Mittwoch, 12. Dezember 2007

Ertrinken verboten

Ich glaub so als ein Art virtueller Adventskalender werd ich jeden Tag ein paar Bildchen aus meinem Kurios-Ordner zeigen.

Folgendes Bild zeigt den Eingangsbereich des kleine Pools was hier zur Wohnanlage gehört. Wie gesagt, kleiner Pool. So groß wie ein Wohnzimmer, Wasser bis zur Hüfte. Und mein Gott, es ist kein Schwimmmeister da!



Ähnliche gefahren lauern auch am Lake Michigan.



Vor Handwerkern wird man allerdings nicht gewarnt (Wirtschaftsstraße einer schicken Wohngegend in Chicago.... es sah überall so aus!):

Dienstag, 11. Dezember 2007

Das Wendys 3 Dollar Mittagessen

Der beste Fastfoodladen im Lande ist unserer Meinung nach Wendys. Zwar hat jede Burgerbraterei ein Value- oder Dollar-Menu , nur ist das Zeug selten nahrhaft und genießbar.
Außerdem bestellt das niemand, denn da kann man nicht sagen "Supersize me". Nur 50 Cent mehr und man bekommt die großen Fritten mit der 1,0 Liter Cola...

Warum aber nur Wendys?
Dort gibt es neben den Fritten auch eine Backofenkartoffel mit Rahm zur Auswahl.
Im kleinen Salat, der gar nicht klein ist, sind sogar Tomate(n!), Gurke, Kraut und Möhrenraspel drin und nicht nur Kopfsalat.
Auf den kleinen Junior Cheesburger Deluxe für nur 99 Cent kommt richtig echt Zwiebel, Tomate und Salat drauf und der ist geschmacklich richtig top und um Welten besser als McDoof in Deutschland.

Wenns denn tatsächlich mal Fastfood sein muss, was meist nur bei Autofahren oder Ausflügen vorkommt, geht es dann also zu Wendys, wo Markus und ich mir ein 3 Dollar Menü zusammenstelle.
Cheeseburger (immer ohne Käse- der verdirbt den Geschmack), Salat mit Honig-Senf-Dressing und eine Ofenkartoffel, dazu ein Wasser. Wasser ist überall gratis, kommt dafür auch aus der Leitung. Täglich Cola macht weder Niere noch Verstand mit, soweit haben wir noch nicht trainiert :)

Das sieht dann so aus (Abbildung mit einem Zusatzburger):


20 Minunten sieht es dann so aus:



Kunststoffbesteck, Schalen, Tüten... hoch lebe die Esskultur. Und ja richtig, ich gebe es ungern zu, aber das alles fliegt hinterher in den Müll.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Never stop exploring

Flint könnte man vielleicht aus dem Geo-Unterricht kennen, und zwar als bedeutende Motorstadt neben Detroit, mitten im Automation Valley oder auch Industrial Belt wie gerne nett umschrieben wird.
Man könnte Flint auch aus einer SimCity2000 Szenerie kennen (Computerspiel), in der man eine vorhandene, verlassene Stadt wieder auf die Beine stellen muss.
Oder zuletzt von bereits erwähntem Film Roger und me von Michael Moore.

Wir wollten nun einfach wissen wie es genau in Flint aussieht und was sich seit den 80er Jahren (als die Doku gedreht wurde) nun geändert hat.
Laut Internet waren die Einwohnerzahlen in den letzten 20 Jahren von ca. 200.000 auf jetzt 100.000 zurückgegangen. Die Absatzzahlen der amerikanischen Automobilhersteller sind immer noch im freien Fall, was sich dann auf Städte wie Detroit und Flint besonders stark auswirkt.
Die meisten Leute aus Michigan rollen bei dem Namen Flint immer die Augen, reden gefährlich über Überfälle, unsichere Straßen und man solle auf keinen Fall dahin fahren. Da war von denen aber in der Regel noch niemand.
Zufälligerweise hab ich aber gestern Abend auf ner Party mit jemand aus Flint gesprochen. Sie war zwar nicht auf ihre Heimatstadt stolz, meinte aber dass man unter Anwendung von gesundem Menschenverstand natürlich hinfahren könnte. Also grünes Licht.

Auf dem Weg zu einer gigantischen Outlet-Mall kamen wir bei Flint vorbei, da bot es sich an mal den Umweg zu fahren. Sobald man von der sterilen Autobahn runterfährt, fragt man sich wo man gelandet ist. Nur einfache Holzbuden, jede dritte steht leer. Zerschrotete Autos, an den Kreuzungen hängen Schwarze in dicken Winterjacken rum.
Wir sind also ein bisschen durch die Gegen gefahren und haben versucht unauffällig ein paar Fotos schießen.

Zur Unterstützung der Vorstellung hier eine visuelle Hilfe:

Und noch eine:


Hinter irgend einer Kreuzung tauchte plötzlich ein Polizei-Jeep mit Rundumleuchte hinter uns auf (die er für uns extra angemacht hatte....).
Der Kollege in Uniform wollte Führerschein und Papiere sehen, da die aber im Kofferraum waren, musste unser Olli raus. Der Polizist reagierte recht panisch als Olli ganz unschuldig im Kofferraum rumkramen wollte, deswegen war vorher noch eine filmreife Leibesvisitation notwendig. Es folgten zahlreiche Fragen. Dabei stellte sich herraus das unser Fotografieren aus dem Auto herraus das Verdachtsmoment waren. (Da hat er ganz schöne Luchsaugen gehabt, unsere Scheiben waren nämlich echt dreckig).
Mit der Erklärung, dass wir letzte Woche Michael Moores Film über Flint gesehen hatten und deswegen uns die Sache vor Ort angucken wollten, war er nur ganz schwer zufriedenzustellen, zumal man ihm ja nicht am Heimatstolz kratzen wollte. "Eh, wir sind gekommen, weil wir so eine richtig runtergewirtschaftete Stadt mit hoher Kriminalität sehen wollten"...
Als er aber dann merkte, dass wir wirklich alles Deutsche waren, unser Auto nicht geklaut war uns sogar versichert, war er dann etwas relaxter und stimmte zu, dass es auf jeden Fall besser ist aus dem Auto zu fotografieren, als durch die Gegend zu laufen und zu fotografieren.

Fazit: Diese Stadt ist wirklich spukig und in den letzten 20 Jahren hat sich offenbar nicht viel geändert.

Weiter gings nach Norden über eine 4 spurige Autobahn zu einer Mall. (Nach der Mall werden es dann wieder 3 und 2 Spuren und noch eine halbe Stunde später hört Michigan auf, da kommt nämlich der Lake Huron).
Adventssamstag - natürlich war der Teufel los.
Man stelle sich eine Fläche von der Größe eines Elbeparks vor, inklusive IKEA, Höffner und was da alles großes noch rumsteht und denke sich an deren Stelle 140 (kleinere) Läden in 8 Gebäudekomplexen. Addidas, Nike, Tommy, GAP, American, Eagle, .... alles.
Dazwischen ein Meer von Parkplätzen. Etwas außerhalb gibts Busparkplätze sowie Parkplätze für Wohnmobile. Ein kostenloses Shuttle fährt permanent durch die Gegend und erspart minuntenlange Gewaltmärsche über fußgängerfeindliche Parkplätze. (Der Durchschnittsamerikaner fährt aber kein Shuttle, er parkt sein Auto jedesmal um. Das war aber stressig und wir waren zu viert, also nicht sehr praktikabel).

An sich sind ja Klamotten so schon preiswert in den USA, aber dort gibts nochmal ne Menge Rabatte, wobei in den Outlets kaum 2. Wahl verkauft wird. Mit den starken Eurokursen fühlt man sich momentan ja auch wieder ein Amerikaner vor 15 Jahren auf Europatour.
Auf jeden Fall mutiert hier selbst der männlichste Mann zu einem Shopper.
Ein besonderes Highlight und auch ein Grund für die Anreise war der Northface-Outlet. Ein Paradies für Möchtegern-Abenteuer. Naja, mein Weihnachtsmann war schon da :)

Samstag, 8. Dezember 2007

Weihnachtsgrüße auf amerikanisch :)

Freitag, 7. Dezember 2007

So ein Mist

Heute abend waren wir in Stephens King neuem Horrorfilm The Mist. Zu deutsch: Der Nebel.
Um es vornewegzunehmen, der Film war einfach Mist. Damit ihr nicht in die Verlegenheit ihn in Zukunft im Kino anzuschauen, erzähle ich euch den Plot.

Unwetter, Haus wird beschädigt, Strom aus. Am nächsten Morgen alles erstmal vorüber, Papa und Sohn fahren in den Ort um Lebensmittel zu kaufen, über den See kommt langsam Nebel.

Im Laden plötzlich kommt ein Typ blutverschmiert hereingerannt und ruft: Das ist etwas im Nebel und es ist grausam, er hat es aber nicht sehen können.
Vorerst schließen sich alle im Laden ein und warten. Die meisten sind skeptisch. Nach einem kurzem Gemetzel hinten im Lagerraum mit Riesenfangarmen, die sich unter der Liefertür durchschieben gibt es schon das erste Opfer. Allgemeine Unglaubigkeit bei den Nichtaugenzeugen, Verdacht auf Ketchup und schlechter Streich wird laut.

Im weiteren Verlauf wird ein bisschen Menschsein hochgekocht, eigentlich eine schöne Fallstudien von Krisenmanagement. Kleiner Laden, viele Leute, man weiß nicht, man sieht nichts draußen und jeder weiß es besser.
Eine fanatische Bibelpredigerin, die vorest noch als irre abgespeist wird, stachelt die Leute gegeneinander auf und liest wahnsinne Prophezeiungen aus der Bibel vor und geht jedem auf den Geist.
Nacht kommen dann gigantische Heuschrecken ans Fenster die von gigantischeren Fledermäusen gejagt werden, die als sie erstmal durch die Scheibe sind, natürlich auch Menschen töten.
Nachdem diverse Gefahren abgewehrt sind und sich die fanatischen vagen Prophezeiungen mehr oder weniger erfüllen ("Ihr habt euch gegen Gott gewendet") lyncht der Mob anwesendes (unbeteiligtes) Militär, als diese durchsickern lassen, dass es laut Gerüchten oben auf dem Berg ein geheimes Projekt gibt.
Die "Guten" entschließen sich mit dem Auto zu fliehen, da ein vernüftiges humanes Auskommen nicht möglich ist. In einem Abschlussgemezel wird die Predigerin nach einer kranken Weltuntergangspredigt erschossen, da sie die Guten am Fliehen gehindert hat.

Natürlich schafft es nur eine Gruppe zum Auto. Vater, Sohn, fremde Frau und Renterehepaar. Nach langer Flucht ist das Benzin alle, der Nebel aber noch nicht, die Kreaturen sind schon in Hörweite. Selbstmord wird erwogen, allerdings gibt es nur 4 Kugeln für 5 Leute. Also erschießt Vater alle anderen und will sich selbst dem Viechern opfern.
Bis dahin war der Film okay. Ein apokalyptisches Ende hätte ich voll akzeptiert, es kam aber schlimmer.
Vater nervlich völlig zerstört steht vor dem Auto und wartet auf sein Schicksal. Kommt plötzlich ein Panzer durch den Nebel, der sich auch natürlich sofort lichtete. Hinterher Flammwerfertruppen die das mutierte Getier abfackelt, GIs mit Gasmasken. Das zweite Auto im Konvoi ist ein Flüchtlingstransport, hinten auf der Ladefläche die im Laden verbliebenen Leute, die Jünger der erschossenen Hetzerin - gerettet - womit sich die letzte Prophezeiung erfüllt hätte.

Die Guten waren eigentlich die Bösen, die Bösen waren eigentlich die Guten. Der Vater dreht völlig durch und steht schreiend am Straßenrand. Ende.

Das ganze war ein kranker Hetzfilm gegen "Ungläubige". Bis kurz vor Schluss hat man sich gefreut, dass hier blinder Fanatismus mal deratig schrecklich dargestellt wird, um ihn in der letzten Minute des Films zu rehabilitieren...
Kaum zu glauben, dass ich 7 Dollar ausgegeben habe, um so eine Propaganda zu sehen! Und natürlich waren auch die Retter zum Schluss die US-Army, die ja angeblich den Mist verzapft hat. Also ein ganz amerikanisches Ende.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Feuerzangengebowlt (Urban Adventure)

Einer der deutschen Ingenieure hier hatte für heute zur Feuerzangenbowle eingeladen. Dank sorgfältiger vorgeplanten Einkäufen während des Sommerurlaubs konnten wir mit Zuckerhut, Glühfix und Kartonwein und bisschen deutsche(?), vertraute (?) Weihnachts Feiertagsatmosphäre schaffen.

Das Abendteuer bestand jedoch in der "Anreise". Der Kollege wohnt ein paar kurze Kilometer weit weg von hier, jedoch gibt es keinen wirklich kurzen Weg, dazwischen liegt ein Wäldchen usw. Kein echter Park, keine Wege oder so, einfach nur so eine Art Wildnis.
Wenn man ein kleines Stückchen davon zu Fuß durchquert kommt man an einer Sackgassen-Anwohnerstraße raus, die dann über weitere Anwohnerstraßen fast geradlinie zum Ziel führt und einen erheblichen Umweg erspart. Soweit versprach es uns zumindest das Satellitenbild von Google Maps (Wir wollten von der Dunckel zur Champ):
Größere Kartenansicht


Geplant, getan, vier von uns machten sich halb acht auf den Weg. Bei winterlichen -10 Grad zogen wir mit 2 Taschenlampen los und machten uns mitten in den Wald. Irgendwo wird es schon einen Weg, Trampelpfad oder so geben, und wenn nicht, sollte man gerade im Winter die 100 Meter querfeldein zurücklegen können, mehr war es wirklich nicht.
Nachdem wir uns ewig durch Gestrüpp gequält hatten fanden wir fließende Wasser, Stacheldrahtzäune, zugefrorene Sümpfe und viel viel Dickicht.
Nach knapp einer Stunde gaben wir auf, da uns entweder zu dünnes Eis oder undurchdringliches Gestrüpp den Weg versperrt. So können Satellitenbilder eben täuschen!

Zurück auf der Straße sammelte uns glücklicherweise ein weiterer Kollege mit dem Auto auf, der sich wunderte wieso in der Welt 4 Leute abends auf der Straße laufen. (Es gibt da weder Fußwege noch Fußgänger, das müssen Auslänger sein)
Er ersparte uns wohl die finalen 40 Minunten Straßenspaziergang. Die Feuerzangenbowle gab es gepflegt mit Räucherkerzchen, Pyramiden und Herrenhuter Stern-Deko. Die Rückreise wurde zu sechst in einem PKW angetreten. Ein Praktikant war doch trocken geblieben. Danke :)

Dienstag, 4. Dezember 2007

Politisch korrekte Weihnachten

Im Land der politischen Korrektheit, Behindertenquote und reverse discrimmination (das ist, wenn Minderheiten aufgrund ausgleichender Zugeständnisse übervorteilt werden) muss natürlich auch die Religiösität ultrakorrekt behandelt werden.

Die Freiheit der Religion sowie die absolute (angebliche) Trennung von Schule und Staat sind ja oberste Gründungsprinzipien in diesem Land. Dass hier und da die Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht gelehrt wird, dürfte an sich nichts Neues sein und geschieht ja unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung.

Ganz krank wird es aber bei Weihnachten. Im englischen Wort christmas steckt schon soviel Religion und Glaubensbekenntnis, dass es in der Öffentlichkeit und der Masse nicht mehr zumutbar ist. Dieses Wort wurde hier tatsächlich nahezu aus dem Sprachgebrauch verbannt und durch das wertefreie Wort holidays ersetzt.

Bei Meijer kann man fertig geschmückte holiday trees kaufen, die verblüffende Ähnlichkeiten mit unseren Weihnachtsbäumen haben. Die Geschäfte machen einen holiday sale nach dem anderen. Im Radio spielen sie holiday songs hoch und runter und bei jeder Gelegenheit wird einem Happy Holidays gewünscht.

Ein Hoch auf die Toleranz.

Nachtrag: Wie gerufen bin ich gerade bei der Tagesschau über einen Hörbeitrag gestolpert. Es geht um traditionelle Weihnachtsmänner, deren ungesunde Leibesfülle sich nicht mit dem Leitbild für kleine Kinder vereinbaren lässt sowie den unanständigen Ausruf Ho, ho, ho der mit viel schlechter Fantasie nämlich auch als Hoe, hoe, hoe gedeutet werden kann - wird gleich ausgesprochen, heißt aber Hure.

Montag, 3. Dezember 2007

Zeig mir deinen Rasen und ich sage dir wer du bist

Jede Nation hat irgenwo ne Macke. Bei den Deutschen ist es wohl das Häuschen mit dem Garten. Unkraut zwischen den Gehwegplatten zupfen, Koniferen schneiden und gießen, darunter Mulch hinpacken, Rasenkanten trimmen und das Laub zusammenrechen.
Oder es ist ersatzweise das Auto, dass immer schön poliert sein muss.

Bei den Amerikaner ist der Rasen das Aushängeschild.
Rasen muss dicht, dunkelgrün und seeehr kurz sein. Die Rasensorte ist auch eine andere als bei uns, hier wächst der Rasen sehr dicht, barfuß ist da nicht immer so sehr angenehm. Gemäht wird der Rasen in der Saison einmal die Woche. Dazu besitzen Amerikaner eine Armada von benzingetriebenen Rasentraktoren, natürlich solche zum drauf sitzen, denn die zu mähenden Flächen sind meist gigantisch.

Zum Beispiel hier an der Uni. Bei uns gäbe es derartige freie Flächen gar nicht, und wenn, würde niemand auf die Idee kommen einen Rasen mit der Vorstufe zur Golftauglichkeit anzulegen und zu pflegen. Die müssen eine ganze Abteilung nur für Rasenmähen haben.
Im Hochsommer muss der Rasen gewässtert werden, weil er sonst verbrennt. Bei 30 Grad brauch ein Rasen dann viel Wasser und wächst dann natürlich noch um so mehr. Je kürzer man ihn schneidet, desto schneller verbrennt er. Also wird mehr gewässert, sodass ....

In Kansas haben wir ungelogen mindestens einmal die Woche Rasen gemäht, so wie unsere Nachbarin in Dresden von schräg gegenüber einmal die Woche alle Fenster putzt.
Im Mittleren Westen wird die Rasenfrage dann auch schon umweltpolitisch brisant. Es herrscht allgemeiner Wassermangel, unbewässerte Wiesen auf dem Lande sind ab Anfang Juli braun (und überleben aber irgendwie den Sommer). In machen Orten kann man dann sehen: wohlhabend: Rasen grün. Arm: Rasen vertrocknet.

Besonders Paradox ist das, wenn man richtig weit im Süden, wo die natürliche Vegetation nicht einmal "vertrocknete Wiese" vorsieht durch die Steppe fährt und um eine einsame Farm 4 Fußballfelder groß perfekt grüner Golfrasen ist, der ringsherum, natürlich zaunlos, in die Steppe übergeht.

Eine Kollegin erzählte Erlebnisse von der Zeit, wo sie in Tuscon, Arizona (Wüste) gewohnt hat. Die ganzen Renter die von der kühlen Ostküste sich da unten ihren Alterswohnsitz bauen, pflanzen sich alle Rasen, weil das seit 60 Jahren Bestandteil ihres Lebens war. Dieser wird dann auf Krampf gewässert, bis die Rente alle ist. Ringsherum wachsen Kakteen.

Der Beweis bei Google Maps:
Größere Kartenansicht

Richtig abstrus wirds allerdings in den better neighborhoods. Die Praktikanten von einem nahegelegenem Institut wohnen in einem kleinen Häuschen in so einer Gegend. Dort darf man laut Stadtverordnung nachts nicht auf der Straße parken, muss Zweige und Laub aufsammeln und einmal die Woche den Rasen mähen.

Den letzten Rasenmäher habe ich übrigens gestern morgen gesehen. Bei minus 5 Grad hat er vor der Videothek mit einem Rasentrimmer auf einem in meinem Sinne perfekt kurzem Rasen herumgeschnitten.

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