernsehen, allerding wollten wir für 40 Dollar im Monate kein Abo, wo wir auf 50 Kanälen sehen können, wie Werbung durch Fernsehsenungen ständig unterbrochen wird. Wenn wir nicht bezahlen wird abgestellt. Soll mir recht sein.
Explizit vermerkt: Internetservice von ComCast ist davon nicht betroffen. Ich war auch extra nochmal beim Vermieter um mir das bestätigen zu lassen, dass Kabelfernsehen und Internet zwei verschiedene Anbieter sind.
Nun ratet mal was. Seit heute geht mein Kabelfernsehen nicht UND mein Kabelmodel zeigt keine Verbindung an. Bin dann gleich zum Mietbüro. Die haben natürlich nichts damit zu tun und wollten mir ins Gesicht lügen, dass das Kabel schon letzte Woche abgeschalten wäre. Als ich sie dann überzeugen konnte, dass das Unfug ist, konnten sie natürlich auch nichts machen, da ich ja Internet über ComCast beziehe. Ich solle dochmal die Hotline anrufen.
Aus Erzählungen weiß ich, dass mein Vormieter Rico ein Problem hatte was sich ähnlich angehört hatte. Er ist ewig von Pontius zu Pilatius gerannt und endefekt hat ComCast irgendwas "schwarz" umgeklemmt. Jedenfalls ging ja alles und ich hatte gehofft, dass ich nach der "Odysee der bekloppten" Mitarbeiter in Sachen Modemregistrierung alles hinter mir hatte.
Also werd ich morgen mal wieder zeitiger aufstehen und bei Comcast vorbeifahren. Irgendwie bleibts immer spannend :)
Gute Nacht und ein Hoch auf offene Netzwerke.

Mittwoch, 26. September 2007

Kamera die (X+2)-te

The story continues....

Heute Morgen bekam ich ne EMail von dem Onlinestore, bei dem ich gestern abend bestellte. Meine Bestellung konnte nicht ausgelöst werde, Verifizierungsprobleme, ich möge bitte anrufen. (Wozu muss ich bitteschön da ne Telefonnummer angeben?)
Bin Nachmittags an der Chasebank (mal wieder 20 min Umweg) vorbei und wollte mir meine Adressdaten (die ständig abgefragte billing address) ausdrucken lassen, um auszuschließen, dass die bei der Chase vielleicht meine Adresse falsch in der Datenbank haben. Ging aber nicht, der Server sei gerade abgestürzt. Na holla, dass das eine Bankfrau auch noch zugibt...!
Ich solle die Hotline auf der Rückseite der Karte anrufen. Ich beiße mir auf die Lippen und gehe.

Zurück im Büro rufe ich den Onlineshop an. 20 Minunten gewartet - aufgelegt. Später dann Erfolg. Man hat meine Bestellung abgebrochen, da ich unterschiedliche billing ( zu Hause) und shipping address (Institut) angegben habe. Das sei verdächtig. (Warum kann man dann unterschiedliche Adresse beim Bestellen angeben?)
Ich musste mir zur Verifizierung eine Email an eine institutionelle Emailadresse (.org, .edu) schicken lassen und anworten. Hab also meine Institutsadresse angegeben und gewartet - vergeblich.
Zwischenzeitlich guckte ich bei dem Shop von letzter Woche rein, der für 220 USD. Kamera jetzt wieder auf Lager! Ich sofort bestellt, diesmal mit Chase-Kreditkarte. Gleiche Lieferadresse, minimal Verdacht erweckend :)
Keine Chance. Nicht autorisiert, keine Bestellung.

Irgendwie kam dann doch noch ne Email von dem 250USD-Laden, auf die ich geantwortet habe. 20 Minunten später war der Bestellvorgang laut Internet dann nicht mehr "ausgesetzt" sondern all backordered. Das heisst sinngemäß "alle bestellten Artikel sind nachbestellt". Laut Website ist die Kamera aber "auf Lager".
Toll, nun ist genau das passiert was ich vermeiden wollte. Hab doch aus dem leerel Lager gekauft.
Tja, soviel kann man sich dann von seiner 3 Tage Lieferfrist kaufen. Nämlich nichts. Die zählt laut Kleingedrucktem ab Versand.
Sonstige Kundenrechte? Fernabsatzgesetz: 30 Tage Rückgaberecht? Pustekuchen. Garantie? 1 Jahr, beim Hersteller. NIcht beim Händler. Sachmängelhaftung (2 Jahre in Dtl.)? Gibts nicht.

Ich trete hiermit übrigens in einen Kamerastreik. Ich werde außer den Kamera-Geschichten keine Bloggeschichten mehr schreiben, bis ich die Kamera in den Händen habe. Irgendwo muss ich ja meinen Frust auslassen.

Dienstag, 25. September 2007

Kamera die (X+1)-te

Ich weiß, ihr wollt mein Gejammer nicht mehr hören. Wahrscheinlich glaubt mir ja sowieso keiner. Aber irgendwo muss ich jetzt diese Ungerechtigkeit mal in die Welt hinausschreien.

Heute morgen bin ich zeitig aufgestanden und vor der Arbeit in die Lansing Mall gefahren. Dort steht der weit und breit einzige Geldautomat der Bank of America, bei der ich dank eines Abkommens gebührenfrei Geld von meinem Konto bei der Deutschen Bank abheben kann.
Mein Plan war jetzt einfach viel Geld auf mein Ami-Konto zu schaufeln, damit ich dessen Kreditkarte einsetzen kann, weil ich mit meiner deutschen Kreditkarte von Pontius zu Pilatius laufe und sie niemand haben will.
Das Abheben klappte problemlos (juhu!), auch wenn ich den großen dreistelligen Betrag in 20er-Scheinen nicht in mein Portemonnaie bekam. Ich dächte, es gäbe auch 50er und 100er. Das Einzahlen scheiterte, da die Chase erst um 9 aufmacht. Musste also bis zur Mittagspause auf einen 3cm-Stapel Geldscheine aufpassen. Mittags gings dann aber. Auf Arbeit habe ich noch eine Präsentation fertig gemacht und wollte dann als krönender Abschluss des Tages (ich hatte es mir verdient) die Kamera bei den preiswerten Shop bestellen, bei dem es zuvor gescheitert war.
Ich Schritt zur Tat. Nichtsahnend, fröhlich, erwartend. Und was war? Ausverkauft. Nach nur einer Woche. Ein kurzer Check mit der Preissuchmaschine bestätigte: Die Hälfte der Online-Läden waren leergekauft. Es ist so bitter!
Los gingen die Preise jetzt bei 250 USD, statt 220 USD. Ich erinnere nochmal: die Kamera war anfänglich sogar für 200 USD gelistet. Wieso gehen hier die Preise nach oben? Wieso ist das schon das nächste Modell, dass vergriffen ist? Künstliche Marktverknappung?

Völlig zerstört bin ich dann nach Hause gefahren, hab die Badesachen gepackt und mir im Uni-Pool bei 30 Grad Lufttemperatur (und geheiztem Wasser?!) auf den 50m-Bahn den Frust aus der Seele geschwommen.

Hab dann gerade nochmal recherchiert und nen gut bewerteten Laden gefunden, der für 250 Kröten verschickt, Fedex 3 Business Day Delivery Free!. Naja, ist doch wenigstens was, oder?
Hab bestellt. Auf der Bestätigungsmail stand dann Lieferung vsl. nächsten Montag. Keine Ahnung wie die hier die Business Days zählen. Selbst mit Augen zudrücken komme ich auf Samstag. Ist mir aber auch Wurscht. Mich wundert nichts mehr, ich erwarte auch nicht, dass die Kamera kommt.

Mein zukünfter Mitbewohner Markus hats heute treffend formuliert: Es gibt Leute, die sind einfach nicht für eine eigene Digitalkamera vorgesehen :)

Wobei er auch ordentlich danebengegriffen hat bei seinem Motorradführerscheinkurs am Wochenende. Nach Höchstpunkten in der Theorie und Bestnoten in den Übungen ist er, irritiert durch ein Zuruf des Instruktors, in der letzten Kurve gestürzt. Durchgefallen.

Sonntag, 23. September 2007

Old Town Blues Fest

Heute abend war ich noch mit auf dem Blues Fest. Eintritt frei, Live-Musik auf 3 Bühnen und sogar richtig was los. Statt fand das Event im Old-Town District, also den beiden Straßen mit Flair in Lansing. Das ganze hat der Veranstaltung auch sehr gut getan.
Die Bands waren spitze, die Leute hier, sowohl Publikum als auch Musiker, sind an der Musik einfach "näher dran". Gerade wenn die Schwarzen hier zum Mikro greifen und ne Soulnummer singen, ist die Musik einfach maximal authentisch. Sogar meinen "Ersatzersten" (Trompeter aus der Jazz-Band) habe ich (überraschenderweise) auf der Bühne gesehen, er ist nämlich von Beruf Blues-Mundharomiker und hat es faustdick hinter den Ohren.
Positiv ist mir auch aufgefallen, dass die soziale Uniformität mal aufgebrochen war, die man hier, besonders auf dem Land findet. Es waren wirklich alle möglichen Leute da: Schwarze, Weiße, Punks, Goths, Hippies, Metros, Hopper, Rocker (ihr habt ja keine Vorstellung...) und natürlich viele ONV.

Witzig fand ich noch den "Bierkäfig". Das ist ein brusthoch eingezäunter Raum zwischen den Bühnen, den man nur gegen Ausweis (min. 21 Jahre) und 5 Dollar Eintritt betreten durfte. Damit hatte man den öffentlichen Raum verlassen, indem Alkohol ja verboten ist, und befand sich nun in der "lizensierten" Zone. Wieviel das Bier gekostet hat, weiß ich nicht. Aber für Miller und Budweiser-Bier aus Kunststoffbechern gehe ich da nichtmal rein, wenn es für 5 Dollar ne Flaterateparty wäre.

Lake Lansing

In 15 Minunten ist man am Lake Lansing der etwa so groß ist wie die Kiesgrube in Pirna-Pratzschwitz. Das sommerliche Wetter nötigte uns geradezu da heute hinzufahren.
Die Ufer sind fast komplett privat oder von Angel und Segelclubs, 500m jedoch auch in städtischer Hand, welche als "Park" verwaltet wird.

Konkret sieht das so aus:
Maschendrahtzaun ringsrum. Öffnungszeiten von 8 bis Sonnenuntergang. Eintritt frei. Rasen mit Golfplatzqualität, regelmäßig bewässert und mit Mustern gemäht. Picknickpavillions für bestimmt 500 Leute mit Parkplätzen gleich in Reichweite. Angemessene Anzahl von Grills (~30) stehen natürlich auch zur Verfügung. Strand, WCs und Umkleiden natürlich Rollstuhlfahrergerecht, auch wenn man dafür einen Betonweg am "Strand" durchbauen muss.
Der mit Leinen abgegrenzte Schwimmbereich war etwa so groß wie ein Fußballfeld, wobei die linke Hälfte geschlossen war (Rettungsstand leer). Der rechte Bereich wurde dauernd von 2 Rettungsschwimmern bewacht.
Um die Sinnlosigkeit dieser ABM zu begreifen muss man noch folgedes erwähnen:
Das Wasser ging mir an der tiefsten Stelle bis zur Hüfte.
Es waren nur sehr selten Leute im Wasser.
Überall stehen riesge Schilder Schwimmen auf eigene Verantwortung sowie Anweisungen ab wieviel Jahren sich das Kind badenderweise wieviele Yards von der Aufsichtsperson entfernen darf.

Dafür dass das Wetter heute wieder mal bombig war, Eintritt frei und das Wasser irre warm, ist es ironisch, dass die Amerikaner so gut wie nicht baden gehen. Wie gesagt, Labor Day ist vorbei, die Saison ist mental beendet.
Olli war so kühn und den See dann doch quer durchschwommen. Entweder haben die beiden Bay-Watcherinnen ihn gar nicht gesehen oder es war ihnen egal. Jedenfalls war die Sache doch schon nicht ungefährlich, da unzählige Jetski mit Tempo 80 um die Segler Slalom fuhren und uns am Ufer mit den Geräusch und Geruch von 2-Taktmotoren bei hohen Drehzahlen versorgten. Wie romantisch.

Wir lagen also da den halben Tag in der Sonne und haben gelesen (erlaubt), Frisbee gespielt (verboten) und nen Football hin und hergeworfen (auch verboten). Hat mich schon gewundert, dass uns niemand nach diesen ungehörigen Regelverstößen rausgeworfen hat.

Einer Frage will ich nochmal nachgehen, da es thematisch passt. "Sind die Amerikaner wirklich so prüde, wie wir Deutschen es immer glauben?"
Nein, das stimmt nun überhaupt nicht. Die Amerikaner sind noch viel prüder. Zum Schwimmen erscheint man bereits mit Badesachen drunter und verlässt auch so den Strand. Nicht dass es keine (Sammel-)Umkleidekabinen gäbe. Aber auch die werden nicht benutzt, wenn man sich doch mal vor Ort umkleinden muss. Stattdessen zieht man sich auf dem Klo um, die hier nun wirklich keine wohnlichen Orte sind. Berichten aus dem Damen-WC (Uni-Schwimmbecken) zufolge wird dazu das Handtuch auf den Boden gelegt, damit man mit den nackten Füßen nicht auf den Boden tritt.
Am Nationalparkstrand (Sleeping Bear Dunes) gab es auch solche Sammelumkleiden, die ich benutzte. Ein Amerikaner, der sich auch umziehen wollte, wartete draussen extra bis ich fertig war und die Umkleide verliess.
Verspürt man den Badedrang an anderer Stelle, wo WC und Parkplatz nicht am Strand sind (z.B. nach der Wanderung durch die Dünen zum See) wird auch schonmal mit kompletten Sachen gebadet. Schuhe aus, aber Jeans und T-Shirt bleibt an. Die Boxershorts dürfen zwar hinten 20 cm aus den Baggypants rausgucken, baden in Unterhose ist aber wohl tabu.
Ich bin meinem europäischen Wohlfühlempfinden gefolgt und habe es riskiert mich im 30 cm hohen Dünengras sitzenderweise umzuziehen. Zweimal!

Die sittengemäße Badekluft besteht hier für Männer aus knielangen Schlabbershort. Optional auch noch mit T-Shirt an, was man vorzugsweise bei dicken Menschen sieht. Es müsste denen aber mal jemand sagen, dass der Wet-T-Shirt-Kontest so nicht gemeint war.
Mutige Mädels tragen Bikini - ohne String. Ansonsten sieht man viele biedere Badeanzüge bei den älteren Generationen. Teilweise auch wieder mit Röckchen dran, oder auch mit Shorts drüber. Auch die Wet-T-Shirt Gruselei sieht man hier und da.

Samstag, 22. September 2007

Do something amazing

Zum Beispiel sich mal diese Website klicken: www.dosomethingamazing.com, auf die ich heute durch eine durchaus griffige Fernsehwerbung aufmerksam wurde.

Ich empfehle Flashplayer, schnelles Internet und ein bisschen Zeit.

Unter dem Gesichtspunkt Erlebniswert und grafischer Gestaltung verdient diese Website Bestnoten. Unter dem Gesichtspunkt, dass jeder 18-jährige Rekrut mit 90%-iger Wahrscheinlichkeit nach nur wenigen Monaten eine Reise in den nahen Osten gesponsert bekommt, ist sie einfach nur makaber.

450 kg

Donnerstag wurde in Lansing ein Mann ins Krankenhaus eingeliefert. Das besondere daran: Er wog 450kg und konnte sich nicht mehr bewegen, geschweige dann durch die Türen seines Hauses passen. Eine Armee von Feuerwehrleuten hat dann vor dem Haus 2 Bäume gefällt und mit der Kettensäge im zweiten Stock die Wand rausgesägt (Ha, irgendwozu müssen die Holzhütten hier ja gut sein!), damit das zuvor verstärkte Bett mit einem Spezialgabelstabler herausgehoben werden konnte.
Der Mann wurde nach der dreistündigen Rettungsaktion auf einem Anhänger ins Krankenhaus transportiert.

Dazu das Krankenhaus: Wir sind auf solche Patienten vorbereitet, wir haben Betten mit bis zu 500 kg Tragfähigkeit.

Kamera die X-te

Auf meine Email an die Auslandsspezialabteilung erhielt ich keine Antwort. Rief also erneut an und wurde auf ein spezielles Formular für "international customers" verwiesen. Käufe mit nicht USA-Karten können nur getätigt werden, wenn ich vorher ein Formular, eine Kopie der Kreditkarte (beidseitig), Kopie eines Ausweisdokuments, Adressen, Telefonnummern sowie eine unterschriebene Kauferklärung vorab hinfaxe.

Alternative: Ich fahre morgen mit zweimal Bus-Umsteigen in die Mall (Markus hat mein Auto übers Wochenende) und hebe dort bei der Bank of America Geld von meinen deutschen Konto ab und zahle es Cash bei der Chase-Bank ein. Anschließend verwende ich meine Chase-Kreditkarte und hoffe dass sie diemal funktioniert.

Oder ich verzichte auf die Kamera und lerne malen.

Update: Ich habe eine Antwort auf meine Email erhalten. Die von mir genutzte Adresse sei nur für kanadische Kunden, deswegen könne man mir nicht weiterhelfen. Stattdessen soll ich mich an die Hotline wenden. Von genau dort habe ich gestern diese Emailadresse bekommen.

Freitag, 21. September 2007

+ 20ct

Heute war wieder einer der schlimmen Autofahrertage, wo die Spritpreise von 2,80 auf 3,00 die Gallone angestiegen sind. Klack, einfach so. Dabei waren die Preise erst die letzten 3 Tage so tief gesunken, sonst immer auf 2,95.
Das macht richtig krank: Man fährt mit halbvollem Tank durch die Stadt und guckt gebannt auf jedes Tankstellenpreisschild und ärgert sich über die Preise und denkt sich, dass man noch warten kann mit Tanken. Und Schwupps, heute dachte ich dann: Hätte ich mal lieber getankt.

Offenbar juckt die Amerikaner das überhaupt nicht wieviel der Sprit kostet, die tanken immer, egal wieviel das kostet. Heute hatten die Tankstellen gegenüber an der Kreuzung vor der Tür den ganzen Tag unterschiedliche Preise. Die eine ist heute früh hoch, die andere hat erst nachmittags nachgezogen, trotzdem hatten beide volle Kanne Kundschaft.
20ct Unterschied auf 50m. (Das entspricht einem galaktischem Preisgefälle von 0,4ct/m!)

Was brachte der Tag noch?
Ich hab rausgefunden, dass das 100.000$ Messgerät einen krassen Softwarefehler hat und mich die letzten 5 Wochen verarscht hat.
Die Energiebehörde will von mir als Neukunde 70$ Kaution haben, die sie mir in einem Jahr zurückerstatten will.
Die Chasebank konnte mir immer noch nicht helfen.
Ich hasse Kreditkarten immer mehr (siehe unten). Ich werde zum Naturalienhandel zurückkehren: Biete 4 Wocheneinkäufe für Kamera.

Es soll nicht sein

Zu meinem Geburtstag wollte ich mir eine Diggicam gekauft haben (Plusquamperfekt!).

Alles fing damit an, dass ich mich lange mit der Entscheidung herumschlug welches Modell es denn nun sein soll. Als diese gefällt war kletterten kurz darauf die Preise ins Unermessliche (von 199 USD auf 499 USD bei amazon.com). Später verkauften nur noch 3 Shops Gebrauchtgeräte für den Preis einer Karibikrundfahrt. Komplett vergriffen... so ein Mist... zu lange "entschieden".

Recherche. Entschied mich für das Vorgängermodell, welches preiswert und verfügbar war (170USD). Wollte schon bestellen, als ich merkte, dass das Nachfolgemodell der mir favorisierten Kamera schon gegekündigt war. Für 200 USD bei gateway.com... Menno, ich konnte mir unmöglich sone alte Krücke für nur 30 USD weniger kaufen. Also gewartet, Mitte September war von Canon angekündigt. Wollte aber nicht bestellen, bevor die Kamera auch "verfügbar" war, nicht dass ich dann ewig warten muss.

DIe Kamera kam dann raus. Der Preis ging an diesem Tag auf 250 USD hoch. Hätte ich das gewusst...
Dann wollte ich Tatsachen schaffen. Beinahe wäre ich zum US-Mediamarkt gefahren, dort war die Kiste 40 Meilen entfernt erhältlich. Fand dann doch noch nen Onlineshop, der es preiswerter hat (220). Der Geiz schlug zu. Wollte also mit dt. Kreditkarte bestellen. Scheiterte natürlich an der Rechnungsadresse, die man nicht eingeben konnte. Menno! Zweite Bezahloption war aber über Google. Hab meinen alten Google-Account reaktiviert, Kreditkarteninformationen hinterlegt (dort gehts nämlich international einzugeben) und dann bestellt. Jippi, keine Fehlermeldung. Hatte die 2 Tage Option gewählt, Kamera hätte heute hier sein sollen, pünktlich fürs Wochenende.

Kam natürlich nicht. Im Internet nachgeguckt, dort war nichtmal eine Trackingnummer vergeben oder ein Status angeben. Irritiert die Customer-Hotline angerufen ($&%%§§$%§$ !!!!!), nochmal angerufen ($&%%§§$%§$ !!!!!) und nochmal angerufen.
Eine Spanierin mit Grundschulenglisch nahm mein Gespräch entgegen und konnte mir dann sagen dass meine Bestellung gestichen wurde (weil internationle Karta, hahahaha).
Nun... hätte man mir ja emailen können oder so. Scheint nicht üblich zu sein. Tut ihr aber natürlich leid. (Das war der einzige Satz den sie nahezu akzentfrei sprechen konnte).
Nachdem wir mühsam Nummern und Adresse buchstabiert hatten, war ich in Besitz einer Emailadresse des Ladens, wo ich angeblich mit internationaler Kreditkarte bestellen könnte.

Bin mal gespannt was mich im Land des bargeldlosen Zahlungsverkehrs noch alles erwartet.

Donnerstag, 20. September 2007

Zum Schutze von Staat, Wirtschaft, Menschen und Altenburg (?)

Folgende Dinge dürfen laut US Staatspost nicht nach Deutschland geschickt werden:

- Absinth
- Stich- und Feuerwafffen
- Gegenstände, deren Anschrift politische oder religiöse Bemerkungen aufweist
- Menschliche Überreste
- Pflanzen, Tiere
- Melatonin (Hormon, in den USA frei verkäuflich)
- verderbliche, infektiöse biologische Substanzen
- gemahlene Koka-Bohnen
- Radioaktive Material
- geöffnete Spielkarten

Mittwoch, 19. September 2007

Schwiegermutter

Eine Studie aus dem Wall Street Journal, erste Seite.
Verglichen wurde der Gewinn von 75.000 daenischen Unternehmen in den zwei Jahren nach dem Tod eines Familienmitgliedes des Vorstandes mit den zwei Jahren vor dem Tod.
Die Zahlen:
Kind -20%
Ehepartner -14%
Eltern -7%
Schwiegermutter +7%

Mieterrechte

Ich glaube die gibt es hier nicht, ganz besonders nicht wie in Deutschland.
Wer hier einziehen will, muss sein gesamtes Leben offen legen. Verganenen drei Arbeitgeber, verganenen drei Vermieter. Kriminalakte etc. Wer seine Miete nicht spätestens nach 15 Tagen Gnadenfrist zahlt, wird vor die Türe gesetzt. Ratzbatz.
Mietverträge gehen immer nur ein Jahr und müssen dann verlängert werden. Außerdem gibt es routinemäßig unangemeldete Inspektionen wo der Zustand der Wohnung vom Vermieter geprüft wird. Jüngst hing in den anderen beiden Fraunhofer-Apartements ein Zettel, dass der Vermieter prüft ob die Stadtverordnung eingehalten wird.
Schon krass, ne Stadtverordnung für MEIN Zimmer. Und ich weiß nichtmal, was in der Verordnung drin steht :)

Online-Banking im Mittelalter

Vor 3 Tagen kam unsere Energierechnung. Die Kollegen von den Stadtwerken sind recht schnell, dass musste Fritjof schonmal erfahren. Nach den 10 Tagen Zahlungsziel kommt eine finale Rechnung mit 5% Aufschlag sowie eine Mitteilung, dass der Anschluss ab sofort abgeschaltet werden darf. (Wohlgemerkt, es gibt keine zweite Deadline.)

Bezahlt werden die Rechnungen entweder mit klassischem Papierscheck, den man mit der Post hinschickt, oder man bezahlt in Bar am Drive-Up-Window (Ja, das ist ein Schalter in der Stadt, wo man mit dem Auto vorfahren kann.)
Offenbar bin ich der erste Fraunhofer-Student der auf die revolutionäre Idee gekommen ist da mit dem Auto nicht hinzufahren. Erstens bekommen wir nur so eine Starterscheckheft mit 5 Schecks drin, zweitens verbummelt das jeder in der ersten Woche, weil er als Europäer nichts damit anzufangen weiß.

Stichwort: Onlinebanking. Was mir zu meinem Glück fehlt ist eine BLZ, Kontonummer und ein paar TANs. Also zur Filiale gefahren.
Ich: Kann ich Onlinebanking machen?
Schalterfrau: Ja, das geht natürlich. (Oh, eine Auskunft :))
Ich: Wie geht das? Kostet das was?
Supervisor: Ist glaube ich kostenlos. Habs aber selbst noch nie gemacht.
Ich: Können sie das bitte herausfinden?
Filialleiterin: Erklärt mir dann wie es geht

Es ist unglaublich. Ich logge mich normal mit meinem Nickname ein. Im Menü Transfers gibt es eine Option wo ich Empfänger anlegen kann. Und zwar mit Namen, Anschrift, Telefonnummer. Wenn ich das gemacht habe, kann ich einen Transfer an diesen Empfänger durchführen. Dazu brauche ich keine TAN oder so, geht alles direkt mit dem selbstgewählten Login und Passwort!
Wenn ich den Auftrag aufgelöst habe, stellt die Chase-Bank einen Scheck aus (Ja, in Papier) und schickt ihn für mich mit der Post an die Stadtbehörde. Zur Vereinfachung der Buchung dient eine Kundenkontonummer welche es bei den Stadtwerken für unsere Wohnung gibt und mit auf dem Scheck angegeben werden kann. Das ganze dauert dann bis zu 5 Tagen bis der Scheck tatsächlich bei den Stadtwerken ist. Vorrausgesetzt der Brief geht nicht verloren ;)

Ich wollte es auch kaum erst fassen, aber so funktioniert hier online-Banking. Immerhin spare ich mir Porto und das Scheckschreiben.

"Kunden"service

Es reicht. Dank der Chase-Bank gibt es sofort eine neue Kategorie: Finanzen. (Ich erwarte noch einige Blogeinträge:)

Man kann machen was man will, man wird verarscht. Treffenderweise sind die Mitarbeiter in meiner Filiale um die Ecke sehr freundlich und nett, können bloss meistens nichts machen. So wie fast überall.

Mein Problem: Ich habe zwei Kreditkarten, beide funktionieren nicht.
Meine deutsche Karte ist relativ unbrauchbar, da man beim Bestellen immer Rechnungsadresse und Lieferadresse angeben muss. In 99% der Fälle sind die Formulare so ausgelegt, dass eine US-Adresse eingegeben werden muss, inklusive Bundestaat und PLZ, die auch überprüft werden.
Es kann ja sein, dass die Amerikaner die Kreditkarte erfunden haben, aber im Jahre 2007 nach Christus anzunehmen, dass es keine Kreditkarten außerhalb der US gibt, ist schon ein wenig vermessen.

Meine zweite Kreditkarte ist eine US-Debit-Kreditkarte, also eine Art EC-Karte, die man wie eine Kreditkarte einsetzt. Mit der hatte ich bisher auch kein Glück. Die Bestellung wurde zurückgewiesen, ich solle meine Daten prüfen und neu eingeben. Das tat ich dreimal erfolglos und belies es dann dabei.
Abends stellte ich eher zufällig fest, dass die Firma den Betrag DREIMAL auf meinem Konto vorrausverfügt hatte. Das Geld ist damit nicht runter, aber ich kann es auch nicht mehr abheben, da ich bei der Bank keinen echten Kredit bekomme. Das war genau vor dem langen Wochenende, wo ich Benzingeld fürs campen brauchte. Habs dann bei Markus gepumpt.
Die Vorrausverfügung war dann ca. 5 Tage später "schon" aufgehoben.

Bin also zur Bank und hab von meinen Problemen erzählt. Die (Schalterfrau->Supervisor->) Filialleiterin meinte dann, dass sie die Daten nicht einsehen können, das könne nur die austellende Gesellschaft. Deren Hotline steht auf der Rückseite der Karte.

Auf Arbeit dann mal angerufen. Computerstimme. Ein gefühlt 10-stufiges Menü. Your Call may be recorded for quality evaluation purposes. Nein, ich will nicht auf spanisch umstellen. Kreditkartennummer eingegeben. Unfortunately .... .... busy, approximate waiting time is 3 minutes. 6 Minunten gewartet. Dann endlich. Ryan ist dran und fragt mich nach meinem Namen und meiner Kreditkartennummer. Somebody will be right with you. Klick, weitergestellt worden. Your call may be recorded.... Kreditkartennummer eingegben. Im Hauptmenü gelandet, wieder hochgearbeitet. 3 Minunten Wartezeit. Endlich dann. Ein Mitarbeiter fragt mich nach Namen und Nummer. Ich kläre ihn darüber auf, dass ich hier nicht anrufe um 5 Leuten meine Kreditkartennummer zu geben sondern eine Frage habe. Es tut ihm leid, er stellt mich ins zum Creditcard Departement durch, wo ich nach 10 Untermenüs schon geglaubt hatte gewesen zu sein. Eine Frau antwortet, hat von nix Ahnung und spricht kaum Englisch und will meine Kreditkartennummer. Sie gibt mir aber eine Telefonnummer, eine Durchwahl verspricht sie, für den Fall, dass was nicht klappt. Und stellt mich weiter: Hauptmenü.... Your call may be monitored....
Ich lege auf und rufe die neue Nummer an: Das exakt gleiche Hauptmenü, nur eben anders zu erreichen.

Tja, morgen werd ich zur Chase-Bank fahren und die mal bei ihrer eigenen Hotline anrufen lassen.

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